Steiermark | SONNTAGSBLATT - Kommentare & Blogs

Beiträge zur Rubrik Kommentare & Blogs

Positionen - Elisabeth Wimmer
Sie öffnen uns den Augenblick

Warum braucht unsere Gesellschaft Kunst und Kultur? Warum Konzerte, Literatur, Ausstellungen, Theater, Brauchtum, Kabarett und die Menschen, die für all das arbeiten? Weil diese eine Auszeit vom Alltag anbieten und zur Erholung beitragen. Weil sie uns zum Nachdenken anregen. Wenn sie ihre Sache gut machen, verbinden sie uns mit unseren Wurzeln, beschreiben Leid, für das wir keine Worte haben, drücken Gefühle aus, die wir dann besser spüren. All das hilft uns leben. Weil Orchester, Ensembles und...

  • 25.11.20
Foto: Neuhold

Mutworte - Harald Baloch
Mut zur Bewährung

Fritz hatte es schwer im Leben. Beide Eltern starben bei einem Bombenangriff auf Graz. Begreifbar, dass er sich dann als fast noch Jugendlicher gegen Kriegsende von der SS anwerben ließ. Mit dem Stigma dieser Mördertruppe wurde er von der US-Armee in Italien interniert. Bald kam er frei, stand jedoch ohne Lebenssinn und Berufsausbildung da. Es folgten zwanzig Jahre, in denen sich Fritz als Kleinkrimineller durchs Leben schwindelte. Diebstähle, Schwarzhandel. Immer wieder landete er im...

  • 25.11.20

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Du führst mich hinaus ins Weite

Schon auf den Titelseiten machen uns derzeit viele Zeitungen aufmerksam auf das, was wir jetzt nicht dürfen. Lockdown ist angesagt. Und wir tun gut daran, zum gegenseitigen Schutz unserer Gesundheit auch unbequeme Maßnahmen mitzutragen. Trotzdem macht das Sonntagsblatt heute das Gegenteil: Auf der Titelseite unseres „Mantels“ werden Sie zum Reisen eingeladen. Im vorigen Jahr konnten wir fast alle geplanten Reisen nicht durchführen. Wir möchten sie heuer nachholen. Wir freuen uns, dass viele...

  • 18.11.20
Markus Koglek wirkt ehrenamtlich im Firmvorbereitungs-Team des Seelsorgeraums Kaiserwald. | Foto: Opernfoto

Offen gesagt - Markus Koglek
Starten muss Warten

Wie läuft der Start der Firmvorbereitung? Die Anmeldung zur Firmung konnte man bei uns zum Großteil online machen. Auch die Kommunikation lief letztes Jahr bereits sehr gut über digitale Kanäle. Coronabedingt werden wir bei unserem Firmvorbereitungs-Programm natürlich leider Abstriche machen müssen. Soziale Aktionen, wie ein Besuch im Seniorenheim, können nicht stattfinden. Firmstunden wollen wir derzeit noch nicht online durchführen, sondern abwarten, bis wir uns wieder in Kleingruppen treffen...

  • 18.11.20

Positionen - Alois Strohmaier
In eine neue Normalität

In zeitlicher Nähe zur Veröffentlichung der päpstlichen Enzyklika „Fratelli tutti“ gab die Fraktion Christlicher GewerkschafterInnen im ÖGB eine Broschüre mit dem Titel „Soziallehre-Fahrplan“ heraus. Wie der Generalsekretär im ÖGB, Andreas Gjecaj, im Vorwort schreibt, möchte die Schrift zu Gedanken anregen, wie eine Welt nach der aktuellen Krise ausschauen könnte. Bilder von in den Kanälen von Venedig wieder schwimmenden Fischen und von einem blauen Himmel, der nicht von Flugzeugen durchkreuzt...

  • 18.11.20
Foto: Pete Ionian

Mutworte - Benno Elbs
Der „andere“ König

Das Fest „Christkönig“ am letzten Sonntag des Kirchenjahres wirkt für viele heute wohl ein wenig aus der Zeit gefallen. Sie können mit dem Begriff „König“ nichts mehr anfangen. Königtum, Monarchie sind doch von gestern, aus dem Museum. Da denken wir vielleicht an Macht und Reichtum, vielleicht auch an Unterwerfung und Unterdrückung. Was soll denn da ein König wie Jesus, der scheitert, verraten, verurteilt und hingerichtet wird? Erst ein Blick über das Kreuz hinaus auf die Auferstehung Jesu...

  • 18.11.20

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Lichtzeichen und Glockenzeichen

Im Monat November machen wir immer die Erfahrung, dass die Dunkelheit zunimmt. Auch das Tageslicht wird manchmal durch Nebel beeinträchtigt. Das kann sich manchen Menschen auch auf die Seele schlagen. Heuer hat dieses Dunkel nicht nur jahreszeitliche Ursachen. Das Covid-19-Virus hat uns fest im Griff. Der Terror, den wir eben noch in Nizza betrauerten, hat unser Land erreicht. Der Umgang mit Demokratie hat bedenkliche Formen angenommen. Das alles schlägt sich erst recht auf die Seele oder...

  • 11.11.20
Foto: Schmickl

Offen gesagt - Thomas Possert
Was macht mich stark?

Wir erleben viel Belastendes in letzter Zeit – was kann helfen? Derzeit kommt einiges zusammen – manche Menschen erleben durch die Corona-Maßnahmen erstmals einschneidende Einschränkungen ihrer Freiheit. Ältere fühlen sich vielleicht an Traumatisierendes aus Kriegs- oder Nachkriegszeit erinnert. Da kann psychisch manches aufbrechen, was bisher unbemerkt schlummerte. Wichtig ist, wenn Sie bemerken sollten, dass Sie mit etwas kämpfen, das Ihr Leben beeinträchtigt: Holen Sie sich Hilfe! Was...

  • 11.11.20

Positionen - Karl Veitschegger
Herzblut

Die Krankenhausseelsorgerin betritt das Zimmer. Nein, er brauche keine Seelsorge, sagt der Patient. Aber dann wird doch ein tiefes Gespräch daraus, „weil sie“, wie er später an-erkennt, „so ein offener, lieber Mensch ist und etwas vom Leben versteht“. Ein Priester schreibt mir, er ärgere sich über gewisse kirchliche Verordnungen, aber die Begegnung „mit den Menschen vor Ort“ mache ihm täglich viel Freude. „Die Leute“ sind ihm wichtig. Eine Religionslehrerin zeigt mir mit Begeisterung ihre...

  • 11.11.20
Foto: Neuhold

Mutworte - Christa Carina Kokol
Der klügste Satz

In einem Fernseh-Magazin zur Corona-Pandemie bekannte sich die Schriftstellerin Thea Dorn persönlich zu einer „vom Glauben abgefallenen Gesellschaft“, die nicht mehr an „ein Paradies oder das ewige Leben glaube“. Und doch hätte sie gerade im Neuen Testament bei Paulus den klügsten Satz gefunden, der ihr je untergekommen sei: „Gott hat uns nicht den Geist der Furcht gegeben, sondern der Kraft, der Liebe und Besonnenheit.“ Einen Geist, der uns erkennen lässt, dass alle Macht der Welt, auch unsere...

  • 11.11.20

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Fortlieben aus der dunklen Zeit

Bei einer interreligiösen Schulfeier haben Christen und Muslime die Geschichte von Abraham erzählt. Der muslimische Religionslehrer hat immer, wenn die Namen Abraham, aber auch Jesus oder Maria gefallen sind, dazugesagt: Gott sei für ihn / für sie gepriesen. Von einer solchen Ehrfurcht könnten wir im Westen lernen. Auch jene, die glauben, auch Heiliges ins Lächerliche ziehen oder karikieren zu müssen. Im Namen der Freiheit. Aber da sind leider die anderen. Sie glauben, den Namen Gottes in den...

  • 04.11.20
Foto: Dürnberger

Offen gesagt - Martin Morawetz
Nicht wegschauen!

Warum braucht es einen Weltgebetstag für verfolgte Christen? Für uns in Europa ist Religionsfreiheit selbstverständlich. In zahlreichen Ländern der Erde wird sie jedoch ignoriert und oftmals sogar mittels Gewalt verhindert. Millionen von Menschen werden weltweit wegen ihres christlichen Glaubens diskriminiert und verfolgt: Kinder in Nigeria verlieren ihre Eltern durch terroristische Gewaltverbrechen. Pakistanische Mädchen werden entführt und zwangsverheiratet. Christliche Tagelöhner sind als...

  • 04.11.20

Positionen - Monika Prettenthaler
Hass raubt den Verstand

Die entsetzlichen Ereignisse in Paris, Nizza und Wien zeigen, welche – im wahrsten Sinn des Wortes – irrsinnige Kraft Hass in Menschen freisetzen kann. Genau diese vernichtende Seite des Hasses hat auch in den Tagen um den 9. November 1938 und danach gewütet: In der Nacht von 9. auf 10. November wurden Synagogen zerstört, es kam zu Plünderungen, Jüdinnen und Juden wurden misshandelt, gedemütigt und auch getötet. Nicht alle haben so agiert und den Brand der Grazer Synagoge aus der ersten Reihe...

  • 04.11.20
Foto: privat

Mutworte - Anna Schreiber
Immer mit Würde

„Mein Mann hat mir eröffnet, dass er sich von mir trennen wird. Nach 30 Ehejahren. Dass wir Eheprobleme haben, dass wissen wir beide schon lange. Und doch bin ich jetzt völlig vor den Kopf gestoßen.“ Sie sind in einer akuten Trennungssituation. Das ist mit einem akuten Unfallgeschehen zu vergleichen. Da ist zuvörderst Erste Hilfe angesagt, die freie Atmung sicherstellen, eine stabile Seitenlage herstellen und weitere Verletzungen nach Möglichkeit vermeiden. Übertragen auf Sie kann das bedeuten:...

  • 04.11.20

Mutworte - Christina Carina Kokol
Haben Sie Glaubenszweifel?

Beim Besuch einer wohltätigen Stiftung in Rom wurde Papst Franziskus von einem jungen Mann mit einer sehr persönlichen Frage konfrontiert: „Hatten auch Sie Krisen im Glauben?“ Und der Papst antwortete in bewundernswerter Offenheit, dass er in seinen Zweifeln, ob das, was er glaube „wahr oder ein Traum“ sei, auch Gott getadelt habe, da dieser so etwas zulassen würde. Und das sei ihm als Priester, als Bischof und als Papst passiert. „Einem Christen“, so Papst Franziskus, „der sich nicht manchmal...

  • 28.10.20

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Wenn wir die Ziellinie überqueren

Langsam beginnt wieder die Wintersportsaison. Unsere Schi-Asse haben eine Abfahrt oder einen gesteckten Slalomkurs zu bewältigen. Dabei müssen sie das Ziel im Auge haben, auch wenn sie es noch nicht sehen. Gleichzeitig müssen sie achtsam bleiben für den Streckenabschnitt, um den es gerade geht. Können wir uns da etwas abschauen für das menschliche Leben? Einmal werden wir die Ziellinie überqueren. Der Tod ist wie eine Ziellinie. Wir müssen da drüber. Wir müssen durch. Am Ende des Lebens steht...

  • 28.10.20
Foto: privat

Offen gesagt - Helmut Maitz
Mit dem Tod umgehen

Was macht ein Totengräber? Zu den vielfältigen Aufgaben gehören zuerst einmal das Öffnen und Schließen der Grabstätte. Diese Arbeit muss bei uns händisch gemacht werden, was natürlich anstrengend und kräfteraubend ist, etwa im Winter bei gefrorenem Boden. Auch sonst ist alles für eine würdevolle Beisetzung zu tun. In St. Anna bin ich zudem für die Pflege und Instandhaltung des Friedhofs zuständig, dazu gehören vielerlei Tätigkeiten, die man auf den ersten Blick vielleicht gar nicht so sieht –...

  • 28.10.20

Positionen - Leopold Neuhold
Durchsichtig

Eine Mutter ging mit ihrem kleinen Sohn in eine Kirche. Es war Morgen, und die Sonne strahlte durch die Glasfenster, die von außen so schmutzig ausgesehen hatten. Eines leuchtete besonders hell in allen Farben. Auf die Frage des Kleinen, wer das auf dem Glasfenster sei, antwortete die Mutter: „Das ist ein Heiliger.“ Als die Lehrerin in der Schule fragte, was ein Heiliger sei, antwortete der kleine Junge, beeindruckt vom Farbenspiel in der Kirche: „Ein Heiliger, das ist ein Mensch, durch den die...

  • 28.10.20

Mutworte - Maria Menhart
Generation Schöpfungsverantwortung

In der 4. Klasse Volksschule gehört das Halten von Referaten zum Lehrplan. Meine Tochter entschied sich für das Thema Plastikmüll im Meer. Ihre Recherche ergab unglaubliche Zahlen: Die größte Müllinsel der Welt schwimmt im Pazifischen Ozean und ist etwa 19 Mal so groß wie Österreich. Jährlich landen 12 Millionen Tonnen Müll im Meer, das entspricht einem vollen Lastwagen pro Minute! Mikroplastik aus unserem Abwasser, verursacht von Kosmetik, der Waschmaschine und durch den Reifenabtrieb auf der...

  • 21.10.20

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Wofür sich Ansteckung lohnt

Als der letzte Besatzungssoldat Österreich verlassen hatte, wurde der Nationalfeiertag geboren. Derzeit ist Österreich wieder ein besetztes Land. Allerdings in weltweiter Gesellschaft. Das Coronavirus hält auch unser Land besetzt. Ob jemals das letzte Exemplar unser Land verlassen wird? Auch das Leben mit dieser Art von Besatzung verlangt gewisse Einschränkungen. Sie treffen leider auch viel Gemeinschaftliches, schränken manche Begegnung ein. Überängstliche Sorge kann genauso aufkommen wie...

  • 21.10.20

Aus meiner Sicht
Chefredakteur Herbert Meßner

Wofür sich Ansteckung lohnt Als der letzte Besatzungssoldat Österreich verlassen hatte, wurde der Nationalfeiertag geboren. Derzeit ist Österreich wieder ein besetztes Land. Allerdings in weltweiter Gesellschaft. Das Coronavirus hält auch unser Land besetzt. Ob jemals das letzte Exemplar unser Land verlassen wird? Auch das Leben mit dieser Art von Besatzung verlangt gewisse Einschränkungen. Sie treffen leider auch viel Gemeinschaftliches, schränken manche Begegnung ein. Überängstliche Sorge...

  • 21.10.20
Foto: privat

Offen gesagt - Peter Schleicher
In Zukunft investieren

Die Regierung rechnet für 2021 mit einem Budgetdefizit von fast 21 Milliarden Euro. Wie können wir uns das leisten? Nicht nur der Finanzminister stellt diese Frage und gibt darauf vorschnelle Antworten. Beispielsweise die Versicherung, dass mit diesem bisher unvorstellbaren Budgetdefizit die Corona-Krise bewältigt werden kann. Deshalb der Versuch, zwei relevantere Fragen vorzuschlagen. Erstens: Wodurch ist in der Steiermark die bedrückende Situation auf dem Arbeitsmarkt entstanden? Nicht immer...

  • 21.10.20

Positionen - Elisabeth Wimmer
Verborgene Netze

Von der Lichtung schaue ich in Richtung der steirisch-kärntnerischen Grenzberge. Im Frühling habe ich hier auf einsamen Lockdown-Waldwegen an der Seite junger Birken die Wärme begrüßt. Ihre Blattspitzen zählten die Tage, jetzt blättert das gelbbraun gefleckte Laub wieder eine Seite im Jahr um. Und erinnert daran: In teils sichtbare, teils verborgene Geflechte aus Zeit und Schöpfungskraft ist unser Leben eingewoben. Freilich, nicht alle Netze nehmen uns freundlich auf. In einigen Fäden...

  • 21.10.20

Mutworte - Harald Baloch
Wieder lachen können

„Es war, als fielen meine Frau Martha und ich in ein tiefes Loch, als wir erfuhren, dass Werner, unser zweites Kind, sein Leben lang schwer behindert sein würde. Acht Tage nach der Geburt hatte Werner eine Blutung im Kleinhirn, und die Ärzte machten keine Hoffnung. Einer sprach uns sogar einen fragwürdigen Trost zu: Wir würden jetzt die doppelte Kinderbeihilfe beziehen, und das Kind würde höchstens fünf Jahre alt werden.“ So erzählt Florian K., ein pensionierter Betriebselektriker, und mit...

  • 14.10.20

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