Advent
Was das Herz erwärmt
Der Advent ist eine wunderbare Zeit. Und doch können viele Menschen ihren tieferen Sinn nicht richtig spüren, weil sie überlagert ist von Erledigungen und Konsum. Früher war der Advent sogar eine Fastenperiode, in deren Mittelpunkt die innere Umkehr zu Gott stand. Der Sinn des Advent erschließt sich auch, indem man die einfachen Dinge des Alltags bewusst wahrnimmt.
Kerzenlicht: Der Advent lebt besonders vom Gegensatz zwischen Dunkel und Licht. Draußen herrscht die Finsternis, doch eine einzelne Kerze kann überraschend viel Licht und Wärme verbreiten. Bienenwachskerzen beispielsweise lassen sich (mit Kindern) ganz einfach herstellen und durften herrlich.
Begegnungen: Wer schon einmal alleine oder zu zweit eine Großstadt besucht hat, kennt das Gefühl: Ich bin nur ein winziger Teil in einer großen anonymen Menschenmenge. Wie kostbar erscheinen dann die Menschen, die man kennt. Der Advent kann den Blick darauf lenken: Jede Begegnung ist ein Schatz, der das Leben wertvoll und lebenswert macht. Und ich kann dieses Geschenk auf einfache Weise an andere Menschen weitergeben: mit einem Lächeln, einem Anruf, anteilnehmenden Worten, einer Umarmung.
Natur: Im Winter legt die Natur eine Pause ein, um sich zu regenerieren, und es tut gut, diesen natürlichen Rhythmus von Aktivität und Ruhe an sich selbst wahrzunehmen. Die herbstliche und winterliche Landschaft bietet außerdem viele Schönheiten: die durch den Nebel dringende Sonne, Frost auf den Gräsern, angezuckerte Bäume, in der Sonne funkelnder Schnee. In der Abenddämmerung eine kleine Runde an die frische Luft gehen, die Adventdekoration der Nachbarn anschauen, die Kindern nehmen eine Laterne mit: So entstehen besondere Momente, typisch für den Advent.
Musik: Wer singt, betet doppelt. Doch auch wer ansprechenden adventlichen Klängen nur zuhört, dessen Herz öffnet sich bisweilen für die Botschaft der Lieder.
Zusagen: Vor jeder Leistung wird dem Kind bei der Taufe zugesagt: „Du bist von Gott geliebt!“ In der Bibel finden sich noch weitere Zusagen Gottes an den Menschen: „Ich gebe euch ein neues Herz“ (Ez 11,19), „Fürchte dich nicht, ich bin mit dir“ (Jes 41,10) oder „Die auf den Herrn hoffen, empfangen neue Kraft“ (Jes 40,31). Jesus verspricht uns: „Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben.“ (Joh 10,10). Vielleicht gehen diese Versprechen nicht sofort in Erfüllung, doch sie können uns ein Grundvertrauen vermitteln: Wir dürfen Gott beim Wort nehmen, Jesus ist unser Retter.
Buchtipp: Der Vorarlberger Seelsorger Elmar Simma erzählt in Geschichten, Anekdoten und Gedichten von „Schätzen“, die den Alltag wertvoll machen: „Was das Herz erwärmt. Kleine Schätze für den Alltag“, Tyrolia Verlag 2022, gebunden, € 18,-.
Autor:Patricia Harant-Schagerl aus Niederösterreich | Kirche bunt |
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