Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Wie bei Hemma vor tausend Jahren

Vor vier Jahren hat die steirische Diözese Graz-Seckau auf ihre 800-jährige Geschichte geblickt und gleichzeitig in die Zukunft geschaut. Heuer feiern unsere Nachbarn in Kärnten sogar das 950-Jahr-Jubiläums ihres Bistums. Beide Diözesen wurden von Salzburg aus gegründet.

Mit dem Bistum Gurk hat auch die heilige Hemma zu tun, die bis heute als Landesmutter von Kärnten verehrt und am 27. Juni gefeiert wird. Als Gräfin von Friesach-Zeltschach führte sie zunächst ein unbeschwertes Leben. Dann aber verlor sie durch tragische Umstände ihren Mann und ihre Söhne.

Hier wird sie nun zu einem großen Vorbild: Sie verzweifelte nicht und resignierte nicht. Sie suchte ihrem Leben einen neuen Sinn und neue Ziele zu geben. In diesem Sinne versuchte sie auch ihren Besitz neu und sinnvoll einzusetzen. Sie widmete ihn den notleidenden Menschen und geistlichen Stiftungen. Ihrer Stiftung verdanken sich etwa ein Frauenkloster in Gurk, wo nach dessen Aufhebung ein Bischofsitz errichtet wurde, und das Benediktinerstift Admont, heute das älteste bestehende Kloster der Steiermark; 2024 wird hier ebenfalls das 950-Jahr-Jubiläum gefeiert.

Vor 1000 Jahren hat eine Frau unter widrigen Umständen Neues und Positives aus ihrem Leben gemacht. Bleibendes ist entstanden. Und die Aufgaben, denen sich Hemma gestellt hat, sind auch geblieben. Von der Sorge um die Armen, von der Erhaltung der geistigen und geistlichen Grundlagen unserer Kultur hängt es ab, wie sich die Zukunft unserer krisengeschüttelten Welt entwickelt.

Herbert Meßner, Chefredakteur

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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