Werde Religionslehrer/in | Serie 2013_Teil 2
Das ist der Platz, wo ich hingehöre
Ihrem Kindheitstraum entsprechend, absolvierte Friederike Hofer von 1984 bis 1986 die Ausbildung zur Volksschullehrerin an der damaligen Pädagogischen Akademie in Graz-Eggenberg.
Ihr Ziel, Blasorchesterleiterin zu werden, erreichte die passionierte Querflötistin parallel in vier Semestern an der Musikhochschule Graz. „Mit Kindern bin ich schon immer gut zurechtgekommen und habe das deshalb als Weg für mich entdeckt“, meint sie heute rückblickend. Die außerordentliche Befähigung zur Erteilung des Religionsunterrichtes sollte eigentlich nur die damals lange Wartezeit auf einen entsprechenden Posten in einer Volksschule verkürzen. In der Praxis kam die Erkenntnis: „Hier gehöre ich her, das entspricht genau meinen Fähigkeiten.“ Bald merkte sie aber, dass für einen kompetenten Unterricht noch theologischer Input notwendig war. Sie entschloss sich zu einer weiteren Ausbildung zur Religionslehrerin, berufsbegleitend fünf Jahre, in der Erzdiözese Wien.
„Die Botschaft, dass jeder Mensch wichtig und von Gott geliebt ist, ist einer der Kernpunkte meiner Stunden.“ Vermutlich ist das auch einer der Gründe, warum sie heute besonders von der Gestalttherapie geprägt ist. Die Ausbildung zur Gestaltpädagogin am lnstitut für Integrative Gestalttherapie und Seelsorge (IIGS) 2005 bis 2007 trug ein Weiteres dazu bei, „heilenden Glauben kennen zu lernen“ und den Kindern zu vermitteln, dass man nicht alles in ein Kastel stecken und gleich bewerten soll. „Katholisch“, so bringt sie es auf den Punkt, „heißt ja allumfassend“.
Die heute 47-jährige Mutter von vier Kindern unterrichtet bereits seit 26 Jahren und blieb von 1992 bis 2000 fast durchwegs für den Nachwuchs zu Hause. In dieser Zeit besuchte sie Montessori-Kurse im Rahmen der Fortbildung. Reformpädagogische Konzepte hält sie nach wie vor für zukunftsweisend. Stationen waren etwa Passail, Plenzengreith, Graz-Neufeld, Gschwendt oder St. Radegund, wo sie selbst herstammt und heute noch mit „ihrem Josef“ und den Kindern in einer Großfamilie lebt. Mittlerweile ist sie das zweite Schuljahr an der Praxisschule der KPH in Graz tätig. Achtsame und wertschätzende Kommunikation steht für sie im Vordergrund. „Ich bin immer im Gespräch mit den SchülerInnen, KollegInnen und Eltern.“
„Religiöses Wissen und grundlegende Haltungen zu vermitteln ist mir wichtig. Die Kinder sollen einen Glauben kennen lernen, den sie als Erwachsene nicht ablegen müssen und der im Lauf des Lebens ihren Fragen standhält, sie stärkt und begleitet.“
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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