Kommentare & Blogs

Beiträge zur Rubrik Kommentare & Blogs

Foto: Neuhold

Offen gesagt - Catharina Hofmann
Kinderarbeit stoppen!

Zum Welttag gegen Kinderarbeit (12. Juni) ruft die Katholische Jungschar auf, die Stimme gegen Kinderarbeit zu erheben: Wenn wir Produkte kaufen, sehen wir nicht, „wie“ dieses Produkt geerntet oder hergestellt wurde, welche Arbeitsbedingungen es gibt oder ob Kinder dafür schuften mussten. Kinderarbeit ist für uns oft unsichtbar und geschieht im Verborgenen. Und dennoch müssen weltweit rund 160 Millionen Kinder arbeiten. Die Hälfte davon unter ausbeuterischen Bedingungen, wo die Kinder zum...

  • 07.06.23

Positionen
Hallo, Opa!

Neulich an der Kasse. Eine Frau hält den Lautsprecher ihres Smartphones ans Ohr gepresst. Bald wird klar, dass sie eine Sprachnachricht abhört. Ich kämpfe gegen das Bedürfnis, ihr zu erklären, dass man über die reguläre Hörermuschel Nachrichten leise und privat so abhören könnte, als ob man gerade telefonieren würde. Aber nein, niemand erhält gerne ungefragten Rat. Hier auch schon der springende Punkt: „… als ob man telefonieren würde.“ Tut man nämlich nicht. Man erklärt in langen gestotterten...

  • 07.06.23
Foto: privat

Mutworte - Ruth Zenkert
Haben Plagen Sinn?

Unter dem Altar lag Ionuz und schnarchte laut. Ein kleiner, zarter Bub, barfuß, alles an ihm strotzte vor Dreck. Er war völlig übermüdet, weil er die ganze Nacht mit den Großen unterwegs gewesen war. Die Mutter scherte sich nicht darum, der Vater ist schon lange über alle Berge. Wir nahmen den Buben auf. Er wollte nicht lernen, oft bog er auf dem Weg zur Schule vorher ab, in die Felder, zu den Pferden, in die Freiheit. Es blieb ein Kommen und Gehen. Jetzt ist er vierzehn Jahre alt und steht vor...

  • 07.06.23

Kommentar von Lydia Kaltenhauser
Gott schläft nicht

Dunkelheit gehört zum Leben wie die Nacht zum Tag. So weit, so banal. Wir können sie nicht vermeiden – aber wir können lernen, anders mit ihr umzugehen. Die „dunkle Nacht der Seele“ haben viele Mystiker:innen als Fortschritt im geistlichen Leben erfahren, Antoine de Saint-Exupéry lobte sie als „selbstverständliche Zugabe zum Leben, durch die wir wachsen und reifen.“ Christ:innen glauben, dass Gott uns im Leid ganz nah ist. Doch wenn sich Dunkelheit im Leben ausbreitet, helfen diese Weisheiten...

  • 01.06.23

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Der dreieinige Gott als Grund der Zuversicht

Bei der Hochzeit eines Hochseilartistenpaares wünschte der Trauungspriester, Gott möge seine schützende Hand über die beiden halten. Doch die Artisten korrigierten ihn: „Nicht über uns, unter uns soll Gott seine schützende Hand halten.“ Nicht nur bei Seiltänzern kann der wichtigste Schutz darin bestehen, vor dem Fallen, vor dem Absturz bewahrt oder aufgefangen zu werden. Segen ist keine automatische Garantie, aber Segen gibt Zuversicht. Jene Zuversicht, um die es heuer am Tag des Lebens und in...

  • 31.05.23
Foto: K. Bergmann

Offen gesagt - Mag.a Cornelia Jöbstl
Schutz vor Hochwasser

Wie können wir uns vor Schäden durch Starkregenereignisse schützen? Gemeinsame Anstrengungen von Bund, Land und Gemeinden sowie der Bevölkerung sind der Schlüssel für eine bestmögliche Vorsorge und Bewältigung von Wassergefahren; auch für die durch den Klimawandel zunehmenden Starkregenereignisse. Die Basis für zielgerichtetes Handeln im Hochwasser-Risikomanagement ist die Gefahrenkenntnis. So sind Gefahrenzonenpläne eine wichtige Grundlage für eine vorausschauende Raumplanung. Technische...

  • 31.05.23

Positionen - Ernest Theußl
Wird ER übersehen?

Ein katholischeres Fest als Fronleichnam gibt es nicht. Die öffentliche Zur-Schau-Stellung des innersten Geheimnisses der Kirche, der in den Leib Christi verwandelten Hostie. Es war nicht ganz leicht, die im Jahre 1215 formulierte Lehre von der Wesensverwandlung unter die Leute zu bringen. Da bedurfte es schon großer Hilfe von oben, die unvollständige Mondscheibe der Juliane in Lüttich etwa, oder die blutende Hostie in Bolsena. Zu allem Bedauern ist dieses Fest auch zu einer konfessionellen...

  • 31.05.23
Foto: Neuhold

Mutworte - Sarah Knolly
Mutig? Oder nicht?

Manchmal stell ich mir die Frage, ob ich eigentlich mutig bin. Meine Gedanken springen dann hin und her, drehen sich gelegentlich auch so lange im Kreis, bis mir vom Denken schon schwindelig wird. Und das Ergebnis ist ernüchternd: Nein, als mutig würde ich mich nicht beschreiben. Ich steige in keine Achterbahn, kein Riesen-rad transportiert mich für einen schönen Ausblick nach oben. Wenn ich im Dunklen mit unserem Familienhund rausgehe, dann nur auf gut beleuchteten Wegen. Wobei sich dann jedes...

  • 31.05.23

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Gut vorbereitet für den Tag des Lebens

Einen Tag des Lebens begehen wir am 1. Juni, gefolgt von einer Woche des Lebens. Aus dem Anliegen, das Leben zu schützen, besonders auch das ungeborene, zu Ende gehende oder nicht voll entfaltete Leben, sind diese Tage mit ihren Aktionen entstanden. Gerade wir Christinnen und Christen sollten uns immer wieder als Freunde des Lebens outen, nicht nur des schönen, reichen und gesunden Lebens. Unser so lebensfreundlicher Planet Erde hat leider immer wieder lebensfeindliche Räume bekommen. Kriege...

  • 24.05.23
Foto: Neuhold

Offen gesagt - Mag. Barbara Krotil
Mit Freude engagiert

Was machen FachreferentInnen für Engagementförderung? Und was haben die Engagierten davon? Die Katholische Kirche Steiermark hat mit dem Zukunftsbild die Entscheidung getroffen, freiwilliges Engagement zu fördern. In den Pastoralplänen der Seelsorgeräume sind Ziele und Maßnahmen zur Ehrenamtsentwicklung festgehalten. FachreferentInnen für Engagementförderung „bleiben dran“. Sie fördern die Attraktivität des freiwilligen Engagements, indem sie die vereinbarten Ziele umsetzen. Dazu arbeiten sie...

  • 24.05.23

Positionen - Monika Prettenthaler
Geistkraft

„Dazu hob i jetzt kan Geist …“ „Geh, na, i mog net.“ „Dazu habe ich echt gar keine Lust!“ Nicht umsonst ist die Trägheit in der christlichen Tradition eine der sieben Haupt- oder Wurzelsünden, die mögliche Fehlhaltungen der Menschen – und auch von Institutionen – bezeichnen, die sie zu bestimmten bösen Verhaltensweisen neigen lassen. Trägheit zeigt sich oft als Gleichgültigkeit, Ignoranz, Apathie, „Nicht-wissen-Wollen“, Denkfaulheit oder in der Haltung, die lieber wegschaut, um sich nicht...

  • 24.05.23
Foto: Neuhold

Mutworte - Christa Carina Kokol
Intelligent oder geist-voll?

„Das Beste für den Menschen ist, nicht geboren zu sein. Die Menschheit muss unfruchtbar gemacht werden, da das Leid auf dieser Welt durch glückliche Momente nicht aufzuwiegen ist.“ Dieser Befund könnte von einer Künstlichen Intelligenz (KI) stammen, wie der Philosoph der Expertenrunde „Im Zentrum“ knallhart in den Raum stellt. Aber will der Mensch, dass KI ihn beherrscht? Viktor Frankl unterscheidet zwischen psychischer und geistiger Ebene des Menschen, wobei der Intellekt im „unteren Gebäude“,...

  • 24.05.23

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Wozu brauchen wir heuer den Geist?

Die neun Tage zwischen Christi Himmelfahrt und Pfingsten erinnern an das Warten auf den Heiligen Geist. Jünger und Jüngerinnen Jesu zogen sich für einige Tage zurück, versammelten sich zum Gebet, wählten mit Matthias den Ersatzmann für Judas im Apostelkollegium. Die Gebetsform der Novene leitet sich davon ab – ein neuntägiges Gebet mit einem bestimmten Anliegen. Und für unseren Synodalen Prozess sind diese Tage auch ein wichtiges Vorbild. Wenn wir zum Heiligen Geist beten oder ihm Lieder...

  • 17.05.23
Foto: Quelle: Kathpress

Offen gesagt - Heidi Lexe
Kinder nicht anlügen!

Was sollen Kinder- und Jugendbücher thematisieren? Unsere Kinder und Jugendlichen leben wie wir Erwachsene in einer dysfunktionalen Gesellschaft und in keiner Welt aus Zuckerwatte. In der Kinder- und Jugendliteratur braucht es daher weniger Glitzerwelt und mehr Auseinandersetzung mit Themen abseits von Prinzessinnen und Einhörnern. Wir dürfen die Kinder mit Büchern nicht anlügen, sondern müssen auch scheinbar schwierige Themen wie Krieg, Tod oder Streit kindgerecht aufarbeiten. Bücher können...

  • 17.05.23

Positionen - Leopold Neuhold
So nahe, der Himmel

Mit der Tatsache, dass der Feiertag auf einen Donnerstag fällt, bietet er „eine perfekte Gelegenheit für ein langes Wochenende im Frühjahr, wenn man sich den Freitag als Brückentag freinehmen kann.“ So kann man in einem Beitrag über Christi Himmelfahrt im Internet lesen: Dann folgt der Hinweis, dass die katholische und evangelische Kirche die Rückkehr Jesu Christi als Sohn Gottes zu seinem Vater in den Himmel feiern. Die Möglichkeit eines verlängerten Wochenendes mit Kurzurlaub scheint für...

  • 17.05.23
Foto: Birgit Pichler

Mutworte - Elisabeth Rathgeb
Wurzelwunder

Ich hasse Erdholler, auch bekannt als Giersch oder Hirschlaub. Tagelang habe ich versucht, das Staudenbeet zurückzuerobern, das er überwuchert hat: Seine Triebe wachsen ungeniert durch die Pfingstrosenwurzeln, sie bringen die Herbstanemonen und die Kugeldisteln in Bedrängnis und vertreiben den Phlox. Respektlos, hartnäckig und ausufernd in alle Richtungen. Sogar meine Barrieren aus Randsteinen und Lärchenbrettern hat er unterwandert, um frisch-fröhlich in den Dahlien aufzutauchen. Wohlmeinende...

  • 17.05.23

Kommentar von Lydia Kaltenhauser
Rollentausch

Über „die“ Rolle „der“ Frau in „der“ Kirche reden? Die vielen Singulare machen mich unruhig – weil sie eine Eindeutigkeit vorgaukeln, die es nicht gibt. Gedankenexperiment: Eine Veranstaltung zum Thema „Die Rolle des Mannes in der Kirche“, hauptsächlich von Männern besucht, Frauen sind in der Minderheit, weil es sie kaum betrifft. Die Vorstellung ist absurd. Männer haben in der Kirche nämlich, solange sie zölibatär leben, alle Möglichkeiten. Frauen nicht. Und daher sind Diskussionen über „die...

  • 12.05.23

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Randbemerkungen zur Königssalbung

Nachdem ich zur Krönung von Elizabeth II. um einige Monate zu spät (auf die Welt) gekommen bin, freute ich mich, nun bei Charles III. doch eine Krönung (im Fernsehen) miterleben zu können. In Kommentaren dazu war oft zu hören, die Feier sei beeindruckend gewesen und gleichzeitig aus der Zeit gefallen. Beeindruckt war ich davon, eine Feier zu erleben, die in der Linie einer tausendjährigen Tradition steht. Das ist für mich kein Widerspruch zum 21. Jahrhundert. Wir reißen ja auch nicht romanische...

  • 10.05.23
Foto: Caritas

Offen gesagt - Gerhild Krenn-Gugl
Herkunftsmutter sein

Warum ein Kind zur Adoption freigeben? Es kann eine gute Entscheidung in einer äußerst schwierigen Lebenslage sein. In der Steiermark entscheiden sich etwa sieben oder acht Frauen im Jahr dazu, ihr Kind anonym zur Welt zu bringen und zur Adoption freizugeben. Sie tun dies in einer extrem emotionalen Situation aus einem großen Verantwortungsgefühl und aus Liebe zum Kind heraus. Es betrifft Frauen jeden Alters und jeder sozialen Herkunft. Meistens sind sie bereits Mutter. Sie hadern mit sich, und...

  • 10.05.23

Positionen - Elisabeth Wimmer
Wachsen und Lösen

„du bist noch nicht gewachsen // zwischen diesen Häusern // das sind nicht deine Gassen // deine Schritte kleben nicht hier // unsichtbar auf dem Asphalt“. Wer mag das Du sein in diesem Erzähl-Gedicht von Julia Costa (erschienen im steirischen Keiper Verlag)? „du hast hier noch keine Geschichten // und keine Gestalt“ Wessen Füße sind von irgendwoher gekommen, waren wohl anderswo gewachsen und mit anderem Boden verklebt? Ich denke an das Dorf meiner Kindheit, an die Wege von zu Hause um die...

  • 10.05.23
Foto: Neuhold

Mutworte - Christa Carina Kokol
Nicht nur das Kakadu-Pärchen

„Wenn Gott verzeiht, wer sind wir, dass wir nicht verzeihen“, sagt das Opfer, ein junger Russe, der auf einem Maturaball niedergestochen wurde. Er will dem Täter verzeihen und auch erwirken, dass dieser seine Lehre beenden kann: „Sein Leben soll durch diese schlimme Tat nicht zu Ende gehen.“ So die Kleine Zeitung. Beeindruckend. Szenenwechsel: Im Vogelhaus eines Tiergartens befindet sich ein Kakadu-Pärchen. Das ängstliche, geschwächte Männchen muss auf die Krankenstation. Sein Weibchen, das ihn...

  • 10.05.23

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Maria sagt Ja statt Nein oder Vielleicht

In Kirchen, Kapellen, bei Marterln und Wegkreuzen haben sich viele zur Segnung der österlichen Speisen getroffen. Dieselben Orte sind nun Treffpunkte für eine Maiandacht. Als Marienmonat hat der Mai einen besonderen Platz im katholischen Leben. Bei der Maiandacht werden keine Weihkörbe dabei sein. Die Gruppe der Feiernden ist wahrscheinlich kleiner. Aber auch bei der Maiandacht geht es um Ostern. Die meisten dieser Zusammenkünfte finden zwischen Ostern und Pfingsten statt. Mit Maria teilen wir...

  • 03.05.23

Offen gesagt: Michaela Gosch
Keine Privatsache!

Welche Maßnahmen könnten helfen, um Femizide (Frauenmord) zu verhindern? Das ist eine häufig gestellte Frage an GewaltschutzexpertInnen. Wenn wir konkrete Maßnahmen nennen könnten, die Femizide nachweislich verhindern – glauben Sie mir, wir hätten sie längst umgesetzt. Wir werden leider nie alle Gewalttaten verhindern können, aber wir können dafür sorgen, dass alle Frauen, die von Gewalt betroffen sind und Hilfe suchen, wissen, wo sie Hilfe bekommen. Österreich ist europaweit federführend in...

  • 03.05.23

Positionen - Karl Veitschegger
Meine Maria

Ich erinnere mich gerne an die Maiandachten meiner Kindheit in unserer Dorfkirche. Es roch nach Weihrauch. Blumen überschwemmten den Marienaltar noch verschwenderischer als sonst. Gefühlvolle Lieder und das Rosenkranz-Murmeln beruhigten mein unruhiges Bubenherz und überzeugten es: Gott ist schön und riecht gut. Und Maria muss ziemlich beliebt sein bei dieser Menge von Blumen. Später hörte ich viel über Maria im Religionsunterricht, und als Theologe beschäftigte ich mich kritisch mit den...

  • 03.05.23
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