Kommentare & Blogs

Beiträge zur Rubrik Kommentare & Blogs

Schlusspunkt von Józef Niewiadomski
Gottes Ratschlüsse

Immer und immer wieder lagen sie sich in den Haaren, wenn sie über Gott redeten. Der Möchtegern-Atheist sagte zu seinem Freund: „Du und dein lieber Herrgott! Er tut doch nichts anderes als bloß fordern. Niemals nimmt er dem Menschen eine Last ab. In den Schriften steht doch, dass er sich am Berg offenbart. Lass uns mal auf den höchsten Gipfel der Umgebung hinaufsteigen. Zum Beweis! Und du wirst sehen, dass ich Recht habe.“ Gesagt, getan. Am Berg oben wurde es schnell dunkel. So nickten sie ein....

  • 01.12.20
Ich denke, dass es in jedem Menschen sowohl eine Sehnsucht nach Reinheit gibt (Reinheit etwa in dem Sinn, wie eine Bergquelle rein ist), als auch die Neigung dazu, die Sau rauszulassen.  | Foto: Gerd Altmann / Pixabay

Kommentar: Die Kirche & ich
Sex und Geld – ein Dauerbrenner

In diesen Tagen war die häufigste kirchliche Meldung in den Medien jene, dass der Papst im Internet das Foto einer leicht geschürzten Influencerin gelikt habe. Und dass der Vatikan dazu eine Untersuchung eingeleitet habe (natürlich nicht gegen den Papst, denn der betreut seine Social-Media-Kanäle ja nicht selber, sondern hat dafür ein Team). Warum, fragt mich ein Freund, sind wir hauptsächlich dann in den Medien, wenn es um Sex oder Geld geht? Dafür habe ich eine einfache und eine komplexere...

  • 26.11.20

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Dieser Advent braucht das Licht der Hoffnung

Wenn wir uns in der Redaktion bei Dienstschluss verabschieden, sagen wir oft „Bis morgen!“ oder „Bis Donnerstag!“ Manche wünschen „Schönes Wochenende!“ Andere verabschieden sich einfach mit „Auf bald!“. Als Jesus sich von seinem irdischen Wirken verabschiedete, hat er keinen Termin genannt. Aber er hinterließ uns die Aussicht: Auf bald!“ Einige haben daraus dann wieder einen Termin gemacht und erwarteten seine rasche Wiederkunft. Aber Jesus wollte uns ausdrücklich nicht auf einen Termin...

  • 25.11.20
Foto: privat

Offen gesagt - Dr. Erich Schenk
Tageslicht einfangen

Warum braucht der Mensch Licht? Antriebslosigkeit, Gleichgültigkeit, mitunter Konzentrationsschwierigkeiten, vielleicht sogar Hoffnungslosigkeit und Minderwertigkeitsgefühle. Dazu Schlafstörungen, Müdigkeit, zunehmender Appetit kommen Ihnen bekannt vor? Die lichtarme Zeit beschert uns ein Ungleichgewicht im Hormonhaushalt, Melatonin, für den Schlaf wichtig, wird auch tagsüber produziert und dementsprechend weniger Serotonin, unser „Glückshormon“: Das führt zu den beschriebenen Symptomen....

  • 25.11.20

Positionen - Elisabeth Wimmer
Sie öffnen uns den Augenblick

Warum braucht unsere Gesellschaft Kunst und Kultur? Warum Konzerte, Literatur, Ausstellungen, Theater, Brauchtum, Kabarett und die Menschen, die für all das arbeiten? Weil diese eine Auszeit vom Alltag anbieten und zur Erholung beitragen. Weil sie uns zum Nachdenken anregen. Wenn sie ihre Sache gut machen, verbinden sie uns mit unseren Wurzeln, beschreiben Leid, für das wir keine Worte haben, drücken Gefühle aus, die wir dann besser spüren. All das hilft uns leben. Weil Orchester, Ensembles und...

  • 25.11.20
Foto: Neuhold

Mutworte - Harald Baloch
Mut zur Bewährung

Fritz hatte es schwer im Leben. Beide Eltern starben bei einem Bombenangriff auf Graz. Begreifbar, dass er sich dann als fast noch Jugendlicher gegen Kriegsende von der SS anwerben ließ. Mit dem Stigma dieser Mördertruppe wurde er von der US-Armee in Italien interniert. Bald kam er frei, stand jedoch ohne Lebenssinn und Berufsausbildung da. Es folgten zwanzig Jahre, in denen sich Fritz als Kleinkrimineller durchs Leben schwindelte. Diebstähle, Schwarzhandel. Immer wieder landete er im...

  • 25.11.20

Schlusspunkt von Józef Niewiadomski
Ein wenig Stille

„Wer nur den lieben Gott lässt walten“: Der Text dieses wunderbaren Liedes entstand während des Dreißigjährigen Krieges. Die Bevölkerung wurde damals durch Kriegshandlungen und Pestepidemien regelrecht dezimiert. Johann Georg Neumark, der den Text dichtete und auch selbst im Jahr 1657 in Braunschweig – gerade nach dem Ausbruch der Pestepidemie mit mehr als fünfeinhalb tausend Opfern – vertonte, wusste aus persönlicher Erfahrung, dass alles „Weh und Ach“ und das ständige „Beseufzen unseres...

  • 24.11.20
Es gibt so vieles, das jetzt getan werden kann. Es ist eine gute Zeit für Menschen guten Willens. | Foto: Pixabay

Kommentar: Die Kirche & ich
Machts kein Theater!

Meine Mutter hat auf eine eigentümliche Weise Mitgefühl und Warmherzigkeit mit Nüchternheit und einer Abneigung gegen jede Aufgeregtheit verbunden. Als sie als 16-Jährige mit Mutter und Geschwistern aus ihrem Zuhause in Böhmen vertrieben wurde und sie nur wenige Minuten hatte, um einen einzigen Koffer zu packen, hat sie nicht ihre Lieblingssachen mitgenommen, sondern ihre praktischsten Kleider und ihre festesten Schuhe. So war sie, und diese Haltung hat ihr durchs Leben geholfen. Wenn eines von...

  • 19.11.20

Auf ein Wort
Reproduktionszahl der Hoffnung

Was in den letzten Tagen über unser Land hereingebrochen ist und auch hereingebrochen wurde, ist viel. Später als andere EU-Staaten hat Österreich harte ­Maßnahmen gegen die zweite Corona-Welle gesetzt. Zudem gibt es an einigen Maßnahmen Zweifel, nicht nur unter den Parteien, sondern auch unter Ärzten, Psychologen und Pädagogen: Was wird die Schließung der Schulen und Kindergärten zur Virus-Eindämmung beitragen, was dagegen an langfristigem Schaden verursachen? Seit Freitag, quasi parallel zur...

  • 19.11.20

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Du führst mich hinaus ins Weite

Schon auf den Titelseiten machen uns derzeit viele Zeitungen aufmerksam auf das, was wir jetzt nicht dürfen. Lockdown ist angesagt. Und wir tun gut daran, zum gegenseitigen Schutz unserer Gesundheit auch unbequeme Maßnahmen mitzutragen. Trotzdem macht das Sonntagsblatt heute das Gegenteil: Auf der Titelseite unseres „Mantels“ werden Sie zum Reisen eingeladen. Im vorigen Jahr konnten wir fast alle geplanten Reisen nicht durchführen. Wir möchten sie heuer nachholen. Wir freuen uns, dass viele...

  • 18.11.20
Markus Koglek wirkt ehrenamtlich im Firmvorbereitungs-Team des Seelsorgeraums Kaiserwald. | Foto: Opernfoto

Offen gesagt - Markus Koglek
Starten muss Warten

Wie läuft der Start der Firmvorbereitung? Die Anmeldung zur Firmung konnte man bei uns zum Großteil online machen. Auch die Kommunikation lief letztes Jahr bereits sehr gut über digitale Kanäle. Coronabedingt werden wir bei unserem Firmvorbereitungs-Programm natürlich leider Abstriche machen müssen. Soziale Aktionen, wie ein Besuch im Seniorenheim, können nicht stattfinden. Firmstunden wollen wir derzeit noch nicht online durchführen, sondern abwarten, bis wir uns wieder in Kleingruppen treffen...

  • 18.11.20

Positionen - Alois Strohmaier
In eine neue Normalität

In zeitlicher Nähe zur Veröffentlichung der päpstlichen Enzyklika „Fratelli tutti“ gab die Fraktion Christlicher GewerkschafterInnen im ÖGB eine Broschüre mit dem Titel „Soziallehre-Fahrplan“ heraus. Wie der Generalsekretär im ÖGB, Andreas Gjecaj, im Vorwort schreibt, möchte die Schrift zu Gedanken anregen, wie eine Welt nach der aktuellen Krise ausschauen könnte. Bilder von in den Kanälen von Venedig wieder schwimmenden Fischen und von einem blauen Himmel, der nicht von Flugzeugen durchkreuzt...

  • 18.11.20
Foto: Pete Ionian

Mutworte - Benno Elbs
Der „andere“ König

Das Fest „Christkönig“ am letzten Sonntag des Kirchenjahres wirkt für viele heute wohl ein wenig aus der Zeit gefallen. Sie können mit dem Begriff „König“ nichts mehr anfangen. Königtum, Monarchie sind doch von gestern, aus dem Museum. Da denken wir vielleicht an Macht und Reichtum, vielleicht auch an Unterwerfung und Unterdrückung. Was soll denn da ein König wie Jesus, der scheitert, verraten, verurteilt und hingerichtet wird? Erst ein Blick über das Kreuz hinaus auf die Auferstehung Jesu...

  • 18.11.20

Schlusspunkt von Józef Niewiadomski
Beten Sie für Stalin!

„Beten Sie um das ewige Heil für Josef Stalin!” Diese ungewöhnliche Bitte richtete Kardinal Stefan Wyszynski immer an die Warschauer Karmelitinnen, wenn er zum „Gespräch“ mit dem Chef der kommunistischen Partei Wladyslaw Gomulka ging. Bei solchen Treffen wurde er angepöbelt und beleidigt. Um nicht mit „gleicher Münze“ zurückzuzahlen, sondern Geduld im „Dialog“ zu bewahren, atmete er dieses Klima des Gebets für den ärgsten Feind, den die damalige Kirche in Polen beim Namen nennen konnte, ein....

  • 16.11.20
Frieden fängt in unseren Herzen an, in der Liebe zum Nächsten. | Foto: Stephan Schönlaub

Kommentar: Auf den Punkt gebracht
Ein Band sagt mehr als 1.000 Worte

Leitartikel des Sonntag Nr. 46. (15.11.2020) Vor ein paar Tagen wurde bekannt, dass schon sehr bald ein Impfstoff gegen Corona auf den Markt kommen könnte. Und offensichtlich sogar ein sehr wirksamer, wenn es nach den Berichten geht. Und: An der Herstellung ist eine Firma aus Klosterneuburg mitbeteiligt. Somit könnte Österreich eines der Länder werden, in dem recht schnell entsprechende Kontingente bereitliegen könnten. Richtig gute Nachricht! Alle großen relevanten Aktienmärkte haben daraufhin...

  • 11.11.20
Mattia Coser unterrichtet Religion im Stiftsgymnasium Melk. Er berichtet von seinen Sternstunden im Religionsunterricht. | Foto: zVg

Meine Sternstunde - von Mattia Coser
„Was ist wichtiger? Neues Handy oder die Umwelt?“

Als Religionslehrer habe ich schon einige Sternstunden erleben dürfen, aber eine gewisse Stunde ist mir mehr als alle anderen in Erinnerung geblieben. Es war in einer dritten Klasse der Unterstufe, wo wir über das Thema Schöpfungsverantwortung diskutierten. Um ein Beispiel zu nennen, das den Lebensbereich der SchülerInnen betrifft, sprach ich von der Umweltverschmutzung in Verbindung mit der Herstellung und Entsorgung von Handys. Ich vermittelte zunächst statistische Daten und holte dann...

  • 11.11.20

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Lichtzeichen und Glockenzeichen

Im Monat November machen wir immer die Erfahrung, dass die Dunkelheit zunimmt. Auch das Tageslicht wird manchmal durch Nebel beeinträchtigt. Das kann sich manchen Menschen auch auf die Seele schlagen. Heuer hat dieses Dunkel nicht nur jahreszeitliche Ursachen. Das Covid-19-Virus hat uns fest im Griff. Der Terror, den wir eben noch in Nizza betrauerten, hat unser Land erreicht. Der Umgang mit Demokratie hat bedenkliche Formen angenommen. Das alles schlägt sich erst recht auf die Seele oder...

  • 11.11.20
Foto: Schmickl

Offen gesagt - Thomas Possert
Was macht mich stark?

Wir erleben viel Belastendes in letzter Zeit – was kann helfen? Derzeit kommt einiges zusammen – manche Menschen erleben durch die Corona-Maßnahmen erstmals einschneidende Einschränkungen ihrer Freiheit. Ältere fühlen sich vielleicht an Traumatisierendes aus Kriegs- oder Nachkriegszeit erinnert. Da kann psychisch manches aufbrechen, was bisher unbemerkt schlummerte. Wichtig ist, wenn Sie bemerken sollten, dass Sie mit etwas kämpfen, das Ihr Leben beeinträchtigt: Holen Sie sich Hilfe! Was...

  • 11.11.20

Positionen - Karl Veitschegger
Herzblut

Die Krankenhausseelsorgerin betritt das Zimmer. Nein, er brauche keine Seelsorge, sagt der Patient. Aber dann wird doch ein tiefes Gespräch daraus, „weil sie“, wie er später an-erkennt, „so ein offener, lieber Mensch ist und etwas vom Leben versteht“. Ein Priester schreibt mir, er ärgere sich über gewisse kirchliche Verordnungen, aber die Begegnung „mit den Menschen vor Ort“ mache ihm täglich viel Freude. „Die Leute“ sind ihm wichtig. Eine Religionslehrerin zeigt mir mit Begeisterung ihre...

  • 11.11.20
Foto: Neuhold

Mutworte - Christa Carina Kokol
Der klügste Satz

In einem Fernseh-Magazin zur Corona-Pandemie bekannte sich die Schriftstellerin Thea Dorn persönlich zu einer „vom Glauben abgefallenen Gesellschaft“, die nicht mehr an „ein Paradies oder das ewige Leben glaube“. Und doch hätte sie gerade im Neuen Testament bei Paulus den klügsten Satz gefunden, der ihr je untergekommen sei: „Gott hat uns nicht den Geist der Furcht gegeben, sondern der Kraft, der Liebe und Besonnenheit.“ Einen Geist, der uns erkennen lässt, dass alle Macht der Welt, auch unsere...

  • 11.11.20

Schlusspunkt von Józef Niewiadomski
Das ist die Hölle

Ein Mann, sein Pferd und sein Hund wurden vom Blitz getroffen. Ohne, dass sie es gemerkt haben, setzten sie die Wanderung im Jenseits fort. Schrecklicher Durst setzte ihnen zu. Plötzlich sahen sie einen goldenen Palast mit einem Brunnen davor. Das kristallklare Wasser versprach Erleichterung. „Was ist das für ein Ort?“, fragte der Mann den Wärter. „Es ist der Himmel“, antwortete dieser. „Wir würden so gerne unseren Durst löschen“, bat der Mann. Der Wärter zeigte auf den Brunnen. Als der...

  • 10.11.20

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Fortlieben aus der dunklen Zeit

Bei einer interreligiösen Schulfeier haben Christen und Muslime die Geschichte von Abraham erzählt. Der muslimische Religionslehrer hat immer, wenn die Namen Abraham, aber auch Jesus oder Maria gefallen sind, dazugesagt: Gott sei für ihn / für sie gepriesen. Von einer solchen Ehrfurcht könnten wir im Westen lernen. Auch jene, die glauben, auch Heiliges ins Lächerliche ziehen oder karikieren zu müssen. Im Namen der Freiheit. Aber da sind leider die anderen. Sie glauben, den Namen Gottes in den...

  • 04.11.20
Foto: Dürnberger

Offen gesagt - Martin Morawetz
Nicht wegschauen!

Warum braucht es einen Weltgebetstag für verfolgte Christen? Für uns in Europa ist Religionsfreiheit selbstverständlich. In zahlreichen Ländern der Erde wird sie jedoch ignoriert und oftmals sogar mittels Gewalt verhindert. Millionen von Menschen werden weltweit wegen ihres christlichen Glaubens diskriminiert und verfolgt: Kinder in Nigeria verlieren ihre Eltern durch terroristische Gewaltverbrechen. Pakistanische Mädchen werden entführt und zwangsverheiratet. Christliche Tagelöhner sind als...

  • 04.11.20

Positionen - Monika Prettenthaler
Hass raubt den Verstand

Die entsetzlichen Ereignisse in Paris, Nizza und Wien zeigen, welche – im wahrsten Sinn des Wortes – irrsinnige Kraft Hass in Menschen freisetzen kann. Genau diese vernichtende Seite des Hasses hat auch in den Tagen um den 9. November 1938 und danach gewütet: In der Nacht von 9. auf 10. November wurden Synagogen zerstört, es kam zu Plünderungen, Jüdinnen und Juden wurden misshandelt, gedemütigt und auch getötet. Nicht alle haben so agiert und den Brand der Grazer Synagoge aus der ersten Reihe...

  • 04.11.20
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