Steiermark | SONNTAGSBLATT - Kommentare & Blogs

Beiträge zur Rubrik Kommentare & Blogs

Foto: privat

Mutworte - Ruth Zenkert
Die Berge suchen

Abram und Lot vereinbarten, ihre Herden in verschiedenen Gegenden zu weiden. Abram ließ seinem Neffen die Wahl. Der junge Lot blickte nach Osten und sah die Jordansenke mit dem heißen, feuchten Klima. Im Westen ragten raue Hügel empor. Wer hätte nicht wie Lot die ertragreiche Senke gewählt? Abram blieb die karge Berglandschaft. Was Lot bei seiner Wahl nicht geahnt hatte, waren die Gefahren des Reichtums. Nicht alle Jugendlichen können wie Lot wählen. Und doch ist der Wohlstand unserer...

  • 20.09.23

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Nicht in der Schule des Aristoteles

„In deinem Alter hatte Alexander der Große schon die halbe Welt erobert“, versucht der Lehrer einen Schüler mit mäßigem Lernerfolg anzustacheln. Dieser kontert mit der Bemerkung: „Alexander hatte ja auch Aristoteles als Lehrer.“ Das neue Schuljahr hat begonnen. Die Kinder und Jugendlichen sind nun wieder bei ihren Lehrerinnen und Lehrern in Ausbildung. Auch dieser Beruf ist rarer geworden. Manchmal auch anstrengender. Aber es braucht keinen großen Philosophen wie Aristoteles, um eine gute...

  • 13.09.23
Foto: privat

Offen gesagt - Frank Walz
Miteinander geh’n

Worum geht es bei Priestertagen und Herbsttagung der Laien im Pastoralen Dienst 2023? Die Katholische Kirche befindet sich momentan in einem weltweiten Reflexions-Prozess einer Weltsynode. Man könnte in Anknüpfung an das letzte Konzil des Aggiornamento sagen, sie befindet sich in einem Update-Prozess. „Für eine synodale Kirche“ lautet der Titel, und der Untertitel gibt die wesentlichen upzudatenden Themen an: Wie kann Kirche als Gemeinschaft gelebt werden? Wie kann Teilhabe möglichst aller an...

  • 13.09.23

Positionen - Svjetlana Wisiak
Hatschi!

Am 19. Juli notierte ich mir eine Idee für meine kommenden Positionen: Minister Rauch wurde in einer Zeitung mit dem Satz zitiert: „Bevor man krank wird, passiert nichts.“ Fünfeinhalb Stunden später erfuhr ich vom Ableben unseres VinziWerke-Gründers Pfarrer Pucher. Bevor Sie fragen: Nein, zum Glück wurde sein Tod nicht von einem „kränkelnden“ Sozialstaat verursacht. Dennoch kommt man in solchen Zeiten nicht umhin, sich an seine mahnenden Worte zu erinnern: Menschen, die am Rande unserer...

  • 13.09.23
Foto: Neuhold

Mutworte - Sabine Petritsch
Benennen, was ist

In Büchern und Filmen die „Mut“ beschreiben, tauchen oft wilde Tiere, SuperheldInnen und große BezwingerInnen von Angst auf. Mich inspirieren sie weniger. Ich selber ziehe jenen Mut vor, der oft unbemerkt inmitten des Alltags in der Natur und im Menschen begegnet. So lässt mich zuallererst das Wort Mut an eine ältere Dame denken, die sich radikal der ehrlichen Wahrnehmung verpflichtet fühlt und diese auch ausspricht. Ungefragt und ungebeten, aber nicht unangebracht. Ihre Wahrnehmungen sind das,...

  • 13.09.23

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Der wohltuende Blick auf das Positive

„Mehr als Worte sagt ein Lied“, sangen die Religionslehrerinnen und Religionslehrer zu Beginn ihrer „Sommer. Bildung“ bei der Messe, wo die Neuen unter ihnen gesendet wurden. Das Singen wird ihnen im Religionsunterricht viel helfen. Oft werden sie mit den Kindern das Vaterunser singen. Vor allem die Volksschulkinder begleiten das gerne mit Handbewegungen und Gesten. Am Anfang richten sich beide Arme nach oben. Bei „Wie auch wir vergeben unseren Schuldigern“ strecken wir die Arme Richtung...

  • 06.09.23
Foto: Neuhold

Offen gesagt
Journalismus als Beruf

Warum möchten Sie Journalistin werden? In einer Zeit wie dieser, in der wir durch Social Media mit Informationen des aktuellen Geschehens regelrecht überflutet werden, kann es schnell passieren, dass man den Überblick verliert. Deshalb ist es wichtig, dass es Menschen gibt, die dafür sorgen, dass wir alle Informationen geordnet aufnehmen können. JournalistInnen stellen nicht nur die Beständigkeit der Demokratie sicher, sondern sorgen auch dafür, dass die Gesellschaft richtig aufgeklärt und...

  • 06.09.23

Positionen - Ernest Theußl
So viele Züge gehen

Ich bin steter – und oft auch leidgeprüfter – Zugfahrer. Beim Einsteigen schon die bange Frage: Habe ich den richtigen Zug, werde ich einen Platz finden, und wird er wohl pünktlich ankommen, damit ich den Anschluss nicht verpasse? Die Anzeigetafel – ein Erlebnis von Weite und Ferne: Zürich, München, Wien und Prag. Du brauchst nur einzusteigen, am Abend bist du dort. Wie oft drängen sich mir Gilbert Bécauds berühmte Worte ins Bewusstsein: So viele Züge geh’n, wer weiß, wohin! Und dann die...

  • 06.09.23
Foto: Christa Carina Kokol

Mutworte - Christa Carina Kokol
Im Kinderschnitzel sind keine Kinder drin

Nach einigen Urlaubstagen sollte die Arbeit im Job, daheim oder ehrenamtlich gut von der Hand gehen. Doch gerade die ersten Tage sind oft mühsam. Und dann drückt mir noch die „Frage der Woche“ aus einer Tageszeitung aufs Gemüt: „Ist der Mensch ein Auslaufmodell?“ Wenn die KI (Künstliche Intelligenz) alles besser kann als ich, werde ich bald nur noch im Park Vogerl füttern. Schön, aber was ist mit meinen Talenten und Erfahrungen, meiner Verantwortung für das Leben auf dieser Welt? „Ohne...

  • 06.09.23

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Schöpfungszeit und Schulzeit

Neben dem Jänner (bürgerliches Jahr) und dem Dezember (Kirchenjahr) ist auch der September ein Jahresbeginn. Bei uns beginnt das Schuljahr und das Arbeitsjahr. In der orthodoxen Kirche beginnt das Kirchenjahr auch am 1. September. Mit diesem Tag wird der Gedanke der Schöpfung verbunden. In der katholischen Kirche bei uns wurde eine „Schöpfungszeit“ festgelegt. Sie beginnt mit dem Weltgebetstag um die Bewahrung der Schöpfung am 1. September und dauert bis zum Gedenktag des Schöpfungspatrons...

  • 30.08.23
Foto: Neuhold

Offen gesagt - Thomas Bäckenberger
Offen für Nichtchristen

Gipfelkreuze in aller Munde: 2018 hat die Diözese zu ihrem 800-Jahr-Jubiläum ein Gipfelkreuz aufgestellt – wie lief das ab? Die Gipfelkreuzdiskussion kocht wieder einmal hoch. Inhaltlich gäbe es dazu viel zu sagen, dafür ist hier nicht der Platz. Aber es sind auch einige wesentliche praktische Fragen zu berücksichtigen und zu klären. Wenn man ein Gipfelkreuz aufstellen möchte, so sollte das auch einen breit nachvollziehbaren Sinn und Zweck haben. Formal ist Folgendes zu beachten: Als Erstes ist...

  • 30.08.23

Positionen - Monika Prettenthaler
Geerdete Verbindung

Am Beginn der Schöpfungszeit, in der die Kirchen ihre Verantwortung für die Natur in den Mittelpunkt stellen, denke ich an einen Ort, an dem der Schöpfungsfürsorge besonderer Raum gegeben wird: Im Kapuzinerkloster in Irdning werden seit 30 Jahren kontemplative Exerzitien angeboten. Es treffen sich dort Menschen aus allen Himmelsrichtungen, mit den unterschiedlichsten beruflichen Hintergründen, aber der gemeinsamen Sehnsucht, ihr Leben in Einfachheit und im Offensein für die Gegenwart Gottes...

  • 30.08.23
Foto: Neuhold

Mutworte - Sarah Knolly
Coraggio am Gardasee

Mut heißt auf Italienisch „coraggio“, und das Adjektiv mutig wird mit „coraggioso“ übersetzt. Google hat für mich aber nicht grundlos Wörter übersetzt, da hatte ich schon einen Hintergedanken. Kürzlich waren wir im Familienurlaub, und meine Familie gab mir ganz viel Inspiration für meine Mutworte. Denn ich konnte nur staunend zusehen, wie viel Mut mein Mann und zwei unserer Töchter hatten, als sie in die – für mich – furchteinflößendsten Achterbahnen im „Gardaland“ gestiegen sind. Und so hatte...

  • 30.08.23

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Schöpfungsfreunde mit Namen Franziskus

Mit dem Sonnengesang hat Franziskus von Assisi nicht nur ein Erstlingswerk moderner italienischer Sprache geschaffen, sondern auch einem Evergreen der Freude an der Schöpfung. Wenn heute die Probleme mit dem Klima und nachlässiger Umgang mit der Umwelt in aller Munde sind, lohnt es sich, mit dem Sonnengesang das Lob der Schöpfung in den Mund zu nehmen und die geschwisterliche Verbundenheit aller Geschöpfe. Nicht nur, aber besonders in der kirchlichen „Schöpfungszeit“ vom „Tag der Schöpfung“ am...

  • 23.08.23
Foto: Neuhold

Offen gesagt
Es ist ein Verbrechen

Die weltweite Flüchtlingssituation dürfte in einigen Ländern dramatischer sein, als die Weltöffentlichkeit es vor Augen hat … Sollten die jüngsten Berichte der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch und der UNO zutreffen, sind seit dem vergangenen Jahr hunderte Migranten von Grenzschützern an der Grenze zum Jemen erschossen worden. „Saudi-arabische Sicherheitskräfte töteten Migranten und Asylsuchende in einem abgelegenen Grenzgebiet außerhalb der Sichtweite der übrigen Welt. Der Versuch...

  • 23.08.23

Positionen - Leopold Neuhold
Ich glaube nicht!

„Bist du Atheist?“ – „Ich glaube nicht!“, die doppelt auslegbare Antwort. Angesichts einer Wissenschaft, die das Glauben durch Beweise zu ersetzen scheint, wird der Glaube in den Hintergrund gedrängt, wie manche meinen. Die Klage darüber, dass die Menschen heute nichts glauben, ist bei vielen einer Feststellung dieses Sachverhalts gewichen. Ein aufgeklärter Mensch glaubt doch nicht, er weiß. „Ich glaube nicht!“ kann so als Feststellung dafür aufgefasst werden, dass man Atheist ist. „Ich glaube...

  • 23.08.23
Foto: privat

Mutworte - Ruth Zenkert
Und der Hund ging mit

Es war Sommer. Wir planten, in die Berge zu gehen, zum Balea-See in den Karpaten. Von dort aus wollten wir wandern, auf einer nicht zu gefährlichen Strecke, die auch Kinder bewältigen konnten. Wir packten die Rucksäcke. Am Vortag hatte es noch Streit gegeben, ob der Hund Simsalabim mitkommen solle. Für ihn sind die Berge ein Traum, aber ein Mädchen sträubte sich. Andere wiederum weigerten sich, die Wanderung ohne ihn zu machen. Am Schluss entschied der Hund selbst und sprang ins Auto. Am Morgen...

  • 23.08.23

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Langsam geht der Sommer zu Ende

Schön langsam neigt sich die Sommerzeit, die Ferienzeit dem Ende zu. Wahrscheinlich ist sie im Rückblick schnell vergangen. Blicken wir dankbar auf die Zeit zurück? Oder denken wir an das, was wir vielleicht verpasst haben? Manchmal denke ich mir, im Sommer werde ich das oder jenes schaffen, was im „Arbeitsjahr“ auf der Strecke bleibt. Oft wundere ich mich dann, dass ich das erst nicht geschafft habe. Oder hätte ich die Sommerzeit nicht „verplanen“ sollen? Ist freie Zeit nicht etwas anderes als...

  • 16.08.23

Offen gesagt - Michael Jeschelnig
Hilfe bei Katastrophen

Wie läuft die Katastrophenhilfe in der Steiermark ab? In der Steiermark gibt es die Landeswarnzentrale, die rund um die Uhr besetzt ist. Am Beispiel des letzten Unwetters: Am Freitag, 4. August, wurde ich von den Kollegen der Landeswarnzentrale über die problematische Situation durch den heftigen Starkregen informiert. Ich habe mir unmittelbar einen Überblick über die Lage verschafft und dann Landeshauptmann Christopher Drexler ein erstes Lagebild gegeben. Unsere Hauptaufgabe ist es, jene...

  • 16.08.23

Positionen - Ernest Theußl
Der Mensch in seinem Wahn

Da ruft ein charismatischer Jesusverehrer fanatisch ergebene Anhängerinnen und Anhänger dazu auf, zum Teil durch Nötigung und auch mit Zwang, sich durch Todesfasten für eine Jesusbegegnung bereit zu machen. Das Ergebnis: Massengräber im Shakahola-Wald in Kenia, und 39 festgenommene Personen, die für dieses Massaker verantwortlich zu machen sind. Eine Meldung, die einem mitten im heißen Juli den kalten Schauer über den Rücken laufen ließ. Wie können Menschen so weit kommen, dass sie jedes...

  • 16.08.23
Foto: Neuhold

Mutworte - Sabine Petritsch
Mut der Langsamkeit

Mittlerweile habe ich ein ambivalentes Verhältnis zu Schnecken aufgrund ihrer Liebhabe zu meinem Gemüse und den Kräutern, aber als Kind haben sie mich, besonders die Weinbergschnecken, fasziniert. Ihr Haus habe ich liebend gerne betrachtet und mit meinen Fingern die spiralenförmigen Linien auf ihrem braun schattierten Haus nachgezeichnet. Ich wollte sie sogar als Haustier beherbergen, um dem sanften, rhythmischen Kriechen nach-zuschauen. Wie komme ich nun jetzt wieder darauf? Die...

  • 16.08.23

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Mit Maria gehen und zu Maria aufschauen

Der Monat August hat seinen Namen vom Kaiser Augustus. Mit ihm beginnt das Weihnachtsevangelium nach Lukas. Aber im Mittelpunkt dieses Evangeliums steht nicht der Kaiser, der „Erhabene“, was Augustus bedeutet. Im Mittelpunkt steht Maria, die Jesus zur Welt bringt. In der Mitte des Monats August steht auch Maria. Sie wird von Jesus in seiner Welt erwartet. Ihren Todestag feiern wir als Aufnahme in den Himmel. Das Evangelium hat dafür keinen eigenen Bericht parat. Wir hören an diesem Feiertag von...

  • 09.08.23
Foto: Foto Fischer

Offen gesagt - Maria Tiefenbacher
Interesse an Kultur

Im Urlaub Kirchen besichtigen ist für viele selbstverständlich – oft mit Bekleidungsvorschriften. Wie ist das in Graz? In Graz gibt es keine Bekleidungsvorschriften bei Kirchen, aber es liegt natürlich an mir als Fremdenführerin, den Leuten zu vermitteln, dass wir einen religiösen Ort betreten. Ich gehe im Rahmen von Stadtführungen mit unterschiedlichsten Menschen – von Kindern bis zu SeniorInnen mit Rollator und Gästen von rund um den Globus – in unsere Kirchen. Da gibt es die Reisegruppe von...

  • 09.08.23

Positionen - Karl Veitschegger
Himmel - Fahrgemeinschaft

Der Kabarettist lobt zuerst den Klima-Einsatz der Kirche und bringt dann eine witzige „Kritik“ an: „Christi Himmelfahrt ist im Mai und Mariä Himmelfahrt im August. Hätten die beiden nicht eine Fahrgemeinschaft bilden können?“ Alle lachen, ich auch. Dann sagt der Theologe in mir: Haben sie ja! Jesus hat sein Leben in Gott vollendet – nicht für sich allein, sondern bereits für uns alle. Maria und wir sind seine „Mitfahrer“ und „Mitfahrerinnen“. Auch wenn wir zu verschiedenen Zeiten sterben, es...

  • 09.08.23

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