Katholischen Männerbewegung
Vorrang Mensch

KA-Präsident Andreas Gjecaj beim Besinnungsvormittag der KMB in Fernitz. | Foto: Neuhold
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Fernitz: Besinnungsvormittag der Katholischen Männerbewegung.

„Welche Werte lassen uns leben – von der Krise in eine neue Normalität“. Zu diesem Thema sprach KA-Präsident Andreas Gjecaj am 19. März beim Besinnungsvormittag im Veranstaltungszentrum Fernitz, zu dem die Katholische Männerbewegung bereits zum 33. Mal eingeladen hatte.
Zu Beginn der Pandemie hat die Fraktion Christlicher Gewerkschafter (FCG) im ÖGB einen Soziallehre-Fahrplan erarbeitet. Grundlage dafür war die Katholische Soziallehre. Die Frage war, ob deren sieben Orientierungen einer weltweiten Gesundheits- und Wirtschaftskrise standhalten würden. Diese sieben Orientierungen waren:

  1. Vorrang Mensch: Es darf nicht alles einer Kosten-Nutzung-Rechnung unterstellt werden, es muss immer um die Würde des Menschen gehen. Der Erhalt des arbeitsfreien Sonntags wäre ein Zeichen.
  2. Gemeinwohl: Gemeinwohl ist wichtig, aber es funktioniert nur über das Engagement jedes Einzelnen und auch nur dann, wenn wir weltweit denken.
  3. Gerechte Verteilung: Die Exportverbote für wichtige medizinische Güter oder die Hamsterkäufe in den Lockdowns haben eindrucksvoll gezeigt, wie sehr dieser Wert in Krisenzeiten gefährdet ist.
  4. Subsidiarität, das Gegenteil von Zentralismus, bedeutet, dass die Entscheidungen in kleinen Einheiten getroffen werden sollen.
  5. Lebendige Demokratie: Dieser Wert ist vor allem für die Katholische Aktion besonders wichtig: gesellschaftspolitisches Engagement von aktiven Bürgern, denen die Entwicklung nicht egal ist.
  6. Solidarität: Verantwortung füreinander zu übernehmen ist wichtig, weil nicht alle gleich betroffen sind von Krisen.
  7. Nachhaltigkeit: Papst Franziskus spricht dieses Thema immer wieder an, weil es so wichtig ist, dass wir darauf achten, dass auch unsere nachfolgenden Generationen gute Voraussetzungen für ein gutes Leben haben.

Andreas Gjecaj hat ein wichtiges Prinzip anhand von Verhandlungen, die die Gewerkschaft oft führen muss, erklärt: Es treffen sich Gruppen, die sehr unterschiedliche Ziele verfolgen, man stellt gewisse Handlungsrichtlinien außer Streit, man hört sich die Stellungnahmen an, verhandelt und schließt am Ende einen Kompromiss. Und dieser Kompromiss ist keine Niederlage, sondern immer eine Lösung.

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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