Maria-Namen-Feier
Maria, ein Vorbild

Erzbischof Franz Lackner plädierte bei der Maria-Namen-Feier im Stephansdom für eine „theologische Nachhaltigkeit“, die auch ein Lernen und eine Glaubensweitergabe von Generation zu Generation fördern sollte. | Foto: RSK
  • Erzbischof Franz Lackner plädierte bei der Maria-Namen-Feier im Stephansdom für eine „theologische Nachhaltigkeit“, die auch ein Lernen und eine Glaubensweitergabe von Generation zu Generation fördern sollte.
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Maria-Namen-Feier. Erzbischof Lackner und Kardinal Schönborn sprachen zum diesjährigen Motto „Unterwegs zu Jesus“ im Wiener Stephansdom.

Das Motto der diesjährigen Maria-Namen-Feier, die von der Rosenkranz-Sühnekreuzzug-Gebetsgemeinschaft bereits seit Jahrzehnten in Wien veranstaltet wird und in Verbindung mit dem kirchlichen Maria-Namen-Fest (12. September) an die Befreiung Wiens von der osmanischen Belagerung (12. September 1683) erinnert, hieß heuer „Unterwegs zu Jesus“.
Statt den sonst üblichen Glaubenszeugnissen wurde in diesem Jahr ein Film gezeigt: „Wer ist Jesus Christus?“. Es handle sich dabei um eine Art Glaubenszeugnis über das Wirken, Leben und die Wunder Jesu, so die Organisatoren über das Filmprojekt von Regisseurin Johanna Tschautscher, bei dem als prominente Sprecher die österreichischen Schauspieler Julia Stemberger und Cornelius Obonya zu hören sind.

Die Folgen einer Ich-Religion
Der Salzburger Erzbischof Franz Lackner hat bei der Maria-Namen-Feier am 13. September im Wiener Stephansdom eine weithin vorherrschende „Ich-AG“ beklagt, bei der Religion „ausschließlich Privatsache“ sei. „Privat kann einer glauben, was er will; und sei es noch so obskur. Ja, selbst Christen lassen zuweilen ihre Kinder nicht mehr taufen, mit der Begründung: Sie sollen sich einmal selbst entscheiden können“, erläuterte Lackner.
Als negative Folge einer „Ich-Religion“ oder „Ich-AG“ bezeichnete Lackner auch die Möglichkeit eines assistierten Suizids. Aktuell ist der Verfassungsgerichtshof mit dem Anliegen befasst, Beihilfe zum Suizid unter bestimmten Voraussetzungen straffrei zu erklären – wie dies bereits in anderen europäischen Ländern geschah. Die Kirche verstehe Anfang und Ende des menschlichen Lebens als „wichtig und höchst schützenswert“. Lackner weiter: „Denn das sind Momente, die in eine andere Welt hineinweisen; sie gehören Gott.“

Jesus lebte als einfacher Handwerker
90 Prozent vom Leben Jesu werden nicht beachtet, „auch weil wir seinen Alltag nicht kennen“. Lediglich die letzten drei Jahre seines Lebens, in denen er öffentlich wirkte, seien bekannt und gut belegt: Das hat Kardinal Christoph Schönborn am Nachmittag des 12. September bei der Maria-Namen-Feier im Wiener Stephansdom betont. Als Zimmermann habe Jesus arbeiten müssen „wie jeder andere“, so der Wiener Erzbischof.
Jesus habe den Großteil seines Lebens als „einfacher Handwerker“ verbracht, so Schönborn. Nur drei Jahre habe er öffentlich gewirkt, was auch gut belegt sei; sein Aufwachsen, die Herkunft oder sein Alltag seien hingegen kaum bekannt. „Wenn wir fragen ‚Wer ist Jesus‘, dürfen wir daher nicht nur auf seine letzten Jahre schauen, in denen er öffentlich gewirkt hat“, so der Kardinal.
Als Glaubensvorbild nannte Schönborn Jesu Mutter Maria. Diese habe den Glauben an ihren Sohn, von dem sie wusste, „dass er Großes vollbringen wird, auch wenn er 30 Jahre ein normales Leben führte“, nicht verloren und das Geheimnis seiner Zeugung und Herkunft bewahrt. Maria sei wegen ihrer Treue auch in einer säkularen Gesellschaft ein Vorbild.
KATHPRESS

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SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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