Sozialpolitischen Diskurs jahrzehntelang mitgeprägt
Revolutionär. Grundeinkommen war ihr Anliegen und wird heute wieder stärker diskutiert.
Die Kirche in Österreich trauert um die langjährige Mitarbeiterin der Katholischen Sozialakademie (ksoe) und Vordenkerin des Bedingungslosen Grundeinkommens, Lieselotte Wohlgenannt. Die Sozialwissenschaftlerin starb am 29. Mai 88-jährig im Kreis ihrer Familie in Bregenz, teilte die ksoe mit.
Direktorin Magdalena Holztrattner würdigte Wohlgenannt als herausragende Expertin des Gemeinwesens: „Mit den Grundlagenarbeiten zum Bedingungslosen Grundeinkommen hat sie den sozialpolitischen Diskurs über Jahrzehnte mitgeprägt. Damit hat sie einen bedeutenden Beitrag geleistet, Arbeit und soziale Sicherheit neu zu denken.“
Über Jahrzehnte habe Wohlgenannt an der Katholischen Sozialakademie in den Bereichen Grundlagenarbeit und Erwachsenenbildung gewirkt und zu Bereichen wie „Zukunft der Arbeit“, Frauenarmut oder Pensionsreform gearbeitet. Die Breite des Denkens der Verstorbenen verdeutlichen Einladungen zu verschiedensten Interessenvertretungen und zivilgesellschaftlichen Initiativen sowie von Parteien. In Fragen einer aktiven Gewaltlosigkeit arbeitete sie mit Vertretern des Internationalen Versöhnungsbundes zusammen.
Lieselotte Wohlgenannt wurde 1931 in Stuttgart geboren. Das Studium der Sozialwissenschaften erfolgte in Paris. Von 1968 bis 1977 war sie im Nationalbüro der Katholischen Schulen von Zaire (jetzt Demokratische Republik Kongo) tätig, danach bis 1992 wissenschaftliche Mitarbeiterin der Sozialakademie.
Kathpress
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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