Partnerdiözese Masan
Mit- und füreinander
Bischof Konstantin Bae von der Partnerdiözese Masan in Südkorea wendet sich zum „Tag von Masan“ an die steirischen KatholikInnen.
Zuerst freue ich mich, Sie herzlich aus Südkorea begrüßen zu dürfen: „Grüß Gott! Wie geht es Ihnen?“ Vor zwei Jahren bin ich eine Woche bei Ihnen in der Steiermark geblieben, um an Ihrem feierlichen 800-Jahre-Jubiläum von Graz-Seckau teilzunehmen. Damals habe ich Ihre Diözese besichtigt und mich mit verschiedenen Menschen über ihren Glauben und ihr Leben unterhalten. Diese Erfahrungen und Erinnerungen haben mir einen schönen Eindruck hinterlassen. Es ist kein Zweifel, dass die ältere Diözese Graz-Seckau der jungen Diözese Masan ein gutes Beispiel für die Zukunft gibt.
Corona-Krise. Derzeit erleidet die ganze Welt einen Schock durch das Coronavirus. Ich denke, Sie erleben auch dieselbe schwierige Situation. Momentan erholt sich die südkoreanische Gesellschaft langsam, aber sicher von der Corona-Pandemie. Also durften wir seit Anfang Mai wieder Gottesdienste mit den Pfarrgemeinden feiern, trotzdem halten wir noch gründlich im Alltag Desinfektion und Abstand. Jedenfalls wünsche ich, dass diese schwierige Situation bei allen schnell vorbeigeht, und ich bete, dass alle Christen zu einem normalen Glaubensleben zurückfinden und hoffentlich auf Grund dieser Erfahrung mehr den Willen Gottes suchen.
Baldiges Jubiläum. Am 49. Tag der Partnerschaft bedanken wir uns bei Ihnen nochmals um die Sorge für die Partnerdiözese Masan. Im nächsten Jahr feiern wir das 50-Jahre-Jubiläum der Diözesanpartnerschaft. Auf dieses Fest bereiten sich unsere beiden Diözesen vor. Ich habe schon gehört, dass eine Delegationsgruppe bei uns ihren Besuch angemeldet hat. Gerne bereiten wir uns auf einen herzlichen Empfang vor, damit die Gäste bei uns eine angenehme und bedeutungsreiche Zeit verbringen können.
Geplante Bauvorhaben. Seit Jahren bereitet sich unsere Diözese Schritt für Schritt vor, ein neues Ordinariatsgebäude zu bauen. Obwohl der Plan wegen des Coronavirus sich ein bisschen verspätet, beginnt der Bau Ende dieses Jahres. Also können Sie im nächsten Jahr beim Besuch einige Teile vom neuen Diözesangebäude schon sehen, obwohl es noch unvollendet sein wird. Gleichzeitig haben wir geplant, das alte Ordinariatsgebäude gut zu bewahren, weil es von Spenden aus der Katholischen Frauenbewegung Graz-Seckau gebaut wurde. Dieses wertvolle und historische Gebäude wird die Rolle eines katholischen Kulturzentrums einnehmen.
Gemeinsamer Glaubensweg. Ich hoffe, dass Ihnen die ausgesandten Priester aus Masan in der Pastoral in der Steiermark eine Hilfe sind. Unsere Diözese ist jederzeit bereit, Ihnen Priester zu senden, wenn Sie unsere Hilfe brauchen. Ich denke, dies ist ein Zeichen und eine kleine Frucht aus unserer Partnerschaft.
Hochwürdigster Herr Diözesanbischof Dr. Wilhelm Krautwaschl! Liebe Priester, Ordensleute, Schwestern und Brüder in der Diözese Graz-Seckau! Ich denke immer in Dankbarkeit an unsere Partnerdiözese Graz-Seckau. Gehen wir gemeinsam miteinander und füreinander auf dem Glaubensweg zu Gott weiter.
Mit der Bitte um den Segen Jesu Christi und den Schutz und die Gebete der Gottesmutter Maria für uns.
Ein Leben in Südkorea
Maria Heißenberger – Pionierin des Apostolats.
38 Tage dauerte die Reise mit einem Handelsschiff, auf dem Maria Heißenberger 1959 nach Südkorea aufbrach. Als Apostolatshelferin wollte sie in dem vom Krieg schwer beschädigten Land dem Bischof von Daegu bei der Bildungs- und Sozialarbeit zur Seite stehen. Die erste große Hürde dafür war das Erlernen der Sprache.
1968 wurde Maria Heißenberger nach Masan gerufen. Schwerpunkt war das staatliche Tuberkulose-Sanatorium, wo sie eine Seelsorge- und Sozialstation errichtete und die vielen Taufbewerber unterrichtete. Mit Hilfe der Katholischen Frauenbewegung und der Diözese Graz-Seckau wurde ein kirchliches Sanatorium erbaut, wo die ärmsten Patienten so lange bleiben konnten, bis sie ausgeheilt waren. Einen Staatspreis im Jahre 1977 verwendete sie für den Ankauf einer Röntgenstation.
Maria Heißenberger arbeitete auch eng mit dem steirischen Arbeiterseelsorger Josef Platzer zusammen. Mit Hilfe der Sammlungen vom „Tag von Masan“ und dem Erlös der Sternsingeraktion wurden Grundstücke für eine neue Pfarre mit Kindergarten angekauft, ein Frauenbildungshaus errichtet und im Jahr 1979 der Bau des Domes in Masan mitfinanziert.
1992 kehrte sie nach Österreich zurück und lebt nun in einem Seniorenheim in Niederösterreich. Dankbar blickt die Diözese Masan auf ihr Wirken zurück. Auf noch viele gesunde und glückliche Jahre!
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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