Leserbriefe
Rettet das Rechnen!
Die schulische Mathematik muss sich ändern, andernfalls verliert sie ihre Existenzberechtigung. Ein musikalisch versierter Mathematikprofessor: „Das, was wir in Mathematik verlangen, ist so, als würden wir erwarten, dass jeder Maturant ein Violinkonzert von Mozart spielt – nicht leistbar und sinnlos!“ Wie kam es, dass Mathematik so „wichtig“ wurde, dass Generationen von Schülern vor diesem Fach zittern, die „Mathematikangst“ vielen die Schulfreude vergällt und die Universitäten „Vorbereitungskurse“ zum Nachholen des Stoffs der Pflichtschule führen müssen?
Not tut die Splittung des Mathematikunterrichts in zwei Züge etwa ab dem 12. Lebensjahr: höhere Mathematik für mathematisch Hochbegabte und lebens- und alltagsbezogenes Rechnen für alle anderen Schüler. Dies nimmt der Mathematik ihr Angstpotenzial, produziert flächendeckend kompetente „Alltagsrechner“ und beschert den Unis und der Wirtschaft hoch kompetente Studierende und Mitarbeiter, die sowohl das Rechnen als auch die Mathematik optimal beherrschen. Der Fachkräftemangel wird deutlich abnehmen, mehr Menschen als bisher werden in „individuellen Traumberufen“ landen.
Doch das Wichtigste: Die Schule ist von einer historischen Last befreit, statt Mathematik- und Rechenfrust wird es nahezu ungetrübte Schulfreude geben!
Prof. Ernst Smole, Wien
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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