Weltkirche
Stopp dem Missbrauch an Kindern für Kriegszwecke

Die blutrote Hand: Am 12. Februar ist „Red Hand Day“(„Tag der roten Hand“). Menschen weltweit malen ihre Hand rot an und drücken sie auf ein Blatt Papier. Die rote Hand ist ein Zeichen, das sagen soll: „Stopp! Kinder dürfen nicht als Soldatinnen und Soldaten kämpfen“. | Foto: sh-ugeavisen.dn
  • Die blutrote Hand: Am 12. Februar ist „Red Hand Day“(„Tag der roten Hand“). Menschen weltweit malen ihre Hand rot an und drücken sie auf ein Blatt Papier. Die rote Hand ist ein Zeichen, das sagen soll: „Stopp! Kinder dürfen nicht als Soldatinnen und Soldaten kämpfen“.
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Tag der Kindersoldaten am 12. Februar. Weltweit werden 250.000 Kinder zu  „Kriegsdienst“gezwungen.

Verstörend, wenn Kinder mit Plastik-Gewehren spielen. Zum Himmel schreiend, wenn Minderjährige gezwungen werden, mit echten Waffen Menschen zu töten.

Geraubte Kindheit
Um zu verdeutlichen, auf wie vielen Ebenen Kinder in Konflikten missbraucht werden, spricht das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) nicht von Kindersoldatinnen und -soldaten, sondern von „Kinder(n), die von Armeen oder bewaffneten Gruppen rekrutiert und eingesetzt werden“ – für Botengänge, als Wachleute, zum Kochen oder für sonstige Hilfsarbeiten. Auch Kinder, die als menschliche Schutzschilde missbraucht, zu sexuellen Diensten gezwungen oder mit Kämpfern zwangsverheiratet werden, fallen landläufig unter diese Definition.

Kriegsverbrechen
Jeglicher Einsatz von Kindern durch Armeen und bewaffnete Gruppen stellt laut Kinderrechte-Konvention der Vereinten Nationen (UN) von 1989 eine schwere Verletzung von Kinderrechten dar. Sind Schutzbefohlene unter 15 Jahre betroffen, spricht man sogar von Kriegsverbrechen. Darüber hinaus zähle der Einsatz von Kindern bei bewaffneten Gruppen zu den schwersten Formen von Kinderarbeit, so UNICEF. Die dahingehend massivsten Rechtsverstöße verzeichnete die Kinderschutzsorganisation in Ländern wie Demokratische Republik Kongo, Myanmar, Syrien, Nigeria, Somalia oder Mali. Aber auch in Afghanistan, Burkina Faso, Haiti, Irak, Jemen, Kolumbien, Libanon, Mosambik, Niger, Philippinen, Sudan, Südsudan oder in der Zentralafrikanischen Republik wurden und werden Kinder für Kriegszwecke missbraucht.

Erschütternde Zahlen
8655 Fälle von Kindesmissbrauch in bewaffneten Konflikten sind im aktuellen jährlichen UN-Bericht für 2023 dokumentiert. Seit Beginn ihrer Recherche im Jahr 2005 verzeichnete die UN knapp 114.000 betroffene Kinder. In Israel und Gaza sowie in der Ukraine gebe es, so UNICEF, zwar keine dokumentierten Fälle von KindersoldatInnen – die Länder scheinen im jährlichen Bericht des UN-Generalsekretariats wegen einer erschütternden Liste anderer schwerer Kinderrechtsverletzungen dennoch auf: aufgrund von Tötung, Verstümmelung oder Entführung von Kindern und wegen Angriffen auf Schulen und Krankenhäuser. Weil es im Krieg allerdings schwer ist, an gesicherte Informationen zu kommen, wird die Dunkelziffer der zu Kampfhandlungen und „Kriegsdiensten“ gezwungenen Kinder weitaus höher geschätzt und liegt bei einer Viertelmillion Minderjähriger.

Anna Maria Steiner

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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