Werde Religionslehrer/in | Serie 2013_Teil 3
Kinder und Erwachsene abholen, wo sie stehen

In der lebendigen Pfarre Hartberg lesen Kinder beim Erntedankgottesdienst auf dem Hauptplatz die Fürbitten – Margit Kern stärkt ihnen den Rücken. | Foto: Foto: Friedrich Saurer
  • In der lebendigen Pfarre Hartberg lesen Kinder beim Erntedankgottesdienst auf dem Hauptplatz die Fürbitten – Margit Kern stärkt ihnen den Rücken.
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Beim ersten diözesanen Predigtpreis war Margit Kern die einzige weibliche Siegerin (wir berichteten vorige Woche).

Sie gewann in der Kategorie „Verkünder und Verkünderinnen ohne Theologiestudium“. Von Beruf ist sie Religionslehrerin in den Pfarren Hartberg und Pinggau, „von der Volksschule bis zur Polytechnischen Schule“.

Ein Riesenanliegen sei ihr, die Botschaft vom Reich Gottes so zu verkünden, dass sie zeitgemäß sei. So sollen auch fernstehende Menschen einen Zugang finden. In der Schule wie in der Pfarre – in Hartberg fühle sie sich beheimatet – müsse die Sprache lebensnah sein. Mit den richtigen, einfachen Symbolen, wie es Jesus gemacht habe, könne man „die Leute dort abholen, wo sie stehen“. Die „Verbindung zwischen Himmel und Erde“ werde durch Symbole spürbar, entfaltet Margit Kern.
Bei einem Gottesdienst mit Jugendlichen greife sie sportliche Symbole auf. Wenn sie mit ihnen am Wasser unterwegs sei, werde das nasse Element zum Symbol. Die Dreifaltigkeit illustrierte Kern in ihrer Siegerpredigt durch einen Baum. Die Wurzeln geben Halt wie Gott-Vater. An Jesus, der seine Arme nach allen Richtungen ausgestreckt hat, erinnern die Äste mit Blüten und Früchten. Der Lebenssaft fließt als verborgene Kraft im Baum wie der Heilige Geist und lässt ihn wachsen.
Zu den „schönsten und prägendsten Jahren“ ihres Lebens zählt für Margit Kern, die am 3. Juli 1976 geboren wurde, die Zeit an der damaligen Religionspädagogischen Akademie in Graz-Eggenberg, der heute das Studium an der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule entspricht. An das hervorragende Professorenteam, etwa an die Liturgikvorlesungen ihres späteren Pfarrers in Hartberg, Dr. Josef Reisenhofer, erinnert sie sich gern. Ein Jahr unterrichtete sie in Leoben, dann übersiedelte sie an Schulen im Bezirk Hartberg.
Froh und dankbar ist Margit Kern, dass sie in der „lebendigen Pfarre Hartberg“ Erfahrungen sammeln kann. Die Kommunion­spenderin und Lektorin wirkt auch im „Team für kreative Jugendgottesdienste“ mit. Jugendliche und Erwachsene seien dankbar, dass sie in ihrer Sprache angeredet werden, und kommen „in Massen“.
Zukunftsaussichten? Die Religionslehrerin, die gern reist, liest und Beachvolleyball spielt, hofft, in Schule und Pfarre weiterhin durch eine zeitgemäße Sprache für möglichst viele Menschen „etwas von der Botschaft Gottes spürbar zu machen“.

Johann A. Bauer

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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