Chefredakteur Herbert Meßner

Beiträge zum Thema Chefredakteur Herbert Meßner

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Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Schöpfung statt Erschöpfung

Auf dem Weg zu einem Taufgespräch holt mich plötzlich ein heftiger Sturm ein. Die Gasse, durch die ich gehen möchte, ist von einem umgestürzten Baum völlig versperrt. Ich muss wieder zurück, gehe durch den Park mit ebenfalls entwurzelten Bäumen und hoffe, dass mir nichts auf den Kopf fällt. Es war ein harmloses Sturm-Erlebnis. Verwüstung und Zerstörung und sogar Todesfälle hat es andernorts gegeben. Im Sommer erleben wir die Schönheit unserer Natur, in die es uns zieht: auf die Berge, an das...

  • 24.08.22
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Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Wehende Fahnen auf starken Masten

„Wir müssen die wehenden Fahnen der Innovation auf die starken Masten der Tradition hängen.“ So wurde Wolfgang Mantl bei seinem Requiem im Grazer Dom zitiert. Dieses Wort des verstorbenen Verfassungsjuristen, Politikwissenschaftlers und christlich inspirierten Denkers halte ich für einen wichtigen und bleibenden Impuls. Für die Gesellschaft wie für die Kirche. Darin liegt zunächst die Weisheit, nichts, was zusammengehört, gegeneinander auszuspielen. Was wäre das etwa für eine Kirche, die nur...

  • 17.08.22
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Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Die Stärke von Glaube, Hoffnung und Liebe

Tödlicher Hass findet sich in unserer Zeit nicht nur dort, wo Krieg oder Terror herrscht. Sogar vom Schreibtisch aus lässt sich tödlicher Hass verbreiten. Hass und Aggression können natürlich viele Ursachen haben. Manchmal resultieren sie aus der eigenen Lebensgeschichte, der Familiengeschichte oder der Geschichte eines Volkes. Hass kann weitertradiert werden. Oder Hass entsteht aus fehlgeleitetem Frust oder fehlgeleiteter Angst. Vielleicht auch, weil Frust und Angst Verstärker finden. Weil...

  • 10.08.22
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Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Die geistige Kraft für die Heilung der Welt

Mit Blumen, Lichtern und auch mit Schweigen haben viele ihre Anteilnahme am tragischen Tod der Ärztin Lisa-Maria Kellermayr zum Ausdruck gebracht. Hass und Bedrohungen hatten die Medizinerin überfordert. Gegen „besserwisserischen und selbstgerechten“ Umgang mit Mitmenschen, aber auch mit politischen Personen und Institutionen hat sich dieser Tage der Jesuit Christian Marte zu Wort gemeldet. Respekt und Wertschätzung fordert er ein. Der Jesuit warnt in diesem Zusammenhang auch vor einer...

  • 03.08.22
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Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Machen wir es wie die Glocken!

Im Lesebuch meiner Volksschulzeit war eine Erzählung drin, wo die Glocke zum Sonntagsgottesdienst läutet, aber ein Kind nicht hingehen will. Da kommt die Glocke vom Kirchturm herunter und läuft dem Kind nach, um es zu holen. Trotz dieser Geschichte habe ich kein gestörtes Verhältnis zu Kirchenglocken. Es ist ihre Aufgabe, die Menschen an Gott und damit auch an den Gottesdienst und das Gebet zu erinnern. Sie tun dies aber nicht mit Nachlaufen, sondern mit ihrem Klang. Mit einem wohl akkordierten...

  • 27.07.22
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Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Die Großeltern als die ersten Freunde

„Großvota“ war ein Erfolgssong der steirischen Band STS. Darin dankt einer seinem Großvater für so vieles, was er gerade von ihm für sein Leben gelernt und mitbekommen hat: „Du worst ka Übermensch, host a nie so tan, grod deswegn wor da irgendwie a Kroft. Und durch die Art, wie Du Dei Lebn glebt host, hob i a Ahnung kriagt, wia ma’s vielleicht schofft. Dei Grundsatz wor: Z’erst überlegn, a Meinung hobn, dahinter stehn – niemols Gewalt, olles beredn, ober a ka Angst vor irgendwem.“ Ich erinnere...

  • 20.07.22
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Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Das Herz als Lagerhaus und Schatzkammer

„In diesem Alter lache ich über mich selbst und mache weiter.“ Das sagte kürzlich Papst Franziskus, der auch Spekulationen über einen baldigen Rücktritt zurückwies. Im Alter, so der Papst, sei sein Herz eine Art Lagerhaus. Er bewahre darin vieles auf, was er im Leben als Geschenk erfahren habe. „Ich bin eine Art Sammler im guten Sinn des Wortes. Ich möchte nichts von den guten Dingen verlieren, die mir die Leute schenken.“ Auf einer Ansichtskarte las ich kürzlich: Wenn ich alt geworden bin,...

  • 13.07.22
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Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Die Hoffnung, der Schlaf und das Lachen

„Der Himmel hat den Menschen als Gegengewicht gegen die Mühseligkeiten des Lebens drei Dinge gegeben: die Hoffnung, den Schlaf und das Lachen.“ Immanuel Kant, großer Philosoph des 18. Jahrhunderts, hat uns dieses Rezept hinterlassen. Bei der Abschiedsvorlesung des Theologen Rainer Bucher hatte Philosophieprofessor Reinhold Esterbauer daran erinnert. Hoffnung ist natürlich mehr als das vage Hoffen auf besseres Wetter. Hoffnung ist eine zukunftsorientierte Einstellung, die über die Zeit...

  • 06.07.22
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Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Kirchenblick aus dem sechsten Stock

Während eines Spitalsaufenthaltes rät mir der Arzt schmunzelnd, auf den Balkon hinauszugehen; dort könnte ich meine Pfarre Puntigam sehen. Seinen Rat befolgend, erreichte mein Blick zwar nicht die Puntigamer Kirche. Aber da die Kirche von Straßgang sehr gut zu sehen war, erschloss ich auch die Lage der Pfarre von Puntigam. Überhaupt fiel mir beim Blick aus dem sechsten Stock auf, wie sehr die Stadt von ihren Kirchen geprägt wird. An ihnen konnte ich mich orientieren. Im Diözesanmuseum wurden...

  • 29.06.22
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Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Wie bei Hemma vor tausend Jahren

Vor vier Jahren hat die steirische Diözese Graz-Seckau auf ihre 800-jährige Geschichte geblickt und gleichzeitig in die Zukunft geschaut. Heuer feiern unsere Nachbarn in Kärnten sogar das 950-Jahr-Jubiläums ihres Bistums. Beide Diözesen wurden von Salzburg aus gegründet. Mit dem Bistum Gurk hat auch die heilige Hemma zu tun, die bis heute als Landesmutter von Kärnten verehrt und am 27. Juni gefeiert wird. Als Gräfin von Friesach-Zeltschach führte sie zunächst ein unbeschwertes Leben. Dann aber...

  • 22.06.22
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Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Verschiedene, die das Gleiche tun

Wenn wir heute über die Einstellung der Menschen zur Religion reden, vergleichen wir sie oft mit einem Supermarkt, wo sie sich an den verschiedenen Regalen bedienen. Sie bekennen sich nicht zu einer religiösen Marke, sondern suchen sich zusammen, was ihnen gefällt. Als vor 25 Jahren die Europäische Ökumenische Versammlung in Graz abgehalten wurde, gab es einen Marktplatz, griechisch bezeichnet als „Agora“. Hier gab es viele Informationen und Produkte von verschiedenen Kirchen aus...

  • 15.06.22
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Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Kreuzzeichen: Segen, Bekenntnis, Schutz

Nicht nur am Vatertag beginnen wir unsere Gottesdienste „Im Namen des Vaters“. Den göttlichen Vater nennen wir nicht allein. Dreifach sprechen wir den einen Gott an, an den wir glauben. Als Liebeswesen und Beziehungswesen ist dieser eine Gott gleichzeitig drei. Das Kreuzzeichen „Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“ ist ein kleines Glaubensbekenntnis. Nicht eines mit dem Kopf, denn es bringt uns mit diesem Beziehungswesen Gott in Berührung. An vier Stellen berühren wir...

  • 08.06.22
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Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Was macht der Heilige Geist?

„Was macht der Heilige Geist?“ Diese Frage stellt ein Theologieprofessor seinen Studierenden. Betretenes Schweigen, niemand wagt eine Antwort. „Es wird doch jemand wissen, was der Heilige Geist macht“, stößt der Professor nach, „wozu haben Sie denn hier studiert?“ Aber niemand will diese gleichzeitig einfache und komplizierte Frage beantworten. Da haut der Professor mit seiner flachen Hand ganz fest auf den Tisch. Und während alle aufschrecken, meint er amüsiert: „Lebendig macht er! Weiter...

  • 01.06.22
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Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Hören oder nicht hören ist Herzenssache

Einem, der allzuoft jede Kleinigkeit an anderen Menschen anprangerte und kritisierte, riet ein weiser Mensch, doch auch seine Augenlider zu benutzen. Also manchmal wenigstens ein Auge zuzudrücken. Unsere Augen können wir mit Hilfe der Augenlider körperlich verschließen. Wir können aber auch bloß geistig die Augen verschließen vor dem, was wir nicht sehen wollen. Bei den Ohren ist dies die einzige Möglichkeit, denn sie haben anatomisch nichts den Augenlidern Vergleichbares, außer wir benutzen...

  • 24.05.22
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Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Nach unten oder nach oben?

Im Krankenhaus bin ich zu einer Untersuchung eingeladen. Ich bin informiert, dass sie im Tiefparterre der Klinik stattfindet. Bei der ersten Anmeldung frage ich genauer nach und denke, dass ich nun ins Tiefparterre hinunter muss. Aber es ist genau umgekehrt. Vom jetzigen Standpunkt aus liegt das Tiefparterre einen Stock höher. Es geht also aufwärts. Ein gutes Zeichen vor der Untersuchung. Der kürzlich verstorbene Ivica Osim, Jahrhunderttrainer von Sturm Graz, war in einem atheistischen Umfeld...

  • 18.05.22
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Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Freu dich, das Leid ist all dahin

50 Jahre ist meine Matura nun bald her. Da darf ich mich an meine Schulzeit erinnern. Unseren Griechischlehrer haben wir am Beginn der Stunde mit dem griechischen „chaire“ begrüßt. „Sei gegrüßt“ kann das heißen. Wörtlich übersetzt heißt es aber: „Freu dich!“ Mit diesem Gruß wird in manchen Gesängen die Gottesmutter Maria angesprochen. Der ostkirchliche Hymnos akathistos, eine 24-strophige stehende Ovation an Maria, wiederholt dieses „chaire“ immer wieder und fügt noch das Halleluja hinzu. In...

  • 11.05.22
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Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Der Klang der Stimme ist entscheidend

Jede Stimme zählt. So ist es jedenfalls bei Wahlen. Auch bei der heurigen Wahl der Pfarrgemeinderätinnen und Pfarrgemeinderäte haben viele Stimmen bekommen – und damit Vertrauen und Anerkennung für ihren Einsatz in der Pfarre. Auch im Evangelium dieses Sonntags ist davon die Rede, dass es auf die Stimme ankommt. Jesus stellt sich als guter Hirte vor. Die Seinen hören auf seine Stimme. Aber wir können die Stimme Jesu nicht live hören. Es kommt auf jene an, die ihm ihre Stimme geben. Es kommt...

  • 04.05.22
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Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Der Monat Mai führt uns nach Nazaret

Eine Artikelserie in unserem Sonntagsblatt widmet sich in diesen Wochen dem Leben, dem Werk und der Spiritualität von Charles de Foucauld. Nicht nur, weil er am 15. Mai heiliggesprochen wird, sondern weil die Lebensgeschichte und der Glaubenszugang dieses Mannes auch heute viele inspirieren. „Nazaret“ hat für Charles de Foucauld eine besondere Bedeutung. An diesem Ort lebte Jesus in aller Stille. Er lebte und arbeitete mit den Menschen und für sie. Die auf Charles de Foucauld zurückgehenden...

  • 27.04.22
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Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Irina und Albina setzen ein starkes Zeichen

„Warum hast du uns im Stich gelassen? Warum hast du unsere Völker im Stich gelassen? Gib, dass die von Tränen und Blut verwüsteten Familien an die Kraft der Vergebung glauben können, und mache uns alle zu Erbauern von Frieden und Harmonie.“ Dieses Gebet blieb am Karfreitag unausgesprochen. Es hätte, mit noch mehr Text, Irina, eine Ukrainerin, und Albina, eine Russin, auf dem Weg zu einer Station begleitet. Die beiden römischen Krankenpflegerinnen sind gut befreundet. Gemeinsam trugen sie beim...

  • 20.04.22
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Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Weil wir an das Leben glauben

Die sich damals am Karfreitag hingetraut haben, haben ihn am Kreuz gesehen. Als einen schwer Verwundeten, Festgenagelten, immer schwerer mit dem Atem Kämpfenden. Sie haben von ihm Worte gehört, die vergeben und verbinden, aber auch mit dem Willen Gottes ringen. Sie haben nicht erlebt, dass er vom Kreuz herabgestiegen wäre. Trotz höhnischer Aufforderungen dazu. Die sich am Ostermorgen zum Grab hingetraut haben, haben ihn dort nicht gefunden. Der Stein war weg, die Grabhöhle leer. Bald war er...

  • 13.04.22
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Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Gott leidet unter denen, die er liebt

Wir könnten uns fragen, warum ausgerechnet jetzt in den meisten Kirchen die Kreuze verhüllt sind. Wird uns doch gerade in diesen Tagen und Wochen schonungslos das Leid vor Augen gestellt. Auch das Leid, das Menschen anderen gewaltsam antun, das Leid Unschuldiger. Was uns aber verhüllt bleibt, ist ein Sinn von all dem Leid. Warum Gott das zulässt, fragen religiöse oder auch weniger religiöse Menschen oft. „Dein Wille geschehe“, beten wir im Vaterunser. Aber Gottes Wille kann doch nicht Leid,...

  • 06.04.22
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Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Stimmungstief und Solidaritätshoch?

Mit einem „Solidaritätsbarometer“ misst die Caritas die soziale Stimmung im Land. Sie hat dafür nicht das Bild eines Thermometers gewählt, bei dem es um Kälte oder Wärme geht. Das Barometer misst, ob der Luftdruck eher hoch oder tief ist. Das Solidaritätsbarometer hat bei der Solidarität eher ein Hoch gemessen. Beim Zusammenhalt in der Gesellschaft gibt es eher ein Tief. Ein Solidaritätshoch ist für die Ukraine und von dort Flüchtende festzustellen. Wir bekommen ja auch in Nachrichten und...

  • 23.03.22
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Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Kirche und Wahllokal erwarten uns

An diesem Sonntag sind unsere Kirchen und Pfarrzentren gleichzeitig Wahllokale. Die Wahl oder Bestellung des Pfarrgemeinderates für die nächste Periode wird nicht überall nach dem gleichen Modus durchgeführt. Aber immer geht es um die gemeinsame Verantwortung und Gestaltung des kirchlichen Lebens vor Ort. Mit einer Wahl sind Namen und Gesichter verbunden. Und eine Wahl bedeutet Vertrauen. Die Pfarrgemeinderatswahl ist nicht mit Parteien, großen Programmen, Werbemethoden und Wahlkampfkosten...

  • 16.03.22
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Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Pfarren als Anlauf- und Haltestellen mittendrin

Die Menschen kommen zur Kirche, wenn sie Hilfe und Rat suchen, hat der ukrainische Weihbischof Hruza dem steirischen Bischof erzählt. Die Kirchen und Pfarren sind Anlaufstellen gerade in der schrecklichen Situation des Krieges. Daher ist für den griechisch-katholischen Bischof der Westukraine klar: Wir können nicht weg. Wir sind mittendrin. Die steirischen Pfarren sind Gott sei Dank nicht in der Situation. Sie können allerdings ein verlängerter Arm der ukrainischen Pfarren sein, wenn bei uns...

  • 09.03.22
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