Zweiter Adventsonntag | 8. Dezember 2024
Kommentar
Was bringt Erlösung?
Alle Jahre wieder stellt sich nach dem 8. Dezember die für diesen Feiertag wichtigste Frage: Ist der Handel zufrieden? Wurde mehr ausgegeben als im Vorjahr? Oder dämpfen die Krisen, die Teuerung und die hereinbrechende Rezension die vorweihnachtliche Kaufwut? Wie eine Erlösung wird dann die frohe Botschaft verkündet, wenn die Umsätze sich gesteigert haben. Und der Mythos vom grenzenlosen Wachstum wird weiter gefüttert.
So gesehen trifft es ja den Kern dieses Festes, dessen religiöser Inhalt so oft missverstanden wird. Es geht bei „Maria Empfängnis“ ganz wesentlich um die Erlösung. Nämlich jene aus der Verstrickung der Menschen in die Auswirkungen der Erbsünde. Wobei die Umsatzzahlen des Handels wohl eher als Stimmungsbarometer für die Unerlöstheit zu betrachten sind.
Adams Sündenfall hat seinen Ausgang darin genommen, dass er sich einreden ließ: Ich lasse mir keine Grenzen setzen. Ich kann mir nehmen, was immer ich will. Er hat egoistisch gehandelt und die Konsequenz davon war, dass er alles verloren hat.
Maria hingegen bahnt der Erlösung den Weg, indem sie nicht nimmt, sondern alles gibt und bereit ist, alles von Gott zu empfangen.
Alfred Jokesch
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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