Leserbriefe
Das Leben vollenden können
Zum Thema „Suizidhilfe“, Nr. 17.
Mit großem Interesse und Betroffenheit haben wir die Artikel zum Thema „Neuregelung der Suizidhilfe“ gelesen. Ein wahrhaft schweres, ja beklemmendes Thema. Gesetzliche Lockerungen könnten den Beginn eines Dammbruches bedeuten. Der Mensch bringt dem Mitmenschen den Tod.
Welches Leben wird als lebenswert, welches als unlebenswert eingestuft? Diese Fragen wurden doch schon gestellt! Gar nicht so lange her. – Unheilbar Kranke, pflegebedürftige Alte, ein wenig unter Druck gesetzt, könnten überzeugt werden, den Freitod zu wählen. Wer will anderen schon zur Last fallen? – Wem obliegt die „freiwillige“ Entscheidung für Menschen, die sich selbst nicht mehr äußern können und keine Verfügung haben? Eine „freundlich“ verabreichte „Dosis“ macht dem Leben ein Ende. Wie bei unseren lieben Haustieren! So eine „Dosis“ kommt sicher billiger als Therapien, Palliativaufenthalte, Pflegekräfte usw. Sie erspart auch Zeit und der Gesellschaft die Konfrontation mit der Hinfälligkeit und der letzten Not des Menschen.
Wie steht es um den zum Selbstmord Gedrängten schlussendlich? Nach einem oft langen, arbeitsreichen Leben, seiner Hoffnung und den Enttäuschungen, der Sehnsucht, Freude und dem ausgestandenen Leid: Kann er in der Tiefe seines Herzens alle Liebe, Treue, Fürsorge noch vollenden? Keiner von uns weiß, was wieder wichtig wird, wenn der Tod vor Augen steht. Man kann einen Menschen doch nicht einfach so gehen lassen.
Lebenshilfen soweit irgend möglich: Ja! Sterbehilfe: Nein! Sie ist keine Lösung! Unheilbar Kranken, leidenden Alten will man auf solche Art „helfen“ – kommen anschließend alle Behinderten und Unerwünschten dran? Das gab es auch schon einmal!
Das Leben jedes Menschen ist wertvollstes Gut, Gott will sein Glück – wie wir glauben – für ewig. Sterbehilfe Nein! Wehren wir den Anfängen!! Ein lockeres Suizidgesetz darf niemals zu neuen Gaskammern mutieren.
Besorgte Kreuzschwestern
im Josefhaus St. Theresia, Graz,Wohnheim für ältere Schwestern, die Unterstützung und Pflege brauchen.
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.