Weltjugendtag Sydney 2008 | Teil 03
„Hookie pookie“ und Donauwalzer
Sydney, Mittwoch, 9. Juli 2008: Kurz vor Mittag beginnt die Eroberung Australiens durch steirische Jugendliche. Noch am Flughafen in Sydney laufen uns Jugendliche aus aller Herren Länder über den Weg und auch eine TV-Kamera von ABC-News.
Neun Stunden später: 500 km nördlich von Sydney an der Ostküste liegt die Diözese Lismore. In den Pfarren Nambucca Heads, Bellingen und Sawtell werden wir von den Gastfamilien schon erwartet. Zu zweit, zu dritt nehmen sie uns sehr herzlich auf, so als ob wir immer schon dazugehörten. Englischfehler und unser notorisch falscher Blick, wenn wir die Straße überqueren – hier herrscht Linksverkehr – werden mit einem Lächeln bedacht. Mit Händen und Füßen lernen wir alle schnell, einander zu verstehen.
Ein Wort muss nicht übersetzt werden: Känguru. Die Sehnsucht mancher ist groß, eines zu sehen oder anzugreifen. Bei den Ausflügen geht es in Gegenden, wo das Vorkommen von Kängurus relativ sicher und die Wahrscheinlichkeit hoch ist, ihnen zu begegnen. An diesen Tagen machen Wale an „unserer“ Küste Station auf ihrer jährlichen tausende Kilometer langen Reise durch den Pazifik. Es braucht ein wenig Geduld, bis ein Wal zu sehen ist. Das Auftauchen von Delfinen und vieler exotischer Vögel verkürzt die Wartezeit. Nur die Batterien der Fotoapparate halten diese Stunden oft nicht aus, so viele Fotos werden gemacht.
Bei einem interkulturellen Treffen mit Flaggenparade, Gesang und Tanz aller angereisten Nationen stellen wir unsere „österreichischen Besonderheiten“ vor. Bravourös wird der Donauwalzer auf dem Betonboden im Zuschauergelände einer Pferderennbahn hingelegt. Der australische Tanz „Hookie pookie“ fehlt dabei genauso wenig wie die steirische „Laurenzia“.
Es gibt viele Möglichkeiten, unterschiedliche Kulturen kennen zu lernen. Nicht nur „Austrians“ sind in der Diözese Lismore untergebracht, sondern auch 700 Jugendliche aus dem Inselstaat Tonga, von den Salomon-Inseln, aus Indonesien, Taiwan, Amerika, Neuguinea. Insgesamt wurde für mehr als 100.000 Jugendliche in ganz Australien Platz in Pfarren und Familien für diese Vorbereitungstage gefunden. Eine Rauchzeremonie von Aborigines, Australiens Ureinwohnern, eröffnete eine Messfeier in der Pfarre Nambucca Heads. Viele Messfeiern wurden von den steirischen Jugendlichen mitgestaltet. „Meine Zeit steht in deinen Händen“ ging den australischen Katholiken so ins Ohr, dass wir es beim Reisesegen noch einmal singen müssen. Gastfamilien und Pfarren machen die Erfahrung, dass Kirche ein jugendliches Gesicht hat. Wir selber wurden reich beschenkt! Wir fanden schon neue Freunde und Freundinnen aus anderen Ländern. Die Gastfreundschaft und Herzlichkeit ist überwältigend. Vom subtropischen Norden geht es nun in den kühlen Süden nach Sydney zum Weltjugendtag.
Auf www.katholische-jugend-steiermark.at finden sich ein aktuelles Online-Tagebuch und viele Fotos.
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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