PGR-Wahl 2012 | Teil 3
Kandidaten stehen auch öffentlich zu ihrem Ja
Gewählt wird separat, gearbeitet gemeinsam. Die Pfarren Neumarkt in Steiermark und Zeutschach werden nach dem Wahltag, dem 18. März, einen Pfarrverbandsrat haben. Für Neumarkt sind zwölf, für Zeutschach fünf Pfarrgemeinderäte zu finden. Die Anzahl wurde etwas reduziert, um leichter arbeiten zu können. Gewählt wird mit Kandidaten- und Kandidatinnenlisten.
Überraschend „gut durchmischt“ seien die Namen, die ab Dezember in eine Schachtel in den Kirchen eingeworfen worden seien, freut sich P. Alfred Eichmann. Der St. Lambrechter Benediktiner führt als Pfarrer gemeinsam mit dem „Moderator“, seinem Mitbruder P. Max Vollmann, Neumarkt und Zeutschach als „Teampfarre“.
Mitte Jänner seien die Vorschläge ausgezählt gewesen, und der Wahlvorstand habe eine Kandidatenliste erstellt, berichtet P. Al- fred. Beide Seelsorger gehen derzeit in die Häuser, um die auf der Liste Stehenden um ihre Zustimmung zur Kandidatur zu bitten. „Eigentlich alles gut geeignete Leute“ seien die Genannten, wertschätzt sie P. Max. Weil sie in den Gemeinden bekannt und „gut positioniert“ seien, „ihren Platz“ haben, „tut man sich leicht beim Wählen“.
Wenn er einen Besuchten anrede, „Sie sind für den Pfarrgemeinderat vorgeschlagen“, antworte der meist erstaunt „Aha“, schildert P. Alfred. Viele seien bereit, fallweise mitzuarbeiten. „Rufen Sie uns halt an, wenn Sie etwas brauchen“, antworten sie. Sich aber für eine längere Zeit zu verpflichten sei „schon ein Problem“. Viele seien „beruflich sehr gestresst“, nennt P. Max einen Grund, nicht zu kandidieren.
Ob jemand mit Schwung und großer Begeisterung „mitmischen“ und etwas verändern wolle, oder ob er nüchtern zustimme, „O. k., ich stelle mich fünf Jahre zur Verfügung“, beides habe einen Wert, hebt P. Alfred hervor. Er würdigt, dass die Kandidaten „auch öffentlich dazu stehen“. Bei Kirchenkrisen etwa werden auch die Pfarrgemeinderäte, nicht nur der Pfarrer „bombardiert“.
Die mit dem Pfarrbrief ausgetragenen Stimmzettel können daheim ausgefüllt und in Kuverts verschlossen werden. Am 18. März gibt sie einer von der Familie in der Kirche ab. Der einzige Nachteil dieses Kandidaten-Modells sei, bemerkt P. Alfred, dass er die Gefragten hinweise: „Es ist eine Wahl, das heißt also nicht, dass Sie fix drinnen sind.“ Nach außen sei es den meisten gleich, wenn sie nicht gewählt werden. Wie es innen ausschaue, wisse er nicht.
Johann A. Bauer
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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