Familienfasttag
Was Frauen bewirken können
Anlässlich des Familienfasttags macht die Katholische Frauenbewegung auf den Wert von meist von Frauen geleisteter Fürsorge-Arbeit aufmerksam und stellt die auf den Philippinen tätige Frauen- und Nachbarschaftsinitiative AKKMA vor:
In den kommenden beiden Jahren beschäftigt sich die Aktion „Familienfasttag“ der Katholischen Frauenbewegung (kfb) mit Fragen rund um die Sorgearbeit: das vielfältige Füreinander-Sorgen, das unsere Familien und unsere (Pfarr-)Gemeinden trägt. Wir sorgen füreinander: für Kinder, Eltern, Partner, Nachbarn, Kranke, Alte, Einsame. Es braucht immer jemanden, der Windeln wechselt, putzt, einkauft, kocht, wäscht oder pflegt.
Sorgearbeit passiert meist im privaten Bereich, sie ist oft wenig sichtbar sowie un- oder unterbezahlt. Zudem bleibt vielen Frauen aufgrund dieser Verpflichtungen keine oder wenig Zeit für Erwerbsarbeit oder Ausbildung.
Das Sorgen für andere ist auf der ganzen Welt die Basis für das Zusammenleben, allerdings unter sehr unterschiedlichen Bedingungen. Während eine berufstätige Mutter in einem wohlhabenden Land Sorgearbeit zum Teil auslagern kann, beginnt sie bei vielen anderen schon mit dem täglichen Sammeln von Brennholz zum Kochen. Wie eine „Vision der guten und gerechten Sorge für alle“ aussehen kann, möchte die kfb deutlich machen und zeigen: Als Beispiel dient die Frauen- und Nachbarschaftsinitiative AKKMA auf den Philippinen, die mit den Mitteln der Hilfsaktion „Familienfasttag“ unterstützt wird.
Sich gegenseitig stark machen
Auf den Philippinen sorgt weder der Staat noch der Markt für eine ausreichende soziale Absicherung. Dadurch ist ein eigenes Erwerbseinkommen zentral, um den Lebensunterhalt zu sichern. Soziale Netzwerke und insbesondere die Familie spielen eine bedeutende Rolle, Kinder und ältere Menschen müssen oft zum Einkommen der Familie beitragen.
Sich gegenseitig stark machen, das tun die Frauen der Basisorganisation AKKMA (übersetzt „Aktiv für die Frauen in Mapulang Lupa“). Die drei Frauen Remy, Elvie und Dolor leben in C.F. Natividad im Bezirk Mapulang Lupa im Großraum Manila unter prekären Verhältnissen: in einer Siedlung ohne staatliche Infrastruktur, in engen Wohnverhältnissen, hoher Arbeitslosigkeit. Viele Frauen versuchen, einen Zuverdienst durch den Verkauf von selbst gekochten Speisen und anderen Produkten zu erwirtschaften.
Die Geschichte von Dolores
Dolores Dailisan, von allen Dolor gerufen, ist seit fast 15 Jahren Teil von AKKMA. Sie berichtet über die Zeit, bevor sie Teil der Initiative wurde: „Zu dieser Zeit war ich ,nur‘ eine einfache Hausfrau. Ich bin am Land aufgewachsen, wo unsere Eltern und die Gemeinschaft glaubten, dass eine Frau nur zu Hause bleiben und sich um die häuslichen Arbeiten kümmern sollte und dass der Mann als Familienoberhaupt die Entscheidungen zu treffen hat.“
Dolor begann, als pädagogische Hilfskraft der AKKMA-Kindertagesstätte zu arbeiten, wurde Lehrerin, dann Mitarbeiterin in der Verwaltung und ist heute die Vorsitzende der Initiative. „Ich habe begonnen, mich um andere Menschen zu kümmern. Ich zeige Frauen, wie sie das Familieneinkommen sichern und sich vor Gewalt schützen können.“ In der Kindertagesstätte erfahren Eltern wichtige Informationen über Gesundheit, Kindererziehung und Rechte. Die Frauen machen Krankenbesuche und organisieren kostenlose medizinische Behandlung durch Ärzte. Die AKKMA ist in immer mehr Bereichen aktiv.
Familienfasttag
Die Aktion „Familienfasttag“ der kfb fördert rund 70 Frauen-Hilfsprojekte in Asien, Lateinamerika und Afrika – darunter auch die AKKMA auf den Philippinen. Das traditionelle Fastensuppen-Essen in den Pfarren ist ein wichtiger Baustein der Aktion.
Autor:Patricia Harant-Schagerl aus Niederösterreich | Kirche bunt |
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