Familie
Gott sei Dank für alles
Erntedank. Gottes gute Schöpfung bewahren.
Du gibst uns, Herr, durch Speis und Trank Gesundheit, Kraft und Leben.
So nehmen wir mit Lob und Dank das, was du jetzt gegeben. Amen.
Danken macht Freude. Das Erntedankfest im Oktober ist Anlass für uns Christinnen und Christen, für die diesjährige Ernte danke zu sagen und diesen Dank zu feiern. Wir danken Gott bewusst für die Schöpfung, für den Himmel, die Erde, das Wasser, das Licht – und für unser eigenes Leben.
In diesem Zusammenhang gesehen ist Erntedank auch die Zeit, um sich bewusst zu machen, dass die Erde, auf der wir leben dürfen, ein Geschenk ist. Ein Erbe, für das wir verantwortlich sind, auf das wir aufpassen sollen und das wir bestmöglich an die nächsten Generationen weitergeben dürfen.
Jede und jeder von uns kann etwas dazu beitragen, dass auch unsere Enkel- und Urenkelkinder in einer Welt leben, die lebenswert ist und für die wir dankbar sein dürfen.
- Wir machen uns beim Frühstück bewusst, wie viele Menschen mit Sorgfalt gearbeitet haben, damit wir dieses gute Stück Brot genießen dürfen (vom Landwirt bis zum Lebensmittelgeschäft).
- Lebensmittel, Konsumgüter, Kleidung, Spielsachen: Was brauche ich wirklich?
- Wie viel Müll produziere ich allein an einem Tag? Wo kann ich reduzieren?
- Was ist mein persönlicher Erntedank?
„Erntedank“ aus: Familien feiern Feste – 32 Impulskarten durch das Jahr und den Alltag. Erhältlich im Familienreferat, 0316/8041-297
Das Wunder des Lebens – von Gott geschaffen
Alles, was auf der Erde lebt, die Körper
von Menschen, Tieren und Pflanzen, sind aus Zellen aufgebaut. Diese sind so klein, dass sie mit bloßem Auge nicht zu erkennen sind. Trotzdem wohnt diesen kleinen, kreisrunden Wesenseinheiten die Lebensenergie inne, aus der alles entsteht, was wir als lebendig wahrnehmen.
Lieber Gott, du schickst uns Frost und Hitze, Saat und Ernte, Sommer und Winter, Tag und Nacht. Wir danken dir für deine Gaben. Wir gehen oft achtlos an
deinen Gaben und an unserem Nächsten vorbei. Wir bitten dich, dass wir unser Herz, unseren Mund und unsere Hände öffnen lernen. Mach uns bewusst, dass
wir jeden Tag als ein Geschenk von dir
aus deiner Hand empfangen.
Für Sie gelesen
Das große österreichische Sagenbuch
Wittmann/Kirchmayr
29 Euro, Tyrolia Verlag
In den österreichischen Sagen begegnen wir hilfreichen Naturgeistern, liebreizenden Wildfrauen, Schatzsuchern, Wassermännern und Nixen, Drachen, Riesen und Hexen. Nebenbei wird erklärt, warum die Alm am Hochkönig eine „übergossene“ wurde, was Neusonntagskinder sehen oder wie das Singen in die Welt kam. Die Geschichten erzählen von menschlichen Schicksalen, gewaltigen Herausforderungen und glücklichen Fügungen.
Zum Nachdenken
Selbstversuch
Setz dich vor den Fernseher, und schau dir die Nachrichten an! Dann schalte den Ton weg und überlege: Was weiß ich noch von den Nachrichten? – Eigentlich ist der größte Teil der Informationen schon wieder verschwunden. Das Schlagwort für dieses Zeichen der Zeit wird Reizüberflutung genannt.
Zum einen berühren uns die Tatsachen der Welt immer seltener, weil sie im Zuviel untergehen. Zum anderen herrscht in der Welt der Medien ein massiver Hang zum Negativen, was eine Art Gewöhnungseffekt
und damit Gleichgültigkeit nach sich zieht.
Freilich gibt es auch die Reizüberflutung im Guten. Wer jeden Tag am Morgen, zu Mittag und am Nachmittag eine Erdbeere isst, dem wird die Gartenfrucht zum Alltag. Die Gewohnheit lässt die Besonderheit verschwinden. Gerade Erntedank kann hier eine Hilfe sein – als Gedankenanstoß: Wann ist eigentlich die Zeit, im eigenen Garten Erdbeeren zu ernten? Da fällt mir auf, dass bis zur Ernte einiges geschehen muss an eigener Arbeit, aber vieles geschenkt wird durch die Kraft der Natur. Es reicht der Blick auf die Gartenerde, wenn der Regen ausbleibt und ich nicht gieße.
Das Nachdenken über das Werden und Vergehen in der Natur entlang des Jahreslaufes weckt so das Gefühl für den Wert, der im Wechselspiel von Sonne und Regen und in der Fruchtbarkeit der Erde liegt. Was sich in der jederzeitigen Verfügbarkeit im Kaufhaus verflüchtigt, kann durch das Fest „Erntedank“ wieder in Herz und Kopf geschrieben werden: Was ich esse und trinke, braucht Zeit zum Werden und hat seine Zeit, in der es geerntet werden kann.
Martin Lienhart
Der Autor ist Pastoralreferent im SR Murau.
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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