Pfarrer i.R. Franz Dammerer über sein Hobby
"Die vielen Reisen haben meinen Horizont erweitert"
Wieselburg. „Warum fahrt ihr denn immer fort, wenn es daheim so schön ist, fragte mich manchmal meine Mutter“, erzählt der frühere Pfarrer von Wieselburg, Franz Dammerer Seine Antwort: „Damit wir nicht vergessen, wie schön es bei uns daheim ist.“ Mittlerweile hat der 75-Jährige bereits 96 Länder bereist.
Gleich nach der Priesterweihe haben er, seine Schwester sowie die Priesterkollegen August Blazic und Franz Obermayr ausgedehnte Reisen mit dem Auto unternommen, übernachtet wurde im Zelt. Ziele waren Russland oder Nordafrika. Nach zehn Jahren habe man das Auto mit dem Flugzeug gewechselt. Als Priester hätte er für Russland einst kein Visum erhalten, daher habe er – was ja auch nicht unkorrekt ist – als Berufsbezeichnung Angestellter angegeben. Eine Bekannte aus Steinakirchen hat früher im diplomatischen Dienst gearbeitet und so habe man sie an ihren jeweiligen Einsatzorten in Moskau, Peking oder Genf besucht, berichtet Dammerer.
„Die Reisen haben meinen Horizont erweitert. Ich habe gelernt, vorsichtiger über andere Kulturen, Religionen und Länder zu urteilen“, sagt der Priester, der auch nach seiner Pension in Wieselburg lebt. Die Pfarre dort hat er bis vor fünf Jahren 32 Jahre lang geleitet. Mit den Wieselburgern war er 34 mal mit jeweils 50 Teilnehmern auf Pilgerreise. Dammerer berichtete in Kooperation mit dem Katholischen Bildungswerk darüber in seiner Pfarre und in Umlandgemeinden. Es seien oft bis zu 150 Interessierte dabei gewesen. „Ich hatte dabei Gelegenheit, den Teilnehmern den Islam oder Hinduismus näher zu bringen.“
Was hat ihn am meisten fasziniert? „Bei der Reise von Moskau nach Rostow haben wir das frühere Stalingrad besucht. Das war beeindruckend und bedrückend zugleich!“ Auch Katar (siehe Bild), wo die nächste Fußball-Weltmeisterschaft ausgetragen wird, die Halong-Bucht in Vietnam, das kaum zugängliche Usbekistan oder die Naturparks der USA seien imponierend. Und natürlich auch die christlichen Pilgerstätten im Heiligen Land oder Guadalupe in Mexiko. Gleich nach seiner Pensionierung hat er übrigens eine sechsmonatige Australien-Reise angetreten, „damit mein Nachfolger in Ruhe beginnen kann“. Corona-bedingt ist derzeit nichts geplant, „aber das wird wieder kommen, wenn es gesundheitlich passt“.
„Mein Hobby“ ist eine Reihe von Kirche bunt, in der außergewöhnliche Talente und interessante Hobbys von kirchlichen Persönlichkeiten vorgestellt werden.
Autor:Wolfgang Zarl aus Niederösterreich | Kirche bunt |
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