Kirchenrenovierung
Raum für eine große Vielfalt

Blick in den Altarraum mit einer Altarinsel aus hellem Stein. Vorderseite und Mensa des Altars sind mit bunten Dall-Glassteinen gestaltet, Unterbau und Rückseite als Edelstahlwinkel; ähnlich der Ambo, hier mit Pfarrer Josef Reisenhofer. Auf frei stehenden Stelen sind jetzt die Monitore angebracht, die in allen Zonen der Kirche den Blick in die liturgische Mitte ermöglichen. | Foto: Neuhold
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  • Blick in den Altarraum mit einer Altarinsel aus hellem Stein. Vorderseite und Mensa des Altars sind mit bunten Dall-Glassteinen gestaltet, Unterbau und Rückseite als Edelstahlwinkel; ähnlich der Ambo, hier mit Pfarrer Josef Reisenhofer. Auf frei stehenden Stelen sind jetzt die Monitore angebracht, die in allen Zonen der Kirche den Blick in die liturgische Mitte ermöglichen.
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Hartberg. Zur Neugestaltung der Stadtpfarrkirche, in der am 20. Februar die Altarweihe gefeiert wurde

Ostern war ein erster Prüfstein für die neue Altarraumlösung der Stadtpfarrkirche in Hartberg. Die Gestaltung ist gelungen – für die Menschen vor Ort im Raum, aber auch für die virtuellen Teilnehmenden an den liturgischen Feiern mit dem Label iGOD. Es sind viele, die an der Liturgie in Hartberg wöchentlich partizipieren, viel mehr, als die historische Kirche fassen kann.

Der Grundgedanke des Architektenbüros Bramberger war, der so großen Vielfalt der liturgisch Handelnden in dieser Kirche einen neuen Raum zu geben, der Funktion und Zeichen in eine ästhetisch vertretbare Form bringt. Das Gewusel von früher sollte der Vergangenheit angehören. Es sollte Platz geben für Musik-, Tanz-, Kinder- und andere liturgische Gruppen, die die Liturgiefeier mitgestalten und umrahmen.

Neue Altarzone. Dazu musste der Raum zwischen Zelebrationsaltar und Hochaltar und auch jener zu den Bänken hin neu gedacht werden: Die bisherige halbkreisförmige Stufenlösung, wo der frühere Altar aus der letzten Renovierung stand, wurde entfernt. Stattdessen wurde eine neue Altarinsel aus hellem Stein geschaffen, die auf der Basis des Kirchenschiffbodens am Triumphbogen, wo auch die dominierenden Seitenaltäre stehen, beginnt und an den kleinen Ausbuchtungen des barocken Zubaus der Presbyteriumszone endet. Auf der erhöhten Stufe, die wie ein Weg von der Presbyteriumszone aus ausgebildet ist, wurde ein neuer Altar gesetzt. Um die Verbindung mit dem Hochaltar und der dazwischenliegenden Zone herzustellen, wurde dieser als geschichtete „Glasschranke“ mit einer Ansichtsseite und einer Mensa aus geschichteten bunten Glasdallen (Antikglas) entworfen. Der Unterbau der Mensaplatte sowie die Rückseite des Altares wurde als brünierter Edelstahlwinkel ausgeführt. Der Ambo erhielt die gleiche „Sichtseite“ wie der Altar, Basis und Buchunterlage sind auch hier aus brüniertem Edelstahl ausgeführt.

Priester- und Assistenzsitze wurden neu positioniert (links hinter dem Altar, von der Gemeinde aus gesehen). Der Vorstehersitz verschwindet an der Seite, der Zelebrant tritt vor ein neu errichtetes Lesepult, wenn er seine sprechende Rolle wahrnimmt. Die Presbyteriumszone zeichnet sich durch eine mobile Bestuhlung für den Chor aus. Das historisch wertvolle Chorgestühl wurde von der Ursprungspfarre Leoben-Göß zurückgenommen.

Monitore. Im Kirchenschiff wurden die ersten drei Bankreihen umpositioniert und die Bank vor dem Kanzelaufgang gekürzt, sodass ein Zugang zur Kanzel gewährleistet ist. Die Monitorlösung, die die regelmäßige Übertragung der Gottesdienste ins Internet auch im Kirchenraum sichtbar macht – inklusive möglicher Bildeinspielungen – wurde vom Architekten neu gestaltet. Nun sind es frei stehende Stative, die allerdings mit einer genau durchdachten Kabellösung eines gemeinsamen Licht-, Ton- und Kamerakonzepts einhergehen.

Taufkapelle. Auch die Taufkapelle im hinteren linken Eingangsbereich wurde in der Bestuhlung neu gestaltet. Durch die neue flexible Bestuhlung ist die Taufkapelle für Feiern rund um das Taufbecken aus dem Jahre 1648 geeignet. Mit der neuen Sitzordnung ist auch hier die Mitfeier des Gemeindegottesdienstes möglich.

Marienkapelle/Kinderbereich. Der Kinder- und Familienbereich in der Marienkapelle wurde mit einem schallschluckenden Teppich und mobilen Möbeln ausgestattet. Wichtig war dabei, dass die Andacht in der Marienkapelle wie bisher möglich ist.

Johannes Rauchenberger

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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