Offen gesagt - Antoinette Dsubanko
Von Tür zu Tür
Warum soll man Menschen zu Hause um Spenden bitten?
Weil man verschiedene Meinungen hört, auch über die Arbeit der Caritas, und man kann mögliche falsche Vorstellungen korrigieren. Nach den Kontaktbeschränkungen während der Corona-Pandemie waren die Menschen großteils sehr gesprächsbereit. Viele Gemeindeangehörige, bei denen ich angeläutet habe, freuten sich über die unerwartete Begegnung. Auch Neuzugezogene konnte ich kennenlernen und den Grund für ihren Wohnungswechsel erfahren. Niemand hat mich auf ungute Weise abgewiesen. Manchmal wurde zwar nicht geöffnet, obwohl jemand zu Hause war, aber als Sammlerin darf ich das nicht persönlich nehmen. Ein größerer Gewinn als der Spendenbetrag war für mich das geschenkte Vertrauen in den Gesprächen, und die Ehrlichkeit, warum es manchen heuer nicht möglich ist zu spenden. Ich habe einiges über schwierige Lebenssituationen erfahren. Einladungen zu einem Gläschen im Freien waren willkommene Rastpausen. Hilfe anbieten konnte ich gegen Einsamkeit, indem ich einen Besuch versprach oder an den Priester weitergab, wenn alte Menschen nicht mobil sind und um die Kommunion baten. Für mich hat sich bestätigt: Geteilte Freude ist doppelte Freude! So möchte ich allen Pfarren empfehlen, wieder von Tür zu Tür zu gehen, damit wir den Menschen zuhören können.
Antoinette Dsubanko
war in den vergangenen Wochen als ehrenamtliche Haussammlerin für die Caritas in Lassnitzhöhe unterwegs.
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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