Frühjahrsvollversammlung der Bischöfe
Verantwortung füreinander
Frühjahrsvollversammlung: Die österreichischen Bischöfe blickten auf das Corona-Jahr zurück und nahmen Stellung zu Menschenhandel und zum assistierten Suizid.
Wieder per Videokonferenz trafen sich die österreichischen Bischöfe zur Frühjahrsvollversammlung von 8. bis 11. März. Neben einer neuen Aufteilung ihrer Zuständigkeiten beschäftigten sie sich mit dem Papstbesuch im Irak, Menschen auf der Flucht, Fragen zum Lebensende sowie dem „Jahr der Familie“. Auch über das hinter uns liegende „Corona-Jahr“ zogen sie Bilanz.
Ein Jahr Pandemie
Die Bischöfe blicken mit gemischten Gefühlen auf ein Jahr Corona-Pandemie zurück. Neben vielen Bemühungen des Zusammenhaltes sehen sie auch die Ermüdungserscheinungen bei den Menschen. Für unabdingbar halten sie die Teilnahme am staatlichen Impfprogramm und die sorgfältige Beachtung der Hygienevorschriften, besonders beim kommenden Osterfest, das hoffentlich, anders als voriges Jahr, „mit Volk“ gefeiert werden
kann.
Schutz am Lebensende und Jahr der Familie
Die österreichischen Bischöfe lehnen den assistierten Suizid entschieden ab und fordern die Regierung auf, eine flächendeckende, wohnortnahe und leistbare bzw. kostenlose Palliativ- und Hospizversorgung zu garantieren. Assistierter Suizid darf unter keinen Umständen zu einer verpflichtenden ärztlichen Leistung oder einer Geschäftemacherei werden.
Gott selbst ist in einer Familie Mensch geworden, somit haben alle Umstände familiären Lebens auch mit Gott zu tun. Das Jubiläumsjahr „Amoris Laetitia“, das am 19. März beginnt, soll zu einer neuen Wertschätzung von Familien in unserer Gesellschaft beitragen. Mehr dazu unter: www.amorislaetitia.at
Gemeinsam gegen Menschenhandel
Die Bischöfe haben sich bei ihrer Vollversammlung gemeinsam mit Expertinnen und Aktivisten mit den Ursachen von und möglichen Maßnahmen gegen Menschenhandel befasst. Dabei wurde deutlich, dass Österreich durch seine geographische Lage ein Transit- und Zielland für Menschenhandel ist. Er geschieht vor allem durch sexuelle Ausbeutung von Frauen, ausbeuterische Arbeitsverhältnisse und Kinderhandel. Im kirchlichen Bereich gilt es, den Gebetstag gegen Menschenhandel am 8. Februar zur Bewusstseinsbildung stärker zu verankern und konkrete Projekte finanziell zu unterstützen.
Appell: Flüchtlinge aufnehmen
Die Bischöfe erneuerten ihren Appell an die österreichische Bundesregierung, schutzbedürftige Familien mit kleinen Kindern und unbestrittenen Fluchtgründen im Rahmen einer geordneten europäischen Rettungsaktion in Österreich aufzunehmen. Die Kirche und viele Initiativen im Umfeld wollen sich an der Betreuung und Integration beteiligen.
Papst im Irak – Auftrag auch an Österreich
Die Bischöfe sehen im Besuch des Papstes im Irak einen Auftrag an die Kirchen, aber auch an die Politik, sich für gute Beziehungen in den Irak und den gesamten Nahen Osten einzusetzen. Kirchlicherseits gibt es bereits eine Reihe von Verbindungen, wie Hilfswerke und Institutionen, die vor Ort tätig sind: die Initiative Christlicher Orient, Kirche in Not, die Caritas, Christen in Not, die Päpstlichen Missionswerke, die Arbeitsgemeinschaft Katholischer Verbände, die Kardinal-König-Stiftung oder auch die Malteser. Diese Möglichkeiten gelebter Solidarität sollen ausgebaut werden.
Zuständigkeiten in der Bischofskonferenz
Der Gurker Diözesanbischof Josef Marketz, der bisher noch für keinen Sachbereich zuständig war, hat das Referat Soziales und das neu geschaffene Referat Umwelt und Nachhaltigkeit übernommen. Die Zuständigkeit für den Bereich Berufungspastoral und das Canisiuswerk wechselt von Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl zum Salzburger Weihbischof Hansjörg Hofer. Bischof Krautwaschl bleibt für Bildung und Schule zuständig und übernimmt als Referatsbischof für das Laienapostolat jetzt auch die Zuständigkeit für die „Allianz für den Sonntag“ sowie den Katholischen Laienrat Österreichs und die Arbeitsgemeinschaft Katholischer Verbände. – Alle Zuständigkeiten unter www.bischofskonferenz.at/ueberuns/zustaendigkeiten
Hilfsaktion
Die Bischofskonferenz begrüßt die Hilfsaktion „Ein Dach für Kroatien“ der Diözese Eisenstadt, um Häuser für Erdbebenopfer zu bauen. Caritas-Spendenkonto: IBAN: AT34 3300 0000 0100 0652, Kennwort „Holzhäuser für Kroatien“.
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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