Wo i geh und steh 2022 | Teil 7

Brauch i ...?

Ich bin die Tür; wer durch mich hineingeht, wird gerettet werden; er wird ein- und ausgehen und Weide finden. … Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben.

Johannes 10, 9-10

Einkaufshilfe

Brauch i, brauch i net.
Brauch i, brauch i net.
Brauch i, brauch i net.
Brauch i, brauch i net.

Eine Margerite
als Einkaufshilfe

konkret: Leben in Fülle

• Was brauchst du zum Leben? Was macht dein Leben reich?
• Wann findest du dich selber schön und liebenswert? Gott dafür danken.
• Beobachte im Shoppingcenter: Was macht Menschen glücklich? Suche lachende Gesichter! Lache jemanden an – was passiert?
• Wenn du kannst: beim nächsten Einkauf Lebensmittel für Bedürftige mitkaufen und an einem entsprechenden Ort abgeben. Leben in Fülle – nicht nur für mich selbst.

Impuls

Einkaufen in einem sommerlich-leeren Shoppingcenter:
Verkäuferinnen, die entspannt miteinander tratschen und sich über jede Kundin freuen. Bald werden sich die Geschäftszentren wieder füllen: mit Menschen und Dingen. Viel Schönes, viel Neues, viel Spannendes, so schöne Bücher … Alles ist in Überfülle da.

Geschäfte sind beinahe religiöse Orte, Orte geballter Sehnsucht nach Schönheit, Anerkennung, Mithalten-Können, nach Neuem. Sie sind auch Orte gegen Vereinsamung und Leere und Orte der Ungleichheit, gerade jetzt, wo das Lebensnotwendige für viele unleistbar wird. Sie sind auch Orte, an denen Menschen ihr Bestes geben, ihr Geld verdienen und sich um das Wohl anderer kümmern. Danke dafür!

Gerne beobachte ich Menschen. In Geschäften gibt es die Genussvollen, die Schnellen, die Unentschlossenen, die Suchenden, die mit der Liste, die einfach so Flanierenden …

Bei den großen Drehtüren der Shopping-City muss ich an das Wort Jesu denken: Ich bin die Tür zum Leben in Fülle. Und ich frage mich: Was ist Fülle? Wie viele Kleider brauche ich, um mich unbekümmert wie die Lilien auf dem Feld zu fühlen? Wie schwer fällt es mir, zu vertrauen, dass ich von allem genug bekomme wie die Vögel des Himmels? Wie gelingt eine Balance zwischen den Bedürfnissen aller Menschen, und was ist mein Beitrag dazu, dass Leben in Fülle irgendwann für möglichst viele Wirklichkeit wird und die Welt eine lebenswerte „Weide“ für alle bleiben kann?

Marlies Prettenthaler-Heckel
ist Mutter von vier Kindern und Fachreferentin für
Glaube & Verkündigung im Fachbereich Pastoral & Theologie.