Caritas Haussammlung
Solidarität am Prüfstand
Hilfsbereitschaft ist in der Steiermark stark, Einsamkeit wächst.
Zum Start der 70. Caritas-Haussammlung, der wichtigsten Sammlung für Menschen in Not in der Steiermark, präsentierte am 19. März die Caritas auch das Solidaritätsbaromter, das die soziale Stimmung in der Steiermark messbar macht. Bis zum 31. Mai werden rund 3500 Sammelnde unterwegs sein, um die Arbeit der steirischen Caritaseinrichtungen und die Caritasarbeit der Pfarren zu ermöglichen (wir berichteten).
Im Caritas-Paulinum in der Grazer Grabenstraße stellte der Soziologe Florian Brugger das aktuelle „Solidaritätsbarometer Steiermark“ vor. Rund 1000 Menschen wurden dafür befragt.
Erfreulicherweise ist die Solidarität in unserem Land weiterhin sehr hoch. Weder bei der Spendenhäufigkeit noch beim ehrenamtlichen sozialen Engagement ist ein merklicher Rückgang spürbar. Zum großen sozialen Problem aber wurde die Einsamkeit. Knapp ein Viertel der Steirerinnen und Steirer fühlt sich einsam oder sehr einsam; besonders stark wirkt sich das bei Menschen unter 30 und über 70 aus. Verwitwete, Geschiedene und Ledige spüren Einsamkeit häufiger als Verheiratete. Viele Einsame haben kaum soziale Kontakte. Andere haben viele, aber nur sehr oberflächliche soziale Kontakte. Die Hälfte der Bevölkerung fühlt sich aufgrund der Corona-Maßnahmen deutlich einsamer.
Mehr denn je müsse es um Austausch und Begegnung gehen, erklärte bei der Präsentation Caritas-Kuratoriumsvorsitzende Kristina Edlinger-Ploder. Caritasdirektor Herbert Beiglböck erinnerte an die Forderung der Caritas Österreich nach einem „Pakt gegen Einsamkeit“ und an die Caritas-Beratungsstellen, wo die Existenzsorgen vieler zu spüren sind. DerGrazer Schuhfirma Legero dankte er für die Unterstützung der Haussammlung mit einem Geldbetrag und Rabbatgutscheinen.
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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