Bleibet hier und wachet mit mir - Teil 03
Die Feier der Feiern und das Fest aller Feste

Foto: Gerd Neuhold, Sonntagsblatt

Ostern wird immer am Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond gefeiert. Das biblische Pessachfest (auch: Pascha) findet am 14. Nisan statt, am Vollmondtag dieses Frühlingsmonats. Es ist Gedenken an den befreienden Gott, der sein Volk aus Ägypten durch Meer und Wüste in die Freiheit geführt hat. Der Tod Jesu am Kreuz fiel in die Zeit dieses Festes. Das christliche Ostern ist nun erst recht das Fest der Befreiung: Durch seinen Tod und seine Auferstehung hat uns Christus aus der Macht der Sünde und der Macht des Todes befreit.


Die Osternacht

Die Osternacht beginnt immer erst, wenn es dunkel geworden ist, spätabends oder frühmorgens. Sie ist ein nächtlicher Gottesdienst, eine Vigil, bestehend aus einer Lichtfeier, einer Wortfeier, einer Tauffeier und einer Eucharistiefeier.

In die dunkle Kirche ziehen wir mit der Osterkerze ein, die am gesegneten Feuer entzündet wurde. „Es werde licht“, lautet Gottes erstes Wort. Wie einst der Herr dem Volk Israel in einer Feuersäule durch die Nacht der Wüste voranging, kommt jetzt „Christus, das Licht“ zu uns. Die Gläubigen empfangen das Licht und geben es weiter. Ein besonderer Lobgesang, das „Exsultet“, besingt diese Kerze und das Geheimnis dieser Nacht.

Die Wortfeier beginnt meist mit der Verkündigung der Schöpfung: „Es werde licht“, das haben wir ja zuvor erlebt. Dann hören wir von der Befreiung Israels durch das Schilfmeer hindurch. Diese Lesung erinnert an die Taufe, wo die Sünde untergeht und der neue Mensch aufsteht. Wir hören Heils-Botschaften der Propheten, ehe mit dem Gloria der Ostermesse die Orgel und die Glocken wieder ihre Stimme erheben. Paulus deutet uns nochmals die Taufe, dann wird die Kirche mit dem Jubel des Halleluja erfüllt und vernimmt im Evangelium die erste Erfahrung der Auferstehung. Manche Gemeinden verschieben die für den Anfang vorgesehene Lichtfeier auf jetzt.

In der Taufe geschieht die Auferstehung zum neuen Leben mit Christus für uns persönlich. In der Osternacht werden Taufen gefeiert oder die eigene Taufe erneuert. Wir rufen die Heiligen an, Freunde und Freundinnen Gottes. Und wir versprechen, uns nicht vom Bösen vereinnahmen, sondern vom Glauben tragen zu lassen.

Dann feiern wir Eucharistie, das immer neue Sakrament, das uns mit dem Auferstandenen verbindet.


Der Ostersonntag

„Die Feier der Feiern und das Fest aller Feste“ nennt die östliche Liturgie das Osterfest. Am Ostersonntag trifft sich die Kirche zu festlichen Gottesdiensten, in denen einfach die Freude über die Auferstehung im Mittelpunkt steht.

Die Kirche feiert das Ostergeheimnis aber nicht nur jährlich, das wäre viel zuwenig. Sie feiert es wöchentlich! Jeder Freitag erinnert an den Karfreitag. Und jeder Sonntag bedeutet für Christen die bleibende Gewissheit: Er ist wahrhaft auferstanden!

 

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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