Schloss St. Martin
Widerhall inneren Erlebens

Foto: Gerd Neuhold - Sonntagsblatt für Steiermark
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Widerhall. Unter diesem Motto sind in den historischen Räumen vom Bildungshaus Schloss St. Martin bei Graz 28 Werke der in Graz lebenden Künstlerin Heide Osterider-Stibor zu sehen. Ihr beeindruckendes Werk umfasst einen in fünf Jahrzehnten entstandenen Kosmos voller Kompositionen aus Strukturen, Farben und Motiven. Viele der gezeigten Werke geben ihr Schaffen der letzten Jahre wieder. Heide Osterider-Stibor wurde in Pischelsdorf geboren. Die Schülerin von Rudolf Szyszkowitz war mit dem 2019 verstorbenen Adolf Anton Osterider verheiratet, mit dem sie auch gemeinsame Werke schuf. Darüber hinaus entwickelte sie aber ihren ganz eigenen Stil. – Ausstellung bis 4. März nach Anmeldung: Tel. (0 31 6) 28 36 55.


Widerhall inneren Erlebens

Heide Osterider-Stibor. Ihre Kunst gibt die innere Wahrnehmung des Erlebten weiter.

Vor allem die neueren Entwicklungen im vielfältigen Kunstschaffen von Heide Osterider-Stibor finden derzeit im Schloss St. Martin bei Graz ihren „Widerhall“. Unter diesem Titel wurde am 19. Jänner die Ausstellung für eine Künstlerin eröffnet, deren vielseitiges Werk schon in vielen Ausstellungen und durch viele Ehrungen bedankt wurde.
Der an sich aus der Akustik stammende Begriff „Widerhall“ bringt auf den Punkt, wie die Werke von Heide Osterider-Stibor oft entstehen. Was sie als äußere Realität wahrnimmt, verarbeitet sie innerlich in ihrem psychischen Erleben und verwandelt dieses dann in Bilder. Ausgangspunkt ihrer Werke sind oft eine Landschaft, ein Detail aus der Natur, eine Stadt, eine Architektur oder einfach ein Mitbringsel von einer Reise. Dieses bildet sie jedoch nicht einfach ab, sondern ihre inneren Reaktionen und ihre Stimmungen dabei kommen im Bild zum Ausdruck. Aus einem Eindruck aus der Außenwelt entstehen durch die künstlerische Verwandlung frei gestaltete Bilder. So charakterisierte Gudrun Danzer, Kuratorin der Neuen Galerie im Joanneum Graz, in ihrer Laudatio das Schaffen von Heide Osterider-Stibor.

Von Anfang an setzte sich die gebürtige Oststeirerin für den „Erhalt des Menschenbildes in der Kunst“ ein, gespeist von einer religiös-humanistischen Weltsicht. In ihren Werken gibt sie eine Haltung weiter, die die Welt und die Menschen sehr positiv sieht, so Danzer. Wach, interessiert und einfühlsam lässt sie die Betrachtenden an ihrem Erleben teilhaben. Mit ihrem Gatten Adolf A. Osterider war sie in künstlerischem Austausch, aber immer unabhängig von dessen Bildauffassung. Auch die Söhne Martin und Stefan sind künstlerisch tätig auf ihrem je eigenen Weg.
Öl, Acryl und Aquarell gehören zu den Techniken der nun ausgestellten Werke, aber auch Experimente mit der Collage. Bei der Vernissage sorgte „The Freaky Friday Jailhouse Gang“ für die Musik zur Freude der Künstlerin, die im November einen runden Geburtstag gefeiert hatte.

Erlebte Welt, innere Freiheit
„Die Welt, wie wir ihr im Werk von Heide Osterider-Stibor begegnen, ist immer eine erlebte Welt, ob das Sujet der sichtbaren Natur oder dem Bereich der menschlichen Kultur entstammt. Innere Freiheit wird allen zuteil, die bereit sind, sich mit dem Geistigen, das sich in der Kunst Heide Osterider-Stibors bekundet, ohne Vorbehalt auseinanderzusetzen.“
Götz Pochat, Kunsthistoriker

Die Ausstellung ist bis 04.03.2022 zu besichtigen, Anruf erforderlich

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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