Von Pizza, Pasta und Papst
News aus dem Vatikan von Journalistin Gudrun Sailer und Bischof Wilhelm Krautwaschl.
Wie ist es, für den Papst zu arbeiten und in der von südlichem Lebensgefühl geprägten und Menschen aus aller Welt anziehenden Stadt Rom zu Hause zu sein? Bei einem italienischen Abend mit Pizza und Pasta im Lokal Don Camillo mitten in Graz erzählten auf Einladung des Bildungsforums Mariatrost die Vatikan-Journalistin Gudrun Sailer und Bischof Wilhelm Krautwaschl von Rom und dem Vatikan.
Gudrun Sailer, seit fast 20 Jahren Redakteurin bei Radio Vatikan, berichtet laufend über den Papst; zuletzt bei seiner Reise nach Kasachstan, bei der sie dabei war.
Die Journalistin beschreibt Papst Franziskus als „hemdsärmelig“ im Vergleich zu seinem Vorgänger: „Er möchte für alle da sein und schöpft Kraft aus der Begegnung mit einfachen Menschen, mit Kranken, mit Behinderten, mit solchen am Rande wie Prostituierten oder Transsexuellen.“ Sein Amt sei zuerst vom Thema Barmherzigkeit geprägt gewesen, nun sei es das Synodale, das Betonen, dass alle Gläubigen gemeinsam auf einem Weg unterwegs sind. Sailer: „Seine überkirchliche Botschaft ist die Geschwisterlichkeit. Sein Ziel ist, dass man die großen Probleme nur gemeinsam lösen kann.“ Das versuche er etwa in der Ukraine, wo viele Friedensbemühungen im Hintergrund im Gange seien.
Bischof Krautwaschl sieht im Papst darüber hinaus den Wahrer der Einheit, der das Ganze der Weltkirche im Blick hat. Dabei werde der Papst oft falsch verstanden. „Laudato si“ etwa sei eine Sozial- und keine Umweltenzyklika, wiewohl beides zusammenhänge, und bei „Querida amazonia“ ging es um die Menschen in Amazonien und nicht um „viri probati“, also geweihte verheiratete Männer, auf die dieses Schreiben bei uns verengt wurde.
Wenn schon nicht gelöst, so doch massiv gefördert habe Papst Franziskus die Gleichberechtigung von Frauen in der katholischen Kirche. „Die Zahl der Frauen in Führungspositionen im Vatikan ist signifikant gestiegen, und Frauen dürfen bei großen Entscheidungen mitstimmen“, so Sailer.
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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