Mein Gebet, Mag. Gerti Proßegger
Herr der Töpfe und Pfannen, ...

Mag. Gerti Proßegger ist Pastoralassistentin in der Dompfarre St. Pölten. Ein Gebet, das Theresa von Avila zugeschrieben wird, ist ihr besonders wichtig. Es beginnt mit folgenden Worten:

Herr der Töpfe und Pfannen, ich habe keine Zeit, eine Heilige zu sein und Dir zum Wohlgefallen in der Nacht zu wachen, auch kann ich nicht meditieren in der Morgendämmerung und im stürmischen Horizont. Mache mich zu einer Heiligen, indem ich Mahlzeiten zubereite und Teller wasche. Nimm an meine rauen Hände, weil sie für Dich rau geworden sind. Kannst Du meinen Spüllappen als einen Geigenbogen gelten lassen, der himmlische Harmonie hervorbringt auf einer Pfanne? ...

Gerti Proßegger: Teresa von Avila beschreibt, wie wenig Zeit – eingenommen vom Alltag – zum Beten bleibt. Ich gestehe, ich tat mir in jüngeren Jahren schwer damit, fand das Bild einer sich in der Küche zugrunde schuftenden Frau doch so überhaupt nicht zeitgemäß. Das tue ich übrigens heute noch nicht. Mit zunehmender Auseinandersetzung mit dem Text, auch mit anderen Frauen im Austausch, gelang es mir doch, die normalen Tätigkeiten von damals in jene einer normalen berufstätigen Frau mit Familie zu wandeln. Es ist mir wichtig geworden: Ich habe tatsächlich oft keine Zeit, mich uneingeschränkt dem Gebet zu widmen. Aber in meinem Tun steckt Gebet. Und das darf genügen.

Autor:

Kirche bunt Redaktion aus Niederösterreich | Kirche bunt

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