Texte zum Sonntag

Beiträge zur Rubrik Texte zum Sonntag

Abnehmen. Acryl, Collage von Gerhard Almbauer, Ausstellung „Weg-Kreuz“. | Foto: Fotostudio Heinz Pachernegg, aus dem Katalog „Weg-Kreuz“, Steiermarkhof.

24. Sonntag im Jahreskreis | 13.09.2020
Meditation

Warum Kreuz? In seiner schwersten Stunde ist Jesus allein. Wo sind seine Jünger? Aus Angst haben sie Reißaus genommen. Nur ein paar Frauen halten sich noch in der Ferne auf. Jesus befindet sich in der Mitte des Geschehens. Angenagelt. Kann sich nicht rühren. Machtlos. Sterbend. Ein bedrückendes Bild der Ohnmacht Gottes. Da ist keine Hilfe sichtbar. Nur Kreuz und Spott. Kein Wunder. Kein Happy End. Keine Erlösung. In der Seele Jesu wird es stockfinster. Der selbst gesagt hat: „Ich bin das Licht...

  • 09.09.20
Selbst wenn die Emotionen schon den rechten Platz zugewiesen bekommen haben, mir klar geworden ist, was wirklich läuft, muss ich trotzdem ein Gespräch wagen.  | Foto: Pixabay

Gedanken zum Evangelium: 23. Sonntag im Jahreskreis
Mut zum offenen Wort

Matthäus 18, 15–20 Heute beginne ich am Ende. Der Anfang fordert mich nämlich ganz schön heraus. Tasten wir uns lieber langsam heran an den Text. Letzter Absatz: alles ok, beliebte Bibelstelle, Prädikat ‚erstrebenswert‘. Vorletzter Absatz: mächtige Sache, diese Binde- und Lösegewalt. Dritter Absatz: null Kontakt – klingt nach Notlösung. Zweiter Absatz: Unterstützung holen – wirkt menschlich. Erster Absatz: … Beim wiederholten Lesen nehme ich schließlich doch wahr, was da wirklich steht. Wenn...

  • 05.09.20

23. Sonntag im Jahreskreis (Lesejahr A) |06.09.2020
Nicht hinterm Rücken, sondern face-to-face

Wie ist Versöhnung möglich? Das ist eine große und bedeutsame Frage. Wie viele Menschen leiden darunter, dass sie unversöhnt sind und nicht verzeihen können? Dann können seelische Verletzungen nicht heilen, man wird verbittert und verliert den Kontakt zur Quelle des Lebens. Deshalb ist echte und aufrichtige Versöhnung so wichtig. Sie ist auch in der Botschaft Jesu ein entscheidendes Thema, von dem sein ganzes Leben und Wirken geprägt ist. So auch an dieser Stelle, wo Jesus auf die gegenseitige...

  • 03.09.20
Dem Evangelium geht es um die Einheit und um die Wahrung des Friedens. Nicht Bestrafung oder gar Vergeltung oder Rache, sondern die Versöhnung und die Wiedereingliederung in die Gemeinde sind das Ziel. 	 | Foto: Robert Kneschke –  stock.adobe.com

Wort zum Sonntag von Patrick Schöder OSB
Ein versöhntes Miteinander

Wenn dein Bruder oder deine Schwester gegen dich sündigt…“ Das Evangelium lässt uns eintauchen in die junge Gemeinde der Urkirche und wir lesen davon, dass es auch hier Spannungen und Konflikte gegeben hat. Irgendwie beruhigend und ein Trost, dass es auch in der Urgemeinde „gemenschelt“ hat. Der Evangelist Matthäus lässt Jesus zu Wort kommen und wir erhalten ein Lösungsangebot. Die jesuanische Lösung ist ein Stufenplan, den er der jungen Gemeinde vorschlägt, für den Umgang mit Christinnen und...

  • 02.09.20
Durch die Natur schimmert die wahre Bestimmung der Schöpfung. | Foto: istock.com

23. Sonntag im Jahreskreis | 06.09.2020
Meditation

Gesegnet seist du, Materie Materie, bezaubernd und stark; Materie, die liebkost und mannhaft macht; Materie, die bereichert und zerstört – im Vertrauen auf den himmlischen Einfluss, der deine Wasser duftend und rein gemacht hat, überlasse ich mich deinen mächtigen Schichten. Die Kraft Christi ist in dich übergegangen. Reiße mich durch deine Anziehung mit, nähre mich mit deinem Lebenssaft! Durch sein Losreißen mache mich frei! Und wolle mich schließlich durch dein ganzes Selbst vergöttlichen!...

  • 02.09.20
Hugo von Hoffmannsthals „Jedermann“, das Spiel vom Leben und Sterben des reichen Mannes, ist auch eine Auslegung des Wortes Jesu: „Wer sein Leben retten will, wird es verlieren.“ Im Stück geht es um die Frage:Wonach strebst du – und was kann dich retten? Im Bild Tobias Moretti bei den Salzburger Festspie - len 2020 zum letzten Mal als „Jedermann“ im Angesicht des Todes, dargestellt von Peter Lohmeyer. | Foto: SF / Matthias Horn

Wort zum Sonntag von Pfarrer Kingsley Uzor
Wer sein Leben retten will,…

Der Hase verspottet die Schildkröte wegen ihrer Langsamkeit: „Kommst du überhaupt voran?“ Sie erwidert: „Ja, ich bin schneller, als du denkst! Lass uns ein Rennen machen, du wirst es sehen.“ Sehr amüsiert stimmt er zu. Sie legen einen Zielpunkt fest, das Rennen ist eröffnet! Der Hase ist schnell aus dem Blickfeld, während die Schildkröte ihre ersten Schritte unternimmt. Um sie weiter zu demütigen, beschließt er, kurz vor der Ziellinie eine Pause einzulegen. Dabei schläft der Hase aber ein und...

  • 26.08.20
Es gibt im Leben nicht nur Sonnenschein ... | Foto: iStock-Imagesines

Gedanken zum Evangelium: 22. Sonntag im Jahreskreis
Lebendig

Matthäus 16, 21–27 Ein wichtiger Teil der Frohen Botschaft der Bibel besteht für mich darin, dass die dunklen Seiten des Lebens auch vorkommen dürfen. Ja noch mehr, dass sie uns nicht nur Angst machen und einengen, sondern dass sich mitunter neue Perspektiven öffnen können. Das Evangelium ist tatsächlich eine harte Nuss. Ich glaube, wenn jemand ganz unbefangen in die Kirche kommt und die Worte hört „verleugne er sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach“, dann wäre das eine...

  • 26.08.20

22. Sonntag im Jahreskreis | 30.08.2020
Nicht ausweichen, sondern annehmen

Ich gebe zu, Petrus ist mir in diesem Fall sympathischer als Jesus. Gerade erst hat er sein Christus-Bekenntnis abgelegt und ist dafür als Fels bezeichnet worden, auf dem Jesus seine Kirche aufbauen will. Nun will er sich dessen würdig erweisen, sich schützend vor Jesus stellen und wird dafür gleich brüsk als Satan gescholten. Reagiert Jesus da nicht unfair und unsensibel? Es geht hier aber nicht um Sympathie, sondern um etwas viel Größeres, um das Paradoxon des Kreuzes und ein tiefes Geheimnis...

  • 26.08.20

Gedanken zum Evangelium: 21. Sonntag im Jahreskreis
Für wen haltet ihr mich?

Matthäus 16, 13–20 Im heutigen Evangelium stellt Jesus den Jüngern eine recht persönliche Frage.  Er möchte zunächst wissen, wofür ihn die Menschen halten. Offenbar gibt es da  viele unterschiedliche Meinungen. Dann fragt er die Jünger ganz direkt:  Und für wen haltet ihr mich? Diese Frage sollte uns allen in den Ohren klingen,  weil sie uns alle betrifft: Für wen halte ich Jesus? Vor vielen Jahren hat mich ein Verwandter einmal gefragt, warum ich eigentlich mein Leben nach „irgendwelchen alten...

  • 23.08.20

Wort zum Sonntag von Barbara Velik
Der Schlüssel zum Himmelreich

Für wen halten die Menschen den Menschensohn?, fragt Jesus die Jünger. Petrus weiß es. Du bist der Messias, sagt er, du bist der Gottgesandte, der größer ist als Johannes, Elias, Jeremia und all die anderen Propheten. Daraufhin spricht Jesus Petrus Macht zu. Auf dich werde ich meine Kirche bauen, sagt er, ich werde dir den Schlüssel zum Himmelreich geben. Was für ein ehrenvoller Auftrag! Doch der Schlüssel zum Himmelreich sind nicht ruhmreiche Taten oder machtvolle Gesetze, nicht geheimes...

  • 21.08.20

21. Sonntag im Jahreskreis |23.08.2020
Kommentar

Gerüchte und Gewissheiten „Hast schon g’hört?“ Neuigkeiten, die mit dieser Frage eingeleitet werden, sind mit Vorsicht zu genießen. Vielen Menschen bereitet es großes Vergnügen, Gerüchte aufzuschnappen und weiter zu ventilieren. Was sie dabei nicht bedenken, ist der Schaden, den sie anrichten, die gar nicht harmlose destruktive Kraft, die solche Gerüchte entwickeln. Und oft stürzt man sich auf solche „G’schichteln“ auch nur aus Langeweile oder, um von seiner eigenen Misere abzulenken. Am besten...

  • 20.08.20
Er lässt mich lagern auf grünen Auen. | Foto: Neuhold

21. Sonntag im Jahreskreis |23.08.2020
Meditation

Nichts fehlt mir wirklich! Warum ist das aufmerksame Wiederholen eines altbekannten Gebets so hilfreich dafür, sein Herz auf das Reich Gottes auszurichten? Der Grund dafür ist, dass die Worte eines solchen Gebets über die Kraft verfügen, unsere inneren Ängste in inneren Frieden umzuwandeln. Ich betete einmal lange Zeit die Worte: „Der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir fehlen. Er lässt mich lagern auf grünen Auen und führt mich zum Ruheplatz am Wasser. Er stillt mein Verlangen“ (Psalm...

  • 19.08.20
„Für wen haltet ihr mich?“ Unsere persönliche Antwort auf diese Frage soll unsere Nähe zu Christus bezeu­gen. | Foto: Cristian Gennari/Agenzia Romano Siciliani/KNA

Wort zum Sonntag von Pfarrer Kingsley Uzor
Für wen halten die Menschen den Menschensohn?

Als Getaufte gehören wir zu Christus und wurden dadurch auch zu Mitgliedern seines Leibes, der Kirche. Es bedarf einer täglichen und bewussten Entscheidung, Jesus immer mehr persönlich kennenzulernen, sich jederzeit mit ihm zu identifizieren und auch bereit zu sein, von ihm Zeugnis abzulegen vor der Welt. Darum geht es im Sonntagsevangelium, in dem Jesus auch uns darauf aufmerksam macht: Je näher wir ihm kommen, je mehr wir über ihn erfahren und ihn kennen, umso besser können wir von ihm...

  • 19.08.20
Bibelstellen sind wie Nüsse manchmal nur schwer zu knacken. | Foto: Pixabay
3 Bilder

Gedanken zum Evangelium: 20. Sonntag im Jahreskreis
Eine harte Nuss

Hin und wieder kaufe ich (MM) mir ein Säckchen Pistazien. Die meisten sind leicht zu essen, weil sie bei der Verarbeitung aufgesprungen sind, außer ein oder zwei. Damit ich bei diesen trotzdem an den begehrten Kern herankomme, braucht es einige Mühe. Manche Bibelstellen sind auch so: Sie enthalten einige Nüsse, die nur schwer zu knacken sind (vgl. das heutige Evangelium: Matthäus 15,21-28) Nuss 1: Jesus gibt der kanaanäischen Frau keine Antwort. Was ist los? Denkt er sich: „Ich wollte mich...

  • 14.08.20

20. Sonntag im Jahreskreis | 16.08.2020
Kommentar

Grenzüberschreitungen Als Maßnahme gegen die Corona-Pandemie haben die Grenzen zwischen Ländern und Menschen größere Bedeutung bekommen. Es geht darum, die Ausbreitung des Virus einzugrenzen. Darunter leiden wir gerade jetzt in der Urlaubszeit, denn das Reisen in andere Länder, das Überschreiten einer Grenze hilft uns auch, Ruhe zu finden und Abstand zum oft hektischen und belastenden Alltag zu gewinnen. Abstand gewinnen will offenbar auch Jesus, als er sich nach einer mühsamen Debatte mit...

  • 12.08.20
Foto: Grager

20. Sonntag im Jahreskreis | 16.08.2020
Meditation

Der Katzenstreu-Blues Ein Blick in den Geschirrspüler zeigt mir, dass dieser auch schon wieder aufs Ausgeräumtwerden wartet. Im Badezimmer piepst sich die Waschmaschine um den Verstand. „Ich habe fertig! Räum mich endlich aus!“ gibt mir das Gepiepse zu verstehen. Ich eile diensteifrig von Geschirrkorb zu Wäschekorb und von dort weiter zur Leine. Als alles hängt und das frische Geschirr verstaut ist, fällt mein Blick auf die Spüle, wo schon dreckiges Geschirr aufs Eingeräumtwerden wartet. Also...

  • 12.08.20
Drängendes Bitten und eine schlagfertige Logik bewirken ein Umdenken Jesu – und so wird die Tochter der heidnischen Frau geheilt. Mit solchem Glauben können und sollen auch wir beten.
 | Foto: Stefano Dal Pozzolo/Romano Siciliani/KNA

Wort zum Sonntag von H. Mag. Ulrich Dambeck
Jesus lässt sich bekehren

Eine alte Lebensweisheit sagt: Salz kannst du nicht salzen, Schmalz kannst du nicht schmalzen, einen Lehrer nicht belehren, einen Pfarrer nicht bekehren. Was die Lehrer betrifft, kann ich das bestätigen, ich durfte ja einige Jahre lang fast täglich Führungen in meinem Heimatstift Reichersberg halten und muss sagen, die wirklich unangenehmsten Führungen waren die von Lehrerausflügen. Lehrer tun sich nämlich schwer, einmal auf der anderen Seite zu stehen und auf einmal ruhig sein und aufpassen zu...

  • 12.08.20
Foto: kiz/nie
2 Bilder

Wort zum Sonntag
Veränderung zulassen

Mit Bewunderung verfolge ich das Verhandlungsgeschick der namenlosen Frau im heutigen Evangelium. Sie, die ausländische Frau, die Heidin, hat offensichtlich von Jesus gehört. Sie spricht ihn nämlich als Sohn Davids an und sie ist überzeugt, dass er ihr helfen kann. Beharrlich und mutig treibt sie ihr Anliegen voran und setzt Jesu ablehnender Haltung immer wieder ein Argument entgegen. Angelpunkt ist dabei die Wendung: ja, aber. Ja, du hast recht, aber – das kann alles durcheinanderbringen....

  • 12.08.20
Nicht jeder Plan gelingt sofort. Was gibt mir Mut nach einem Scheitern wieder aufzustehen und es neu zu versuchen? 

 | Foto: pixabay

Gedanken zum Evangelium: 19. Sonntag im Jahreskreis
Versuch es wenigstens

Matthäus 14, 22–33 Von Jesu Gang auf dem See sprechen auch Markus oder Johannes. Die Episode mit Petrus kommt nur im Matthäusevangelium vor. Mir gefällt die Erzählung aber gerade wegen Petrus. Petrus ist für mich ein Vorbild-Ersatz. Nicht so unerreichbar wie das Vorbild Jesus. Und doch besonders. Er ist nicht perfekt, aber bemüht sich. Er ist nicht vollkommen, aber versucht es wenigstens. Ich bin kein besonders mutiger Mensch. Waghalsige Dinge wie Bungee Jumping, Klettergärten etc. muss ich...

  • 07.08.20
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