Gegen Kinderarbeit
Fairtrade-Verband warnt vor Ausbeutung von Kindern

Beim fairen Frühstück im Parlament brachten Helmut Schüller (l.) und Sigrid Kickingereder (Mitte) ihre Forderungen vor. Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (r.) sichert Unterstützung zu. 
 | Foto: Dreikönigsaktion
  • Beim fairen Frühstück im Parlament brachten Helmut Schüller (l.) und Sigrid Kickingereder (Mitte) ihre Forderungen vor. Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (r.) sichert Unterstützung zu.
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Fairtrade-Verband fordert wirksames Lieferkettengesetz gegen Ausbeutung von Kindern.

Für breite Unterstützung der österreichischen Politik für das bald auf EU-Ebene erwartete Lieferkettengesetz hat der Verband Fairtrade Österreich am 16. November bei einem „fairen Frühstück“ im Parlament geworben. Der Fairtrade-Vorstandsvorsitzende Helmut Schüller forderte in Anwesenheit von Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka gesetzliche Rahmenbedingungen, um ausbeuterische Kinderarbeit zu verhindern. Dazu gehöre auch ein wirksames Lieferkettengesetz.

Angaben von Fairtrade zufolge ist Kinderarbeit derzeit erstmals seit 20 Jahren wieder im Steigen. Obwohl die UNO das Jahr 2021 zum Jahr der Beendigung von Kinderarbeit erklärt hatte, müssen weiterhin 152 Millionen Kinder arbeiten. Besonders in der Kakaoindustrie Westafrikas ist verstärkter Kampf gegen ausbeuterische Kinderarbeit notwendig.

70 Prozent des weltweit produzierten Kakaos kämen aus dieser Region, wobei einer aktuellen Studie zufolge allein in den Ländern Ghana und Elfenbeinküste mindestens 1,5 Millionen Kinder dafür arbeiten. Sie müssten "für unseren alltäglichen Genuss schuften, statt in der Schule zu sitzen", brachte es Fairtrade-Geschäftsführer Hartwig Kirner auf den Punkt. Gerade in der Adventszeit, in der viel Schokolade gekauft und verschenkt wird, solle auf den Einkauf fair gehandelter Produkte geachtet werden, appellierte Kirner.

Fairtrade ist gemeinsam mit der Dreikönigsaktion Teil der Initiative „Kinderarbeit stoppen“, die sich gegen ausbeuterische Kinderarbeit einsetzt und die Einhaltung der eigenen Standards regelmäßig von einer unabhängigen Stelle kontrollieren lässt. Dreikönigsaktions-Geschäftsführerin Sigrid Kickingereder forderte, die Verantwortung für faire Produkte dürfe nicht allein bei den Konsumenten liegen. Deshalb sei es wichtig, dass Österreich mit verbindlichen Sorgfaltspflichten der EU bald nachziehe.

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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