Maria Laach
„Ein Saal für alle“: Nachhaltiges Pfarrheim gesegnet

Foto: Christian Matern

In Maria Laach segnete Bischof Alois Schwarz am 14. August das völlig umgebaute Pfarrheim, in dem sich nun alte Substanz, Nachhaltigkeit und moderne Architektur verbinden. Über 6.000 ehrenamtliche Arbeitsstunden wurden aufgewendet, viele stellten auch Maschinen zur Verfügung; die Bauzeit betrug vier Jahre. Insgesamt wurden rund 1,2 Millionen Euro investiert, den Gutteil trägt die Pfarre. Die finanziellen Grundlagen dafür wurden bereits in der Ära von Altpfarrer Msgr. Franz Hofstätter geschaffen. Über 40 Maria Laacher arbeiteten im Kern mit, es war eine „gute Mischung aus vielen“, heißt es aus der Pfarre. Federführend am Umbau waren u. a. Pfarrkirchenrat Erich Buchegger, dem das Ehrenzeichen vom heiligen Hippolyt in Bronze verliehen wurde, und Pfarrgemeinderatsobmann-Stv. Sonja Thalinger. Buchegger leistete 1.600 Arbeitsstunden und war fast jeden Tag auf der Baustelle. Er freut sich über das gelungene Projekt: „Es ist ein Saal für alle!“ Das Pfarrheim kann sowohl für kirchliche als auch weltliche Veranstaltungen genutzt werden.

Das rege Gemeinschafts-, Vereins- und Pfarrleben von Maria Laach findet in Kirche, Pfarrsaal und im Pfarrstadel statt, der Teil des denkmalgeschützten Ensembles ist. Die Enge und die nicht mehr zeitgemäße Nutzungsmöglichkeit der bestehenden Räume der Pfarrgebäude wurden an moderne Anforderungen angepasst. Alle Nutzer wurden in den Umbau eingebunden. Das Horner Architektenbüro AH3 plante das Pfarrheim.

Ort der Begegnung

Bischof Schwarz freute sich über das gelungene Projekt in Maria Laach: „Sie haben eine Begegnungsstätte geschaffen, wo man sich zum Reden zusammensetzen kann. Ich hoffe, dass das neue Pfarrheim, für das sie so viel gegeben haben, so umweltfreundlich gestaltet haben und auch dafür ausgezeichnet wurden, dass das für alle zur Beheimatung und zu einem Ort des Gespräches und des Austausches wird.“

„Die historische Bausubstanz geht bis auf das Mittelalter zurück. Ein Schwerpunkt lag darin, den alten Stadel zu adaptieren“, wie Pfarrer Chris­tian Poschenrieder berichtet. In den denkmalgeschützten Stadel wurde im Zuge der Sanierung ein großer, multifunktionaler und teilbarer Veranstaltungssaal mit Bühne, Teeküche, Garderoben und sanitären Anlagen sowie ein zusätzlicher Raum auf der Galerie als Probelokal für den Chor eingebaut. Die Räume sind barrierefrei zugänglich.

Im Altbestand wurde ein Klosterladen mit Nebenräumen und sanitären Anlagen errichtet sowie Stauraum für Vereine. Im Obergeschoß wurde eine Wohneinheit als Übernachtungsmöglichkeit für Gäste geschaffen, der Durchgang vom Pfarrhof und Pfarrgarten zur Kirche wurde einsichtig und ebenfalls barrierefrei gestaltet.

Konstruktion und Baustoffe

Die Sanierung des Pfarrstadels wurde als ökologischer Holzbau mit besonderem Aspekt auf die Regionalität und die Einbindung der Nutzerinnen und Nutzer realisiert. So wurde das gesamte für den Umbau notwendige Holz in den kircheneigenen Wäldern im Umkreis von sechs Kilometern geschlägert und in der lokalen Säge verarbeitet und fachgerecht von Ortsbewohnern mit Unterstützung externer Facharbeiter verbaut.

Als Wärmedämmung dient Stroh aus der Region. Heizung und Warmwasserbereitung erfolgen durch das Fernwärme-Heizwerk, das von der lokalen Hackschnitzelgemeinschaft versorgt wird. Die Wärmeabgabe erfolgt über die Fußbodenheizung, ergänzt durch Infrarotpaneele. Die pfarreigene PV-Anlage, die bereits seit vielen Jahren in Betrieb ist, unterstützt die Energieversorgung zusätzlich.

Autor:

Wolfgang Zarl aus Niederösterreich | Kirche bunt

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