Pöllauberg
Vielstimmig Kirche sein
Pöllauberg. Orgelweihe nach einem Jahrzehnt der Erneuerung.
Einen kräftigen Schlussakkord nach Jahren vieler Renovierungen gab es am 11. Oktober mit der Segnung der erneuerten Orgel in der Pfarr- und Wallfahrtskirche Pöllauberg. Bischof Wilhelm Krautwaschl feierte mit der Gemeinde den Festgottesdienst, den die Choralschola „Cantate Domino“ mit den Mitfeiernden gestaltete. Josef Hofer ließ das Instrument zur Ehre Gottes erklingen. Orgelbaumeister Christian Kögler aus dem oberösterreichischen St. Florian stellte anschließend die Orgel mit Klangbeispielen vor.
Mit der Schaffung eines barrierefreien Zugangs zur Wallfahrtskirche begann 2009 ein Jahrzehnt von Renovierungen. 2015 folgte der Spatenstich für die Außenrenovierung der Wallfahrtskirche, begleitet von Baumeister Anton Grasser und den Verantwortlichen von Diözese, Pfarre und Bundesdenkmalamt. 2018 wurde eine Gesamtrenovierung der Annakirche begonnen.
Die Barockorgel von Pöllauberg, eine der großen steirischen Orgeln des ausgehenden 17. Jahrhunderts, wurde bei der jetzigen Restaurierung durch die Werkstatt Orgelbau Kögler GmbH auf den Stand von 1740 zurückgeführt. 18 Register in Hauptwerk, Positiv und Pedalwerk mit 844 Pfeifen sorgen für einen dem Raum und der Ursprungszeit entsprechenden Klang. Bei der Intonation wurde das Register „Zinncoppel“ in ein 4’-Register verändert.
Die Festschrift „Pöllauberg im neuen Glanz“ fasst Geschichtliches und die aktuellen Maßnahmen übersichtlich zusammen. Pfarrer Roger Ibounigg dankt allen an den Projekten beteiligten Verantwortlichen und Firmen und allen, die zur Finanzierung beigetragen haben: Pfarre und Pfarrbevölkerung, Diözese und Bundesdenkmalamt, Land Steiermark und die Gemeinde unter den Bürgermeistern Weiglhofer und Klein.
Alle 844 Pfeifen sind für die Orgel wichtig, führte Bischof Krautwaschl in der Predigt beim Festgottesdienst aus. So braucht auch die Kirche einen vielstimmigen Klang, bei dem sich niemand hervorhebt und wichtiger vorkommt. Wie eine Orgel ist auch die Kirche kein Selbstzweck, sondern erhält ihre Bedeutung durch ihren Dienst.
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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