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Gute Nachrichten

Jesus im Radio, aber nicht nur – dafür steht der katholische Hörfunksender Radio Maria, der seit einigen Jahren in der Steiermark nicht mehr nur per Internet-Radio sondern im Großraum Graz auch über UKW (102,6/103,9 MHz) empfangen werden kann. Im Bild Schwester Michaela, live bei einem Symposium in Graz. | Foto: Neuhold, 2014
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  • Jesus im Radio, aber nicht nur – dafür steht der katholische Hörfunksender Radio Maria, der seit einigen Jahren in der Steiermark nicht mehr nur per Internet-Radio sondern im Großraum Graz auch über UKW (102,6/103,9 MHz) empfangen werden kann. Im Bild Schwester Michaela, live bei einem Symposium in Graz.
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„On Air“ oder auf Sendung ging die frohe Botschaft erstmals vor 100 Jahren. Inzwischen hat Spiritualität längst ihren Platz im Radio.

Knacksen, pfeifen, Stimmen hören: Wer noch ein Radiogerät besitzt, kennt die sich einstellende Erleichterung, wenn Klangnebel verschwinden und Töne deutlich werden.

Bereits Ende des 19. Jahrhunderts gelingt es, Klänge zu übertragen. Eine wichtige Voraussetzung dafür schafft Hans Christian Ørsted. Im Jahr 1820 beobachtet der dänische Physiker, Chemiker und Naturphilosoph erstmals Elektro­magnetismus. In Graz gelingt dem Physiker Otto Nußbaumer am 15. Juni 1904 erstmals die drahtlose Übertragung der menschlichen Stimme. In den Räumen der Technischen Hochschule glückt sein Experiment, bei dem Musik auch 30 Meter weit weg noch gehört werden kann. Bei dieser Übertragung trällert Nußbaumer selbst ins Mikrofon: Sein Lied ertönt, einigermaßen gut hörbar, aus einem Lautsprecher.

Dabei sein, ohne dort zu sein
Der Siegeszug des neuen Mediums war unaufhaltsam. In Österreich begann die Geschichte des Radios am 14. November 1923, als das erste Radiosignal von Wien II ausgestrahlt wurde. Der zwischen 1945 und 1953 in der sowjetischen Besatzungszone als ORF Radio Wien II weitergeführte Sender ist vielen noch als zweites Programm des Österreichischen Rundfunks (ORF) bekannt. Radio wird immer beliebter – ermöglicht es doch das Dabeisein, ohne am Ort des Geschehens zu sein. Nicht weniger als 87 Radiosender gibt es aktuell in Österreich: zwölf öffentlich-rechtliche des ORF, 23 private, nicht kommerzielle Sender – zu ihnen gehört etwa Radio Helsinki – Freies Radio Graz – sowie 52 private, kommerzielle Sender, worunter auch radio klassik Stephansdom fällt, das aktuell um sein Fortbestehen kämpft (siehe Spalte links).

Kirche daheim
Dass Radio mehr ist als Musik-Hören, weiß man auch in der Kirche längst. Während in Diözesen wie der steirischen Partnerdiözese Bom Jesus da Lapa in Brasilien übers Radio vom Pfarr- und Dekanatsgeschehen berichtet wird, vernehmen Gläubige in Österreich spätestens seit der Corona-Pandemie vermehrt Gottesdienste über den Äther. „Erlaubt“ sind Rundfunkmessen schon lange. Bereits 1929 gab es die erste Gottesdienst-übertragung in Österreich, weiß Martin Sindelar, Leiter des Liturgiereferats der Erzdiözese Wien.

Einen guten Draht zum Radio hat übrigens auch der neue steirische Weihbischof Johannes Freitag. Als Beauftragter für Rundfunk- und Fernsehübertragungen im ORF ist er seit 2002 mitverantwortlich dafür, dass regelmäßig steirische Gottesdienste reibungslos im Fernsehen zu sehen sind und im Radio erklingen.

Anna Maria Steiner

Das Logo ist angelehnt an die 230.000 farbigen Dachziegel des Stephansdomes: Wie einst das Wiener Wahrzeichen, so braucht derzeit auch radio klassik Hilfe. | Foto: radio klassik
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Spenden-Aufruf
Radio retten

„Liebe spenden, Radio retten“: Unter diesem Motto bittet radio klassik Stephansdom erstmals in diesem Jahr um Unterstützung. Bereits 2024 hatte der katholische Privatsender eine Kampagne gestartet, um den Erhalt des Radios zu sichern. Notwendig geworden war dies nach Einstellung der Subventionen für das Radioprogramm durch den Eigentümer, die Erzdiözese Wien. Durch Unterstützung seitens über 2000 SpenderInnen seien im Vorjahr 550.000 Euro eingegangen, erklärte Roman Gerner, Geschäftsführer des kirchlichen Wiener Privat-Radiosenders.

Die „Sondersendung“ am Welttag des Radios am 13. Februar will mit klassischen Liebesmelodien und -geschichten auf den Valentinstag einstimmen und weitere Spenden bringen. Prominente Unterstützung „on air“ sowie am Spendentelefon gibt es von Staatsopernsänger Clemens Unterreiner, dem Cellisten Matthias Bartolomey u. v. a. HörerInnen können sich via WhatsApp beteiligen und schreiben, warum sie radio klassik Stephansdom gerne hören. Gesendet wird übrigens seit 1998 in Wien und Umgebung auf 107,3 MHz, seit 2018 in Graz auf 94,2 MHz und seit 2021 österreichweit auf DAB+

radio klassik Stephansdom unterstützen.

Jesus im Radio, aber nicht nur – dafür steht der katholische Hörfunksender Radio Maria, der seit einigen Jahren in der Steiermark nicht mehr nur per Internet-Radio sondern im Großraum Graz auch über UKW (102,6/103,9 MHz) empfangen werden kann. Im Bild Schwester Michaela, live bei einem Symposium in Graz. | Foto: Neuhold, 2014
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SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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