Kommentare & Blogs

Beiträge zur Rubrik Kommentare & Blogs

Foto: Elke Meister

Offen gesagt - Astrid Wagner
Meine Kirchenzeitung

Was bedeutet Ihnen das Sonntagsblatt? Das Sonntagsblatt erfüllt mich wöchentlich mit Vorfreude, wenn es in meinem Postkasten liegt und ich es mir dann meist als Gute-Nacht-Lektüre vornehme. Es gibt mir einen guten Überblick über die aktuellen kirchlichen Aktivitäten, und ich bin immer sehr neugierig, was so alles in der Diözese los ist. Außerdem ist es mir eine willkommene Arbeitshilfe für meinen Religionsunterricht. Immer wieder kann ich Themen herausgreifen oder Seiten verwenden: Zum Beispiel...

  • 09.09.20

Positionen - Alois Strohmaier
Die Sonntagsstille und der Rasenmäher

Es war an einem Sonntagmorgen Mitte August. Die Sommerhitze hatte eine Pause eingelegt, und ich genoss die angenehme Kühle, als ich nach der Frühmesse in der Grazer Stadtpfarrkirche auf dem Heimweg war. Auf den Straßen herrschte wenig Verkehr. Eine ungewohnte Stille lag über der Stadt. Mit der Stille war es alsbald vorbei, als auf dem großen Sportplatz unter meiner Wohnung ein Rasenmäher seine Runden drehte, Runde für Runde mit beträchtlichem Getöse. Wie gesagt – an einem Sonntagmorgen! Ich...

  • 09.09.20

Schlusspunkt von Józef Niewiadomski
Schule zu Hause

Von der Schule zurückgekommen, gab der kleine Thomas seiner Mutter ein geschlossenes Kuvert: „Der Lehrer hat dir einen Brief geschrieben.“ Die Mutter öffnete den Umschlag, überflog den Text und begann laut vorzulesen: „Unsere Schule ist zu klein für ihren Sohn. Es gibt bei uns keine Lehrer, die gut genug sind, um ihn zu unterrichten. Ich bitte Sie daher, ihren Sohn selbst zu unterrichten.“ Viele Jahre später, nach dem Tod seiner Mutter, fand der Mann den Brief, den der Lehrer damals geschrieben...

  • 08.09.20
Johannes Wiedecke, Mitarbeiter im Seelsorgeamt, erzählt von seinem Sommer. | Foto: RB/privat

Mein Sommer
Das Leben ist gut

Das Jahr 2020 ist für viele Menschen ein schwieriges. Krankheit, Zukunftsängste, Ungewissheit und auch Verlust sind sehr präsente Themen und prägten vieles in der ersten Hälfte des Jahres. Und dann kommt der Sommer und man fragt sich: Wie wird das dieses Jahr? Wird das ein schöner Sommer? Auch in diesem Sommer möchte man ein wenig loslassen, sich erholen, vielleicht ein paar neue Dinge ausprobieren und Orte besuchen.Für uns als Familie war das auch heuer gut möglich, nur halt anders. Zweimal...

  • 03.09.20

Mutworte - Ruth Zenkert
Wer ist fremd?

„In unserer Straße wohnt kein Zigeuner“, rühmten sich die Rumänen in Hosman. Es ist nicht so lange her, dass in dieser Straße auch kein „Rumäne“ wohnen durfte. Denn Holzmengen, wie Hosman auf Deutsch heißt, war in der Hand der Siebenbürger Sachsen. Sie schauten auf „die Rumänen“ herunter. Wenn ein Sachse eine rumänische Freundin hatte, war dies ein Skandal. Inzwischen sind die Sachsen fort, Rumänen wohnen in ihren Häusern. Im letzten Jahr bot ein Sachse sein leerstehendes Haus in der...

  • 02.09.20

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
In Ruhe lassen und sich freuen

Ferienzeit und Urlaubszeit waren heuer ein bisschen anders als sonst. Nicht nur, wenn man am falschen Zeitpunkt vor dem Karawankentunnel war. Die kommende Schulzeit erwarten wir auch mit einer gewissen Spannung, wie der Unterricht gehen kann.Nun ist auch noch Schöpfungszeit angesagt. Vom Tag der Schöpfung (1. September, Beginn des orthodoxen Kirchenjahres) bis 4. Oktober (Gedenktag des Schöpfungspatrons Franziskus) steht die Schöpfung im besonderen Blick der Christen. Hat doch die Erde um diese...

  • 02.09.20
Foto: Neuhold

Offen gesagt - Generalvikar Erich Linhardt
Vieles neu mit dem 1. September 2020

In der Diözese Graz-Seckau werden kirchliche Personalveränderungen üblicherweise mit dem 1. September wirksam. Wie sieht dies im heurigen Jahr aus? Mit dem Prozess der Kirchenentwicklung möchten wir Kirche so gestalten, dass sie wachsen und zukunftsfähig bleiben kann. Dies werden wir ab September 2020 in größeren Räumen, den 50 sogenannten Seelsorgeräumen, ermöglichen. Wir verstehen sie als Netzwerk aus Pfarren und anderen kirchlichen Erfahrungsräumen und Berührungspunkten. In einem...

  • 02.09.20

Positionen - Karl Veitschegger
Menschlichkeit

Sie wurde zwar evangelisch getauft, fühlte sich aber schon früh als Atheistin und lebte auch so. Erst heftige Angriffe auf die Religion durch fanatische Atheisten weckten in ihr das Interesse an Glaube und  Kirche. Sie wollte sich ihre eigene Meinung bilden. 2018 ist Meike Kröger dann katholisch geworden. Viele Bekannte verstehen diesen Schritt nicht, da Meike nach wie vor den Demokratie-Mangel in der katholischen Kirche kritisiert und die Priesterweihe für Verheiratete und Frauen für...

  • 02.09.20

Schlusspunkt von Józef Niewiadomski
Der „falsche" Priester

Der brutale Gefängnisalltag wird für Daniel nur durch die Feier der Messe unterbrochen. Thomas, der Priester, ist auch die einzige Person, zu der er aufschauen kann. Kein Wunder, dass er selbst am liebsten Priester sein würde. Auf Bewährung entlassen, findet sich Daniel mehr durch Zufall als durch bewusste Planung in einer Situation wieder, in der er sich als Priester geben kann. Was man in den nachfolgenden eineinhalb Stunden beim derzeit im Innsbrucker Cinematograph laufenden polnischen Film...

  • 01.09.20
Foto: kap / Caritas Wien

Kommentar: Die Kirche & ich
Herr, wir können ganz gut schweigen

Als Bayern München vor ein paar Tagen den Championsleague-Sieg feierte, trugen die Spieler Leiberln mit der Aufschrift „Champions of Europe 2020“. Wohlverdient. Nur unser David Alaba hatte ein anderes Trikot. Darauf stand: „Meine Kraft liegt in Jesus“. Alaba gehört der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten an. Ich bin froh, Katholik zu sein. Aber ich bewundere an den Adventisten ihr intensives Bibelstudium und – siehe Alaba – ihre Bekenntnistreue in der Öffentlichkeit. Diese Freikirche ist...

  • 27.08.20

Mutworte - Anna Schreiber
Es ist nie zu spät für gelebte Liebe

„Ich bedauere sehr, dass ich als Vater zu wenig Zeit mit meinen Kindern verbracht habe. Jetzt als Großvater möchte ich das gerne bei meinen Enkeln nachholen. Doch mir fehlt die Erfahrung. Ich habe Angst, alles falsch zu machen.“ Natürlich können wir das, was wir früher versäumt haben, nicht nachholen, indem wir die Zeit zurückdrehen – so verlockend diese Fantasie auch sein mag. Wir leben im Heute, und nur hier können wir handeln. Wenn wir im Heute nach bestem Wissen und Gewissen handeln, mit...

  • 27.08.20

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Die neue Landkarte der steirischen Kirche

Wie reagieren Sie auf etwas Neues? Mit Spannung und Neugier? Mit Unsicherheit und Skepsis? Lassen Sie es an sich herankommen, oder gestalten Sie es mit? Mit 1. September werden in die Landkarte der steirischen Kirche Seelsorgeräume eingezeichnet. Sie sind weder dasselbe wie früher ein Dekanat noch dasselbe wie bisher ein Pfarrverband. Der Dienst der Kirche an den Menschen, wie er in den Pfarren und anderen Erfahrungsorten von Kirche geleistet wird, soll noch stärker als bisher miteinander...

  • 26.08.20
Foto: wmc

Offen gesagt - Ingrid Brodnig
Zeigen, was man leistet

Seit der Corona-Krise hat sich viel kirchliche Arbeit ins Web verlagert. Wie ist Ihre Einschätzung? Ich finde, dass die Kirchen noch Aufholbedarf haben, wenn es um Social Media geht. Es gibt zwar das eine oder andere innovative Projekt, das große Ganze erkenne ich aber noch nicht. Im Vergleich zur gesellschaftlichen Bedeutung ist die Kirche auf Social Media bei weitem nicht so präsent, wie sie es sein könnte. Im Bereich der Social Media „funktionieren“ Gesichter besser als Gebäude. Wer...

  • 26.08.20

Positionen - Monika Prettenthaler
Zwei Schwestern

Auch wenn mir der Sommer jedes Jahr Zeit schenkt, entspannte Tage mit meiner Herkunftsfamilie zu verbringen, erzähle ich jetzt nicht aus den inspirierenden Gesprächen mit meinen Eltern, Geschwistern, mit Schwager, Schwägerin, Nichten und Neffen … Es sind zwei andere Schwestern, die mir in diesen Tagen nahegehen: Die eine heißt Verantwortung. Ihre Bedeutung ist mir neu bewusst geworden, noch mehr aber hat mir ihr Fehlen zu denken gegeben. Wenn Menschen nicht in der Lage sind, mit den Lockerungen...

  • 26.08.20

Mutworte - Maria Menhart
Nichts oder alles ist gut genug

Schauplatz: Gasthaus in einem Tierpark zur Mittagszeit. Das Kind sitzt vor seiner Pizza und fragt: „Wann gibt’s Eis?“ Da platzt den Eltern der Kragen (es dürfte heute nicht die erste Frage des Kindes in diese Richtung gewesen sein): „Kannst du nicht einmal zufrieden sein, mit dem was du hast?“ Dem Kind, den Tränen nahe, ist der Appetit vergangen. Wie gut kenne ich diese Szene aus eigener Erfahrung! Von außen betrachtet, da meine Kinder ausnahmsweise zufrieden vor ihren Pommes sitzen, tun mir...

  • 19.08.20

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Krippe wegen Krankheit geschlossen

In Mariazell bin ich auf dem Weg zur Heilig-Brunn-Kapelle. Ein anderer Weg zweigt zur „mechanischen Krippe“ ab. Aber diesmal ist ein Schild angeheftet: „Krippe wegen Krankheit geschlossen.“ Nach meinem ersten Schmunzeln, wer denn an der Krippe krank ist, fasst dieses Schild für mich noch einmal vieles in diesem Corona-Jahr zusammen. Wegen Corona verschoben. Wegen Corona nur in kleinem Rahmen. Wegen Corona erst nächstes Jahr. Ich denke an die Kinder, die noch immer auf ihre erste heilige...

  • 19.08.20
Foto: Jungwirth

Offen gesagt - Mag. Herbert Beiglböck
Wertschätzung

Die „Corona-Gefahrenzulage“ ist auch für Mitarbeitende der Caritas angekommen. – Zufrieden? Die Ankündigung des Landes Steiermark, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Bereichen Soziales und Pflege eine einmalige Corona-Gefahrenzulage auszuzahlen, freut uns natürlich sehr. Die Corona-Pandemie hat uns als Gesellschaft vor besondere Herausforderungen gestellt. Sie hat aber auch gezeigt, dass wir in schweren Zeiten näher zusammenrücken und bereit sind, füreinander Herausragendes zu leisten. Im...

  • 19.08.20

Positionen - Leopold Neuhold
Kaiser und Pöbel

„Der neue Mitarbeiter macht einen recht intelligenten Eindruck!“, bemerkt der Besucher anlässlich eines Betriebsbesuchs. Darauf der Betriebsinhaber: „Lassen Sie sich nicht täuschen, er simuliert!“ Wie oft wählen wir den Weg der Abwertung des anderen, um vielleicht selbst besser dazustehen! Für uns ist es oft schwer zuzugeben, dass der andere etwas gleich gut, geschweige denn besser kann. Christoph Möllers, ein Staatsrechtler, hat einmal zu bedenken gegeben, dass das Unbehagen an der Demokratie...

  • 19.08.20
Gerhard Glück, Grafiker. | Foto: RB/privat

Mein Sommer
„Mein Sommer ist langsam geworden“

150 Stufen. Ich werde sie schaffen, ich will sie schaffen! Die ersten zwölf, fünfzehn Stufen gehen noch, dann beginnt mein Körper zu schreien: „Mach Pause, bleib stehen!“ Aber die fünf Stufen werde ich jetzt auch noch schaffen. Und Gott sei Dank hat die Oberndorfer Kalvarienbergstiege ein Geländer. Die nächsten zehn Stufen. Das Geländer hilft, ich ziehe mich Schritt für Schritt hoch. Nach der schnellen Fahrt nach Salzburg, nach der Angst, keine Luft zu bekommen, nach Krankenhaus und Diagnose...

  • 19.08.20
Wenn wir in Versuchung geraten, andere abzuwerten, ist es gut, an die Heilige Edith Stein zu denken, die hilft uns zu verstehen, dass Menschen zu lieben der höchste Gottesdienst ist. | Foto: pixabay

Kommentar: Die Kirche & ich
Dass der Mensch nicht allein bleibt

Ich wüsste zu gern, wie sich Gott ins Zeug gelegt hat an jenem Sommer­abend vor 99 Jahren: Die junge Philosophin Edith Stein, agnostische Tochter aus jüdischem Haus, findet bei Freunden ein Buch mit der Lebensgeschichte der Heiligen Teresa von Avila. Im Morgengrauen hat sie es ausgelesen und weiß: „Das ist die Wahrheit“. Ein halbes Jahr später wird sie durch die Taufe in die katholische Kirche aufgenommen. Taufpatin ist – vom Bischof extra erlaubt – eine evangelische Freundin. Zu den Fragen,...

  • 17.08.20

Schlusspunkt von Józef Niewiadomski
Mit Leib und Seele

Die Pandemie hat uns allen, den Gläubigen und den Skeptikern, die Zerbrechlichkeit der Leiblichkeit vor Augen geführt. Die leibverliebte Kultur der Gegenwart muss seit Monaten mit Restriktionen leben, die samt und sonders den Leib betreffen. Abstand halten, Maske tragen, genuine Hygienevorschriften beachten: all das soll die Gefahr der Infektion mindern. Die Zeiten des Lockdowns sensibilisierten uns für die Bedeutung zwischenmenschlicher Begegnungen. Handygespräche, Emails, Facebook und vieles...

  • 14.08.20

Mutworte - Christa Carina Kokol
Kennt Deep Purple Jedermann?

Was wir in der Freizeit gerne lesen, fragte einst unser Deutschlehrer. „Jedermann von Hugo von Hoffmannstal“, war meine zaghafte Antwort, die für verwundertes, aber auch geringschätziges Lächeln sorgte. Dabei hatte ich das Werk (noch) gar nicht gelesen. Es stand im Bücherschrank meines Vaters. Ich „verschlang“ vielmehr den Mädchenroman „Der Trotzkopf“, was mir vor der Klasse aber peinlich war. „Jedermann, dieses kindische Märchen!“, surrte es um meine Ohren. Peinlicher als der „Trotzkopf“! „Der...

  • 12.08.20

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Kommt selten allein: Nur das Unglück?

Ein Knall, dann noch ein größerer – und schon gibt es Tote, zahlreiche Verletzte und Menschen ohne Zuhause. So trafen uns die erschreckenden Nachrichten aus Beirut. Dort, wo ohnehin Unruhen, Bürgerkrieg und Vergeltungsschläge genug Unheil angerichtet haben. Das aktuelle Unglück soll ein verantwortungsloser Umgang mit hochgefährlichem Material verursacht haben. In Ostafrika vernichten unvorstellbare Heuschreckenschwärme die Ernte und damit die Existenzgrundlage ohnehin oft von Dürre und Hunger...

  • 12.08.20
Foto: Wagner

Offen gesagt - Hans-Peter Wilhelmer
Eis-Wetter in Obdach

Wie läuft es derzeit in der Gastronomie? Das heurige Jahr ist für uns sehr anders als sonst und definitiv schwieriger. Im elterlichen Betrieb, wo ich als Koch arbeite, war die Situation während des Lockdown problematisch. Wir haben schließlich Pizza ausgeliefert, und als es möglich war, kamen die Leute die Bestellungen selbst abholen – das hat die Situation verbessert. Aber auch nach den Lockerungen hat es noch zwei, drei Wochen gedauert, bis langsam wieder mehr Menschen ins Lokal gekommen...

  • 12.08.20
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