Grazer Fronleichnamsfeier
Ein Zwiegespräch mit dem Allerheiligsten führte Bischof Wilhelm Krautwaschl an der Stelle der Predigt zum Abschluss der Fronleichnamsfeier auf dem Grazer Hauptplatz. „In unserer Gesellschaft hadern viele mit der Gegenwart, weil Armut und Teuerung sie bedrohen, Scheitern von Beziehungen sie belastet, Leben am Anfang und am Ende nicht mehr in seiner Würde geschützt wird. Mit all diesen Geplagten hören wir aus Deinem Mund: Ich bin die Auferstehung und das Leben. – Ja, lass uns alle immer mehr Dich in den Blick nehmen und auf Dich hören, gerade auch, weil wir mit unserer Weisheit da und dort ans Ende gekommen sind und uns unserer Endlichkeit als Menschen trotz unserer Großartigkeit bewusst werden.“
Mit Dir an unserer Seite
Fronleichnamsprozession in Graz. Jesus als das Ja zu Gottes Schöpfung und zur Menschheit.
Das Allerheiligste, den Leib Christi, begleiteten viele Menschen an verschiedenen Orten unseres Landes am Fronleichnamstag durch die Straßen. So auch bei der Grazer Fronleichnamsfeier, an der auch Landeshauptmann Christopher Drexler und viele Vertreterinnen und Vertreter der Politik und des öffentlichen Lebens, der Wissenschaft, der Orden, Verbände und Vereine teilnahmen. Nach der Feier der Eucharistie im Grazer Dom bewegte sich der Zug durch die Herrengasse zum Hauptplatz.
Heraus ragte heuer eine besondere Schöpfungsfahne, die aus einer alten Fronleichnamsfahne vom Dachboden der Stadtpfarre und Alltagstextilien zusammengestellt, in der Langen Nacht der Kirchen fertiggestellt und bei einem Magdalenengottesdienst in Graz-Christus der Salvator gesendet worden war. Sie zeigte bei der Prozession, an der auch Klimaaktivistinnen und -aktivisten teilnahmen, dass uns die Schöpfung, die lebenswerte Zukunft, der Friede und Zusammenhalt der Menschen heilig sind. Aufgedruckt auf die Fahne waren Antworten von Menschen auf die Frage „Was ist dir so heilig, dass du dafür auf die Straße gehst?“
Bevor Bischof Wilhelm Krautwaschl auf dem Hauptplatz mit dem Allerheiligsten der Stadt und unserem Land den Segen zusprach, hielt er ein Zwiegespräch mit dem Allerheiligsten, bei dem er brennenden Anliegen unserer Zeit Worte von Jesus gegenüberstellte. Hoffnung geben – Hoffnung leben stand über der Feier als zusammenfassendes Motto. „Darauf bauen wir“, sagte der Bischof, „mitten in einer Welt, die uns mitunter ratlos zurücklässt. – Danke, Herr, dass Du bei uns bist. Danke, dass Du uns heute daran erinnerst, uns nicht allein zu lassen. Hilf uns, Herr, dass wir im Vertrauen und Glauben an Dich voll Zuversicht in eine gute Zukunft gehen. Mit Dir an unserer Seite wird uns nichts fehlen.“
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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