Kirche Steiermark
125. Todestag von Sr. Leopoldine Brandis

- Foto: Barmherzige Schwestern
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Dankgottesdienst für Sr. Leopoldine Brandis bei den Barmherzigen Schwestern in der Grazer Mariengasse.
"Alles geschehe aus Liebe zu Gott und mit innerer und äußerlicher Freundlichkeit“, lautete ein Grundsatz von Schwester Leopoldine Brandis, der ersten Provinzoberin der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul in Graz. Zum Gedenken an ihren 125. Todestag feierten die Schwestern am 11. Jänner einen festlichen Dankgottesdienst in der Gruft der Provinzhauskirche, wo Sr. Leopoldine auch begraben liegt. Viele Schwestern aus Kroatien, dem Benin (Afrika), Slowenien und Graz waren gekommen.
Wer war Sr. Leopoldine Brandis? Die aus Graz stammende Maria Josepha Gräfin von Brandis erhielt bei den Barmherzigen Schwestern in München ihre Ausbildung. 1841 errichtete sie mit mehreren Schwestern eine eigene Niederlassung in Graz, wo diese im damaligen Allgemeinen Krankenhaus am Paulustor, einer Vorgängerinstitution des heutigen Landeskrankenhauses, die Krankenpflege übernahmen. 1843 wurde Sr. Leopoldine Brandis Leiterin dieser Schwesterngemeinschaft. 1850 erfolgte die Vereinigung der Grazer Gründung mit der ursprünglichen Gemeinschaft der Filles de la charité (Töchter der christlichen Liebe) des hl. Vinzenz von Paul und der hl. Louise von Marillac in Paris. Seit 1852 befindet sich das Kloster der Barmherzigen Schwestern (wie sie in Österreich genannt werden, siehe Infobox) in der Grazer Mariengasse.
Von dort aus gründete Brandis zahlreiche sozial-karitative Einrichtungen in nahezu allen Teilen des Habsburgerreiches. In der Diözese Graz-Seckau wuchs die religiöse Schwesternschaft zur mitgliederstärksten an. Im Lauf der Jahre wurden die Schwestern in viele Pflegeeinrichtungen berufen und wirken bis heute auch in Schule und Erziehung. 1860 rief Brandis eine neue Schwesterngemeinschaft ins Leben, die sich besonders der Hauskrankenpflege widmete. Diese heute vor allem in Slowenien tätigen Marienschwestern, kirchenrechtlich inzwischen als Kongregation der Marienschwestern von der Wundertätigen Medaille mit Sitz in Laibach etabliert, haben einen Seligsprechungsprozess für ihre Gründerin angeregt.
Zum Zeitpunkt des Todes von Schwester Leopoldine Brandis am 11. Jänner 1900 waren auf dem Gebiet der damaligen Monarchie in 210 Werken rund 2700 Schwestern tätig.
Barmherzige Schwestern
Die in Graz als Barmherzige Schwestern bekannte Gemeinschaft wurde 1633 in Frankreich von Vinzenz von Paul und Luise von Marillac gegründet. Sie ist in Provinzen eingeteilt und in 91 Ländern der Erde präsent. Die Generalleitung hat ihren Sitz in Paris. Weltweit ist sie als Genossenschaft der Töchter der christlichen Liebe und Dienerinnen der Armen bekannt. In den deutschsprachigen Ländern kennt man sie als Barmherzige Schwestern bzw. als Vinzentinerinnen.






Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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