Offen gesagt - Dr. Wilhelm Krautwaschl
Weihnachtsgruß des Bischof
Liebe Leserinnen und Leser unseres Sonntagsblattes!
Ich frage Sie ganz frei heraus: Werden Sie sich an das Jahr 2020 im Guten oder im Schlechten erinnern? Durch das Corona-Virus wurden Freiheiten nachhaltig beschnitten, für die einen gingen Jobs verloren, andere arbeiteten bis zur Erschöpfung, statt Gemeinsamkeit gab es Isolation. Damit nicht genug. Das Flüchtlingslager in Moria brennt. In Berg-Karabach und Äthiopien brechen Kriege aus. In Europa hält der Terror erneut Einzug; zuletzt in Wien. Afrika wird im Osten von Heuschreckenschwärmen geplagt; die Verfolgung von Christen und Gläubigen anderer Religionen schafft es mitunter an die mediale Öffentlichkeit. Hat uns Gott verlassen, ist man versucht zu fragen.
Ich meine nein. Jener Gott, mit dem schon David haderte, der ihm aber stets in der Not beistand, kam in Jesus zu uns Menschen, um unser Leben, unsere Freude und unser Leid zu teilen und uns zu versprechen, dass uns Gnade und Hoffnung zuteil werden. Er hat nicht versprochen, dass es immer einfach ist. Dass uns immer alles leicht von der Hand geht. Dass es keine Probleme gibt. Aber er hat uns zugesagt, dass er für uns da ist, wenn wir ihn brauchen und wenn wir uns an ihn wenden. Dass wir auf seine Hilfe vertrauen können. Darüber können wir uns heuer zu Weihnachten noch mehr freuen als sonst.
Lassen Sie sich also nicht entmutigen, und bleiben Sie hoffnungsvoll und zuversichtlich. Gerade jetzt, zu Weihnachten, wenn wir uns mit unseren Familien und FreundInnen freuen und Gottes Gegenwart unter uns Menschen feiern. Und nutzen Sie stille Momente, um sich an ihn zu wenden. Er ist da, er hört zu und steht ihnen bei, wie er David und Millionen Menschen beigestanden ist und beisteht.
Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien gesegnete Weihnachten und ein erfülltes Jahr 2021.
Dr. Wilhelm Krautwaschl, Diözesanbischof von Graz
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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