Steiermark | SONNTAGSBLATT - Kommentare & Blogs

Beiträge zur Rubrik Kommentare & Blogs

Mutworte - Anna Schreiber
Wo die Liebe wohnt

„Meine Urenkel kennen ihre Uroma – mich (86) – nicht. Vor vielen Jahren hat meine Tochter den Kontakt zu mir abgebrochen. Auch zu meinen inzwischen erwachsenen Enkeln habe ich keinen Kontakt. Mich schmerzt, dass meine Urenkel vielleicht nie erfahren, wer ihre Uroma war.“ Sie schreiben, dass es für Sie bis heute nicht nachvollziehbar ist, was Ihre Tochter damals bewegt hat, so radikal den Kontakt abzubrechen. Viele Vermittlungs- und Ausspracheangebote Ihrerseits wurden ausgeschlagen. Wie wäre...

  • 20.07.22

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Das Herz als Lagerhaus und Schatzkammer

„In diesem Alter lache ich über mich selbst und mache weiter.“ Das sagte kürzlich Papst Franziskus, der auch Spekulationen über einen baldigen Rücktritt zurückwies. Im Alter, so der Papst, sei sein Herz eine Art Lagerhaus. Er bewahre darin vieles auf, was er im Leben als Geschenk erfahren habe. „Ich bin eine Art Sammler im guten Sinn des Wortes. Ich möchte nichts von den guten Dingen verlieren, die mir die Leute schenken.“ Auf einer Ansichtskarte las ich kürzlich: Wenn ich alt geworden bin,...

  • 13.07.22
Foto: Neuhold

Offen gesagt - Barbara Kriechbaum
Ein positives Zeichen

Worum ist es beim Treffen der Stadtkirche Graz mit der Grazer Stadtregierung gegangen? Unser Treffen am 1. Juli im Bernhardinsaal des Franziskanerklosters im Rahmen der bischöflichen Visitation in Graz war von einer offenen und freundlichen Atmosphäre geprägt. Nach einem Statement unseres Bischofs, in dem er über die Vielfalt der Grazer Pfarren, die unterschiedlichen Bereiche der Katholischen Stadtkirche sowie die gute Zusammenarbeit mit der Stadt, etwa bei Katastrophen, sprach, folgte ein...

  • 13.07.22

Positionen - Svjetlana Wisiak
Na bumm!

Neulich in Wien. Während ich bei schweißtreibenden Temperaturen von Termin zu Termin eile, entgeht mir nicht die Ironie der Tatsache, dass ich in meinem Auto besagte Hitze zweifelsohne mit verursache. Möchtegern-, aber De-facto-nicht-Multitaskerin, die ich bin, lenke ich meine Konzentration auf Straßenbahn-Ausweichmanöver und verursache einen kleinen Unfall. Mit angeknackstem Kennzeichenhalter und Ego steige ich aus dem Auto und mache mich auf das Donnerwetter des stereotypen Wiener Autofahrers...

  • 13.07.22

Mutworte - Christa Kokol
Das ist unser Bier

Gleich vorweg – ich bin keine Biertrinkerin. Das werden alle, die mich kennen, bestätigen. In meinem Leben dürfte ich bis heute gerade einmal den Inhalt einer Flasche geschafft haben. Beim heurigen Pfarrausflug stand u. a. eine Brauereibesichtigung auf dem Programm. Unsere Gruppe konnte sich überzeugen, mit welcher Sorgfalt Bier gebraut und genussfrisch gemacht wird. Sogar ich genoss einen Radler mit reiner fruchtiger Note. Passend dazu der Wandspruch: „Bier ist der Beweis, dass Gott uns liebt...

  • 13.07.22

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Die Hoffnung, der Schlaf und das Lachen

„Der Himmel hat den Menschen als Gegengewicht gegen die Mühseligkeiten des Lebens drei Dinge gegeben: die Hoffnung, den Schlaf und das Lachen.“ Immanuel Kant, großer Philosoph des 18. Jahrhunderts, hat uns dieses Rezept hinterlassen. Bei der Abschiedsvorlesung des Theologen Rainer Bucher hatte Philosophieprofessor Reinhold Esterbauer daran erinnert. Hoffnung ist natürlich mehr als das vage Hoffen auf besseres Wetter. Hoffnung ist eine zukunftsorientierte Einstellung, die über die Zeit...

  • 06.07.22
Foto: Neuhold

Offen gesagt - Andreas Gjecaj
Als Christ/in leben

Warum braucht es die KA, und was kann sie in Zeiten wie diesen einbringen? Die Abkürzung KA steht für Katholische Aktion. Eine Erläuterung könnte sein: „Im Hier und Heute als Christ/in leben!“ Weil das in Gemeinschaft wesentlich leichter gelingt als in der Einsamkeit des „Jede/r für sich“, gehört es zum Wesen der KA, sich regelmäßig zu treffen, Gruppen zu bilden, z. B. Frauen in der Kath. Frauenbewegung, Männer in der Kath. Männerbewegung, ArbeitnehmerInnen in der KAB, Sportbegeisterte in der...

  • 06.07.22

Positionen - Ernest Theußl
Ein Schiff, das sich Gemeinde nennt

Wer in Graz vom Schloßbergplatz über den Edegger-Steg Richtung Mariahilferplatz wandert, wird das eigenartige „Nockerl“ mitten im Fluss, die Murinsel, nicht übersehen können. Frei im Wasser schwebend, links und rechts die Arme ausgestreckt, verbindet sie in festem Griff die altehrwürdige Altstadt am Fuß des Schloßberges mit den Stätten umtriebiger Kommunikation zwischen Lend- und Griesplatz. Festgemacht an den gegenüberliegenden Ufern, kann die Insel ihre Balance halten und mitten im Strom Ruhe...

  • 06.07.22
Foto: privat

Mutworte - Ruth Zenkert
Bogen der Hoffnung

Breitbeinig versperrt Moldoveanu den Eingang zum Bahnhofskiosk. Nein, Marius darf nicht hinein, er hat Lokalverbot. Unsere Freunde, die seit Jahrzehnten am Bahnhof leben und in keinem Kinderheim, in keiner Notschlafstelle oder sonstigen Hilfseinrichtung durchgehalten haben, sind verzweifelte Menschen am Abgrund. Sie alle haben Probleme mit Alkohol und Drogen. Anders kann man wahrscheinlich die Heimatlosigkeit, die Gewalt und die kalten Nächte nicht aushalten. Neulich hat Marius eine...

  • 06.07.22

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Kirchenblick aus dem sechsten Stock

Während eines Spitalsaufenthaltes rät mir der Arzt schmunzelnd, auf den Balkon hinauszugehen; dort könnte ich meine Pfarre Puntigam sehen. Seinen Rat befolgend, erreichte mein Blick zwar nicht die Puntigamer Kirche. Aber da die Kirche von Straßgang sehr gut zu sehen war, erschloss ich auch die Lage der Pfarre von Puntigam. Überhaupt fiel mir beim Blick aus dem sechsten Stock auf, wie sehr die Stadt von ihren Kirchen geprägt wird. An ihnen konnte ich mich orientieren. Im Diözesanmuseum wurden...

  • 29.06.22

Offen gesagt - Gerlinde Paar
Nicht erst abwarten

Wie war’s bei der Bischofskonferenz? Ich war als eine von zwei Delegierten aus der Steiermark bei den Beratungen der Österreichischen Bischofskonferenz in Mariazell dabei und empfand es als große Ehre, aber als noch viel größere Verantwortung, dort als Ehrenamtliche nicht nur für mich allein zu sprechen. Ein schönes und programmatisches Zeichen waren die Namenskärtchen, die nur mit Vor- und Nachname beschriftet waren – gleich ob Pastoralamtsleiterin oder Kardinal. Die Beratung war in...

  • 29.06.22

Positionen - Monika Prettenthaler
Gehen – eine Superkraft

Meine Nichte geht gerne und oft zu Fuß – auch nach einem anstrengenden Arbeitstag im Krankenhaus gönnt sie sich den mehr als halbstündigen Fußweg nach Hause, um den Kopf frei zu bekommen. Mein Großvater hat mir erzählt – ich wollte gerade um eine vergessene Zutat fürs Mittagessen „auf einen Sprung“ nach Knittelfeld fahren –, dass es in seiner Jugend ein Tagesprogramm war, vom Hof auf dem Berg in die Bezirkshauptstadt zu gehen, dort alles zu besorgen, manchmal eine besondere Jause zu kaufen und...

  • 29.06.22
Foto: Neuhold

Mutworte - Christa Carina Kokol
Ehrenamtliche sind glücklicher

Für viele von uns geht ein intensives Arbeits- und Schuljahr zu Ende. Punkt. Kein besonders origineller Einstieg – aber immerhin betrifft diese Tatsache sowohl Berufstätige, Schüler und Studierende, als auch Ehrenamtliche. Von den neun Millionen Einwohnenden Österreichs engagieren sich rund vierzig Prozent ehrenamtlich. An die sechshunderttausend Menschen sind es in der Steiermark. Über dreihunderttausend Frauen und Männer tun dies bundesweit im Rahmen der katholischen Kirche. Durch die...

  • 29.06.22

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Wie bei Hemma vor tausend Jahren

Vor vier Jahren hat die steirische Diözese Graz-Seckau auf ihre 800-jährige Geschichte geblickt und gleichzeitig in die Zukunft geschaut. Heuer feiern unsere Nachbarn in Kärnten sogar das 950-Jahr-Jubiläums ihres Bistums. Beide Diözesen wurden von Salzburg aus gegründet. Mit dem Bistum Gurk hat auch die heilige Hemma zu tun, die bis heute als Landesmutter von Kärnten verehrt und am 27. Juni gefeiert wird. Als Gräfin von Friesach-Zeltschach führte sie zunächst ein unbeschwertes Leben. Dann aber...

  • 22.06.22
Foto: Neuhold

Offen gesagt: Tamara Häusl
Wenn das Licht ausgeht

Was ist ein Blackout und wie kann Kirche dabei hilfreich sein? Als Blackout wird ein überregionaler, längerfristiger Stromausfall bezeichnet, bei dem die wichtigste Infrastruktur wegfällt. Um so eine Notlage gut zu überstehen, ist die Vorsorge jeder und jedes Einzelnen entscheidend: Gibt es einen vereinbarten Ort, an dem sich die Familie im Blackout-Fall trifft? Wie kommen Kinder, die im Kindergarten oder in der Schule sind, dorthin? Sind genügend Lebensmittel und Medikamente vorhanden, um zwei...

  • 22.06.22

Positionen - Leopold Neuhold
Die lieben Prozeduren

Eine Krankenschwester schüttelt einen schlafenden Patienten. Der anwesende Arzt fragt, was sie da tue. Die Schwester antwortet: „Ich muss den Patienten wach kriegen.“ Auf die folgende Frage „Warum?“ lautet die Antwort der Schwester: „Damit er das verschriebene Schlafmittel einnehmen kann.“ Weil es verschrieben ist, muss das Schlafmittel eingenommen werden, auch dann, wenn schon der Zustand eingetreten ist, den das Medikament bewirken soll. Wir gehen oft davon aus, dass etwas einem bestimmten...

  • 22.06.22
Foto: privat

Mutworte - Sarah Knolly
Ein Rezept für Mut

Manchmal wäre es schon sehr praktisch, wenn es ein Rezept für Mut gäbe. Mit einer Zutatenliste, die den Einkauf vereinfacht und einer Anleitung für die Zubereitung, die gut zu verstehen und leicht umzusetzen ist. Wenn man dann mal besonders mutlos ist, schnappt man sich einfach sein Kochbuch, kramt das Rezept hervor und macht sich ans Werk. Ich versuche, ein kleines Rezept zusammenzustellen. Es hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit und keine 100%-ige Erfolgsgarantie, aber vielleicht kann es...

  • 22.06.22

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Verschiedene, die das Gleiche tun

Wenn wir heute über die Einstellung der Menschen zur Religion reden, vergleichen wir sie oft mit einem Supermarkt, wo sie sich an den verschiedenen Regalen bedienen. Sie bekennen sich nicht zu einer religiösen Marke, sondern suchen sich zusammen, was ihnen gefällt. Als vor 25 Jahren die Europäische Ökumenische Versammlung in Graz abgehalten wurde, gab es einen Marktplatz, griechisch bezeichnet als „Agora“. Hier gab es viele Informationen und Produkte von verschiedenen Kirchen aus...

  • 15.06.22
Foto: privat

Offen gesagt - Andreas Pichlhöfer
Nicht verklemmt

Kommt das Thema LGBTIQ (= lesbisch, gay/schwul, bi, trans, inter, queer) im synodalen Prozess unserer Diözese vor? Ja, in den Rückmeldungen zur Weltsynode wurde der Umgang mit sexuellen Orientierungen bzw. LGBTIQ öfter thematisiert. Auf die Frage nach Teilhabe brachte es eine Person auf den Punkt: „Ich wünsche der Kirche mehr Offenheit für Diversität, einen menschenwürdigen und nicht verklemmten Umgang mit homosexuellen Menschen“. Zur Fragestellung, wer in Kirche außen vor gelassen wird, wurden...

  • 15.06.22

Positionen - Elisabeth Wimmer
Es sind 100 Jahre, Vater

Vor einigen Tagen wäre mein Vater 100 Jahre alt geworden. Geboren in den Mangel nach dem Ersten Krieg, das Brot zu Hause sorgsam gehütet. Der Horizont der kargen Kindheit weitet sich im Jesuitengymnasium; sein Berufswunsch Priester ermöglicht ihm diese Schulbildung. Horizonterweiterung ist aber gerade nicht sehr gefragt im Land. Kurz vor der Matura: eine kleine Odyssee durch mehrere Ordensschulen, die jeweils politisch bedingt zugesperrt werden. „Kriegsmatura“, Jugend vereinnahmt, zum...

  • 15.06.22
Foto: Neuhold

Mutworte - Christa Carina Kokol
Warum ist die Königin nicht katholisch?

Spannendes über diverse Königshäuser erfahre ich meist beim Friseur. In einem Tagebucheintrag meiner Mutter fand ich unlängst einen für mich nicht minder spannenden Absatz über die englische Queen: Als Fünfjährige soll ich erstaunt gefragt haben, warum Königin Elisabeth nicht katholisch sei. Als Königin müsse sie doch wissen, was wahr ist … Und was ist wahr? Unser menschliches Denken ist begrenzt, resümiert der Quantenphysiker Michael Grün auf dem heurigen Pfingstkongress. Wir können der...

  • 15.06.22

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Kreuzzeichen: Segen, Bekenntnis, Schutz

Nicht nur am Vatertag beginnen wir unsere Gottesdienste „Im Namen des Vaters“. Den göttlichen Vater nennen wir nicht allein. Dreifach sprechen wir den einen Gott an, an den wir glauben. Als Liebeswesen und Beziehungswesen ist dieser eine Gott gleichzeitig drei. Das Kreuzzeichen „Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“ ist ein kleines Glaubensbekenntnis. Nicht eines mit dem Kopf, denn es bringt uns mit diesem Beziehungswesen Gott in Berührung. An vier Stellen berühren wir...

  • 08.06.22
Foto: Caritas

Offen gesagt - Antoinette Dsubanko
Von Tür zu Tür

Warum soll man Menschen zu Hause um Spenden bitten? Weil man verschiedene Meinungen hört, auch über die Arbeit der Caritas, und man kann mögliche falsche Vorstellungen korrigieren. Nach den Kontaktbeschränkungen während der Corona-Pandemie waren die Menschen großteils sehr gesprächsbereit. Viele Gemeindeangehörige, bei denen ich angeläutet habe, freuten sich über die unerwartete Begegnung. Auch Neuzugezogene konnte ich kennenlernen und den Grund für ihren Wohnungswechsel erfahren. Niemand hat...

  • 08.06.22

Positionen - Karl Veitschegger
Trotz Gegenwind

„Geht das, was Jesus wollte, verloren, wenn die Kirche versagt?“, fragte mich unlängst ein besorgter Freund. Und er zitierte die Bergpredigt: „Wenn das Salz seinen Geschmack verliert, womit kann man es wieder salzig machen? Es taugt zu nichts mehr; es wird weggeworfen und von den Leuten zertreten.“ (Mt 5,13) Ein hartes Wort! Ja, leider ist die Kirche für sehr viele Menschen „geschmacklos“ geworden. Warum, ist bekannt: spirituelle Langeweile, unzulängliche Seelsorge, Reformstau, Frauenbild,...

  • 08.06.22

Beiträge zu Kommentare & Blogs aus

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.

Powered by PEIQ