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Stimmrecht für Frauen bei Synode: (K)eine Revolution?

Papst änderte Besetzung für Bischofssynode - nun sind auch Laien stimmberechtigt.  | Foto: Fabio Fistarol/Unsplash
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Vatikan. Stimmrecht für Nichtbischöfe bei Bischofssynode.

Keine Revolution, aber eine wichtige Veränderung nennt es Kardinal Jean-Claude Hollerich. Für viele – vor allem – Katholikinnen, könnte es sich aber nach einer kleinen, überfälligen Revolution anfühlen. Denn künftig dürfen Frauen bei den weltweiten Bischofsversammlungen im Vatikan mitbestimmen. Bislang bestand das regelmäßig tagende Beratungsgremium des Papstes ausschließlich aus Männern, hauptsächlich Bischöfen und einigen hochrangigen Vertretern von Männerorden.

Diese kürzlich bekanntgegebene Änderung bei der Besetzung der Bischofssynode (nun besser Weltsynode) werde erstmals bei der kommenden Versammlung im Oktober angewandt. Bei deren Vorbereitungen waren auf Wunsch des Papstes bereits viele Menschen – Kleriker wie Laien – beteiligt. Nun folgt das, was für Kardinal Hollerich keine Revolution, weil logische Schlussfolgerung ist: das Mitspracherecht von ungeweihten und weiblichen Angehörigen der katholischen Kirche auch auf höchster Ebene der Synode.

Bei der Synode sollen bis zu 80 Nichtbischöfe ein Mitspracherecht haben – Frauen und Männer zu gleichen Teilen vertreten. Sie machten etwa 25 Prozent der Gesamtteilnehmer aus. Bisher konnten katholische Laien nur als BeraterInnen hinzugezogen werden. Nun sind alle Teilnehmenden stimmberechtigt. Die Nichtbischöfe sollen verschiedene Gruppierungen von Gläubigen umfassen – ausdrücklich auch junge Menschen. Auch von den bisher zehn männlichen Vertretern der Ordensgemeinschaften werden künftig fünf Ordensfrauen sein.

Diese Einbindung von Laien bei Bischofssynoden wird in Österreich sehr begrüßt. Erzbischof Franz Lackner sieht darin „die zentrale Aufgabe unterstrichen, auf den sensus fidei des gesamten Gottesvolkes zu hören“. Kardinal Christoph Schönborn, der dem vatikanischen Synodenrat angehört und weltweit jener Bischof ist, der am häufigsten an einer Bischofssynode teilgenommen hat, erklärte, dass die Änderung schon „seit Langem im Gespräch gewesen“ sei, und freute sich über die Entscheidung: „Sie wird Klima und Arbeit der Synode deutlich befruchten!“

SEVERINA BARTONITSCHEK/KATHPRESS

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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