Mein Gebet, Margarete Schwingenschlögl
Jesus, verzeih allen lieben Verstorbenen, ...

Magarete Schwingenschlögl | Foto: zVg

Margarete Schwingenschlögl, pensionierte Hauptschullehrerin und Organistin in der Pfarre Gmünd-St.Stephan, schreibt über ihr Gebet:

Seit frühester Kindheit schätze ich das Rosenkranzgebet. Ich erinnere mich an die von meiner Mutter gestalteten sonntäglichen Adventfeiern in der Familie, Totenwachen und den gemeinsam gebeteten Rosenkranz in der Kirche. Als Gymnasiastin engagierte ich mich bis zur Matura in der Jugendgruppe der Legion Mariens mit allen damit verbundenen Aufgaben. Seither ist der Rosenkranz mein täglicher Begleiter.

Hier will ich auf ein Gesätzchen hinweisen, das zeigt, wie dieses Gebet in alle Lebensbereiche hineinspielt. Meine Wohnung liegt drei Gehminuten vom Friedhof entfernt. Der Weg über den Friedhof ist für mich der ruhigste Weg ins Altstadtzentrum. Wenn ich durch den Friedhof gehe, lese ich bekannte Namen auf Grabsteinen, komme fast wie automatisch ins Beten, und es ist mir ein Bedürfnis, alle Verstorbenen, die hier begraben sind, in meine Gedanken einzubeziehen. Und das Gesätzchen für die Verstorbenen: „Jesus, erbarme dich der armen Seelen im Fegefeuer“, drängt sich mir auf die Lippen. Für meine Verstorbenen und alle, die auf dem Friedhof ruhen fällt mir das eine oder andere Gesätzchen ein, das ich mir selbst zusammendenke, z. B.:

Jesus, verzeih allen lieben
Verstorbenen ihre Sünden,
Jesus, nimm sie/ihn auf in deine ewige Herrlichkeit
Jesus, mach sie zu meinen ewigen Freunden im Himmel!

Die Liebe ist eine unzerstörbare Brücke zu unseren Verstorbenen. Im Gebet für die Toten gehen wir über diese Brücke. Immer mehr verschwinden Grabsteine und Gräber fallen heim. Oft sehe ich die leeren Stellen zwischen den Gräbern, wo die Gedenksteine weggeräumt sind. Aus den Augen, aus dem Sinn? Wer wird für uns beten?

Autor:

Kirche bunt Redaktion aus Niederösterreich | Kirche bunt

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