Kommentare & Blogs

Beiträge zur Rubrik Kommentare & Blogs

Positionen - Elisabeth Wimmer
Was uns das Wort „Erholung“ vorgaukelt

Wovon wollen wir uns erholen? Von Krankheit, von schwerer körperlicher Arbeit, von familiärer Organisationsmühe, von der Verunsicherung durch die Pandemie, von Pandemie-Maßnahmen, die unsere Gewohnheiten durchbrechen, von Prüfungen. Von Kindern, die unsere Kräfte fordern, von Menschen, die es immer besser wissen (wollen), oder solchen, die uns mit Ansprüchen überhäufen, von Schlafentzug. Von der ehrenamtlichen Tätigkeit, von Kränkung, die an uns nagt, von Beziehungsproblemen, vom hektischen...

  • 12.08.20
Sandra Bernhofer, Redakteurin. | Foto: RB/mih

Mein Sommer
Durchatmen nicht vergessen!

Und da liegt es, mitten im Moos: das erste gelb verfärbte Lindenblatt. Wieder ein Sommer, der kaum merklich an mir vorübergezogen ist. Wieder ein Sommer, den ich mit Dingen vertan habe, die übers Jahr liegengeblieben sind: Steuerausgleich, Seminararbeiten schreiben, die Wohnung ausmisten. So fühlt es sich zumindest an, wie ich da stehe und auf den Waldboden blicke. Und doch hat sich vieles getan, für das ich dankbar bin: meine erste Ausstellung, Sonnenuntergänge auf Dächern und Bergen,...

  • 11.08.20

Schlusspunkt von Józef Niewiadomski
Monster unterm Bett

Kaum dass er einschlief, verfolgte ihn schon der Albtraum: Ein fürchterliches Monster soll unter seinem Hochbett liegen. Er wachte auf und hatte das Gefühl, dass sich das Monster bewegt. Vor Angst gelähmt, verbrachte er die ganze Nacht damit, auf jedes Geräusch zu achten. Umsonst versuchte der Arzt, den Armen mit dem Vernunftargument zu beruhigen, dass es keine Monster gäbe. Auch Schlafmittel halfen nicht weiter und noch weniger die kostspieligen Akupunkturen. So landete der Mann schließlich...

  • 06.08.20

Mutworte - Christa Carina Kokol
Ich bin ja kein Vogel

Urlaub auf „Balkonien“ – ich genieße es, die Petersilie für meine Suppe zu ernten. Es blüht in allen Blumenkistchen, so dass selbst die graue Hauswand von gegenüber aus meiner Perspektive bunte Tupfer erhält. Und blicke ich über meinen „Tellerrand“ hinaus, kann ich auch die ferneren Wunder der Natur erleben. Vielleicht haben Sie in der ORF-Reihe „Universum“ die possierlichen Erdmännchen gesehen, die sich mit dem Sperlingsvogel Drongo verbünden. Droht Gefahr, ruft der Vogel, und die Erdmännchen...

  • 05.08.20
Daniela Pfennig, Redakteurin. | Foto: RB/privat

Mein Sommer
Wenn Ferien, dann richtig

Im Vorjahr überlegte ich, für meinen Ältesten ein paar Tage Sommerbetreuung in Anspruch zu nehmen. Schließlich waren alle Kinder zuhause. Genauso wie zurzeit der Ausgangsbeschränkungen. Fazit: Fein war‘s! Jeder Tag war anders, spannend, intensiv. Und stressfrei! Ohne Termine, Besuchsstress und Kinder-Abliefern oder -Abholen. Ein Beispiel: Jeder dieser Tage begann gemütlicher, weil ich keine Jausenboxen füllen und Rucksäcke packen musste. Seither steht für mich fest: Wenn Ferien sind, sind...

  • 05.08.20

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Viele Wege führen zu Maria

Auf den Weg zu besonderen Verehrungsstätten der Gottesmutter Maria machen sich auch in diesem Sommer viele Gruppen. Über zwei solche Wallfahrtsorte finden Sie in dieser Ausgabe größere Beiträge: Graz-Mariatrost und Heilbrunn. Allein die beiden Namen stehen für das, was Menschen suchen, wenn es sie an solche Orte zieht: Trost und Heilung. Trost braucht nicht nur, wer trauert. Manchmal braucht der Mensch einfach Ermunterung und Bestätigung in den Unsicherheiten und Unwägbarkeiten seines Lebens....

  • 05.08.20
Foto: LFV

Offen gesagt - Thomas Meier
Nach dem Unwetter

Wie haben sich die Unwetter in der Steiermark ausgewirkt? Wie hilft die Feuerwehr? Seit Ende Juni muss man sagen, dass keine Region der Steiermark von Unwettern ganz verschont geblieben ist. Fast überall kam es zu Gewittern mit den klassischen Unwetterkomponenten: Sturm, Hagel und Starkregen. Die Schäden fielen dementsprechend aus: überflutete Keller, von Muren verlegte Straßen, Bahngleise oder Gebäude, umgestürzte Bäume, die Autos, Häuser, Strom- und Telefonleitungen beschädigten, im...

  • 05.08.20

Positionen - Alois Strohmaier
Ein Hoch den frechen Spatzen

Wenn ich gelegentlich auf einen Kaffee beim Jakomini-Sorger einkehre, geschieht es, dass ein frecher Spatz ohne Scheu vor den Gästen das Lokal aufsucht. Und geschickt pickt er die Semmel- und Brotbrösel auf dem Boden auf. Da denke ich an den genialen Jugendseelsorger und Gründer des Salesianerordens, Johannes Don Bosco, über den die Dichterin Elisabeth Langgässer gesagt hat, der Heilige sei „wie ein wildes Gebirgswasser“ gewesen, „das gleichzeitig Steine mit sich reißt und Blumen und Tiere...

  • 05.08.20

Mutworte - Br. David Steindl-Rast, OSB.
Vom aufmerksamen Zuhören

Gottesnamen, wir sollten sie wohl besser „Gottes-Hinweise“ nennen, deuten auf eine letzte Wirklichkeit hin, die immer unaussprechlich bleibt. Was sich aussagen lässt, muss diesseits des Unsagbaren bleiben. Jeder Gottesname liegt also auf unserer Seite der Beziehung zwischen Gott und uns. Und doch sagt er nicht nur über uns etwas aus, sondern auch über Gott. Der kleine rote, schwarz-getupfte Käfer, der sich auf meine Fingerspitze setzt, macht eine wirkliche Erfahrung von mir, wie begrenzt sie...

  • 29.07.20

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Gipfelgespräch über das Leiden

Wanderungen sind in der Ferienzeit immer eine beliebte Unternehmung. In Ermangelung exotischerer Urlaubsziele sind sie es heuer vielleicht noch stärker. Auch auf dem kirchlichen Kalender steht im Sommer eine Wanderung. Jesus führt uns dabei auf den Berg der Verklärung. Auf dem Berg Tabor, der so charakteristisch die Jesreel-Ebene in Galiläa überragt, wird sein Wanderziel lokalisiert. Am 6. August wird das Ereignis auf dem Gipfel dieses Berges gefeiert, die „Verklärung des Herrn“. An diesem Tag...

  • 29.07.20
Foto: Neuhold

Offen gesagt - Bischof Wilhelm Krautwaschl
Ruhig weitergehen

Was bedeutet die Vatikanische Instruktion der Kleruskongegration für den Kirchenentwicklungsprozess in der Steiermark? Die eben veröffentlichte Instruktion hat eine „Pastorale Umkehr“ im Blick. Unser Ausgangspunkt war ein „Perspektivenwechsel“ im Leben von Kirche: „Was ist unsere Sendung?“ Ein wesentlicher Faktor desselben ist unser gemeinsames Voranschreiten als Kirche und damit als Leib Christi mit unterschiedlichen Charismen, Aufgaben und Verantwortungen. An diesem Weg führt nichts vorbei....

  • 29.07.20

Positionen - Karl Veitschegger
Miteinander?!

Wieder einmal ist ein Dokument aus Rom gekommen. Diesmal eine Instruktion über Pfarre und missionarische Seelsorge aus der Kleruskongregation. Nicht, dass ich mir davon besondere neue Impulse erwartet hätte, aber ein bisschen mehr Mut wäre schon schön gewesen. Das Schreiben enthält durchaus stimmige Zeitanalysen und viele wunderbare Zitate von Papst Franziskus, die ich voll mittragen kann. Aber es ist wie so oft bei Mutter Kirche: Man redet gern von Reform, von „pastoralem Miteinander“ und...

  • 29.07.20
Politikwissenschaftlerin Carolin Hillenbrand: „Die Coronakrise hat den Glauben bei vielen Menschen sogar noch verstärkt." | Foto: pixabay

Kommentar: Auf den Punkt gebracht
Das Wichtigste ist die Gottesbeziehung

Menschen, die an Gott glauben, sind viel besser und gestärkter durch die Corona-Krise gekommen, als Menschen, die nicht glauben. Das ist keine Behauptung, sondern ein wissenschaftlicher Fakt. Zu diesem Schluss kam eine Forschungsgruppe in der deutschen Universität Münster, die derzeit die Zusammenhänge zwischen der Coronakrise und Religiosität untersucht. Die Leiterin der Forschungsgruppe, die deutsche Politikwissenschaftlerin Carolin Hillenbrand, bringt es folgendermaßen auf den Punkt: „Es...

  • 29.07.20

Mutworte - Christa Carina Kokol
Glückskäfer im Anflug

Dass die Vögel in diesem Jahr besonders laut und schön singen, haben viele von uns bemerkt. Vielleicht schenken wir ihrem Gesang auch mehr Aufmerksamkeit als sonst. Lange vermisst habe ich die freundlichen Marienkäfer, neben den Schmetterlingen meine Lieblingsinsekten, die nicht nur bei mir dementsprechend punkten. So wurde ein Siebenpunkt, der neulich in meinen Haaren einen wahren „Seiltanz“ vollführt hat, ein echter Glückskäfer für mich. Die kleinen Marienkäfer sind große Nützlinge. Sie...

  • 22.07.20
Christus schenkt uns eine Instanz, die uns erkennen hilft, was an den neuen Ästen aus dem Samen des Baumes kommt und was bloß von Menschen hinzugefügt wurde. Diese Instanz ist das Lehramt der Kirche mit dem Papst als Schlussstein. (Kardinal Henry Newman) | Foto: Pixabay

Kommentar: Die Kirche & ich
Der Papst ist kein Mr. Wichtig!

Über den Theologen Hans Küng, der mit starker innerer Überzeugung das Dogma von der Unfehlbarkeit des Papstes anzweifelt, erzählt man den Witz, dass ihm angeboten worden sei, Papst zu werden. Er hätte das aber abgelehnt, denn dann wäre er nicht mehr unfehlbar. Auch Sie oder ich halten uns manchmal wohl für unfehlbar, zumindest in Einzelfragen. Aber beim Papst, dessen Unfehlbarkeit vor 150 Jahren (am 18. Juli 1870) feierlich vom 1. Vatikanischen Konzil verkündet wurde, ist das anders. Der Papst...

  • 22.07.20

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Das Unterwegssein und die Dankbarkeit

Während ich diese Zeilen schreibe, wollte ich eigentlich mit einer Sonntagsblatt-Reisegruppe durch Norddeutschland fahren. Durch Corona haben wir jetzt noch ein ganzes Jahr Zeit, uns auf diese Reise zu freuen. Trotzdem sind wir alle auch in diesem Jahr unterwegs. Der Schutzpatron der Reisenden, Christophorus, hat am 24. Juli Namenstag. Der Sonntag darauf gibt uns Anlass für ein Geschenk. Mit diesem Geschenk wollen wir danken für gutes Unterwegssein. Wir schenken es Menschen, für die Mobilität...

  • 22.07.20
Foto: privat

Offen gesagt - Willibald Pölzel
In heiliger Begleitung

Wie viele Kilometer legen Sie im Jahr zirka zurück und blieben Sie bisher unfallfrei? Letztes Jahr bin ich 90.000 unfallfreie Kilometer mit dem Bus quer durch Europa gefahren. 300 Tage war ich dafür unterwegs. Vom Nordkap bis hinunter nach Lissabon, das war das südlichste, und Russland mit Moskau, das östlichste Ziel. Heuer bin ich corona-bedingt weniger mit dem Bus unterwegs. Dafür komme ich dazu, Arbeiten zu erledigen, für die ich sonst selbst keine Zeit hatte. Und im Büro ist in den letzten...

  • 22.07.20
Dass das aufrichtige Nachfolgen von Jesus Christus sehr wohl großartige moralische Folgen hat, darf klar sein.
 | Foto: Pixabay

Kommentar: Auf den Punkt gebracht
Wenn die Moral zu kurz kommt

Kurze Rate-Runde gefällig: Was spielt für mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung – also für insgesamt 4.142.165.654 Menschen – eine ZENTRALE Rolle in ihrem Leben? Die Antwort darauf lautet: der Glaube! Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle repräsentative Umfrage des renommierten Pew Research Centers, für die rund 38.500 Menschen in 34 Ländern der Welt befragt wurden. 53 Prozent der Befragten geben an, dass sie täglich beten. Sogar 62 Prozent antworteten mit „Ja“ auf die Frage, ob Religion...

  • 22.07.20

Positionen - Monika Prettenthaler
Getragen und tragend

„Ob wirklich passiert oder nicht, das ist egal. Hauptsache, dass die Geschichte wahr ist!“ Dieses Zitat von Erich Kästner bringt das auf den Punkt, worum es auch bei Legenden geht. Anders als ein Bericht, dessen Ziel die sachliche Information ist, erzählen Legenden von einer Wahrheit hinter den Dingen und von einer Wirklichkeit, die weit über exaktes Protokollieren hinausgeht. So auch die Legende von Christophorus, die in vielen Versionen überliefert ist: Ein Mann, groß wie ein Riese, arbeitet...

  • 22.07.20
Alexandra Hogan, Redakteurin. | Foto: RB/privat

Mein Sommer
Der Freizeitstress bleibt zu Hause

Stillsitzen und nichts tun ist nicht gerade meine Stärke. Selbst wenn ich krank bin, halte ich es nicht lange im Bett aus und fange spätestens nach zwei Tagen an, alles um mich herum zu putzen und zu ordnen.Der Drang, immer etwas zu tun, zeigt sich bei mir auch im Urlaub: Eine Stadt nach der anderen besichtigen, Sehenswürdigkeiten hinterherjagen und am besten tausend Fotos dabei schießen. Aber: Während des coronabedingten Lockdowns habe ich wieder neu gemerkt, wie gut es tut, ein Buch zu lesen,...

  • 21.07.20
Bei verbalen Anfeindungen ist es tatsächlich das Beste ruhig zu bleiben und nicht auf Gegenangriff zu gehen. (siehe – die Stelle im Matthäusevangelium, in der Jesus zu Petrus, der ihn verteidigen wollte, sagt: „Steck dein Schwert in die Scheide“ (Matthäus 26,52).

P. Karl sagt auch, dass wir in Wahrheit nie wissen, welche Sorgen Menschen haben, oder was sie schon Negatives erlebt haben, wenn sie so heftig reagieren. | Foto: Pixabay

Kommentar: Auf den Punkt gebracht
Das Schwert wegstecken

Sind Sie schon mal angeschrien worden, weil Sie gläubig sind? Das ist mir vor ein paar Tagen passiert. Ich bin am Abend mit Bekannten in einem Gastgarten bei einem Bier zusammengestanden und habe von meiner Arbeit bei der Kirche erzählt. Wie aus dem Nichts ist mich dann plötzlich der Lokalbesitzer angefahren, der dem Gespräch offenbar zugehört hatte. Er hat mich angeschrien, wie ich die Kirche verteidigen und sogar noch als gut darstellen kann, wo sie doch so viel Leid verursachen würde und so...

  • 21.07.20
Der Urlaub wäre doch die Zeit, alle Wunder neu ins Auge zu fassen, die Gott mir und um mich herum tut. Sie zu genießen und mich darüber zu freuen. Und mich damit gut darauf vorzubereiten, was eigentlich – für mich – das Wort „bekehren“ heißen sollte, das ja doch etwas so Ernstes ist, dass man es früher mit „Buße tun“ übersetzt hat.
 | Foto: Pixabay

Kommentar: Die Kirche & ich
Wie tut man eigentlich Buße?

Ausgerechnet an meinem ersten Urlaubstag setzt mir das Tagesevangelium zu. „In jener Zeit begann Jesus den Städten, in denen er die meisten Wunder getan hatte, Vorwürfe zu machen, weil sie sich nicht bekehrt hatten“, heißt es da. Und weiter: „Weh dir, Chorazin! Weh dir, Betsaida! Wenn einst in Tyrus und Sidon die Wunder geschehen wären, die bei euch geschehen sind – man hätte dort in Sack und Asche Buße getan.“ Aus dem Evangelium erfahre ich nicht, welche Wunder in Chorazin und Betsaida so...

  • 21.07.20

Schlusspunkt von Józef Niewiadomski
Von Fröschen und Menschen

Sie wollten die Welt sehen. So verließen sie den Teich, hüpften durch die Gegend und kamen zu einem Bauernhof. Plötzlich tauchten zwei große Gänse auf. Von Panik übermannt, sprangen die Frösche in den großen Eimer. Er war zur Hälfte mit Sahne gefüllt. „Herrlich“, quakten die Frösche zueinander und schwammen mit Riesenwollust in der milchigen Brühe. Mit der Zeit ist es ihnen doch unheimlich geworden. Sie wollten hinausspringen. Doch war der Eimer zu hoch. Der erste Frosch – von Natur aus ein...

  • 16.07.20

Mutworte - Anna Schreiber
Ein anders Wort für Druck

„Bei meiner Arbeit habe ich Druck, meine Frau macht mir oft Druck, und selbst in der Kirchengemeinde erlebe ich, dass Druck auf mich ausgeübt wird. Mir wird das alles zuviel, ich sehe keinen Ausweg.“ „Alle wollen etwas von mir“, schreiben Sie. „Alle wollen etwas, und ich weiß schon gar nicht mehr, wo ich überhaupt bin und was ich will.“ Das ist genau der springende Punkt. Mit dieser Frage haben Sie eine zentrale Fragestellung schon selbst gefunden, die Sie in Richtung Lösung und Ausweg aus der...

  • 15.07.20
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