Dreifaltigkeitssonntag | 12. Juni 2022
Kommentar
Gott ist ein Teamplayer
Nach den ersten Trainingstagen unserer Fußball-Auswahl mit dem neuen Teamchef Ralf Rangnick resümierte ein Spieler: „Das Wort, das er am meisten herausgestrichen hat, ist das Wir.“ Für ein gutes Spiel kommt es nicht nur auf die individuellen Fähigkeiten der einzelnen Spieler an, sondern auch auf deren Zusammenwirken, auf die gemeinsame Idee und Strategie. Im Idealfall agiert die Mannschaft wie ein einziger Organismus. Auf dieses Gemeinschaftsbewusstsein legt der neue Trainer besonderen Wert. Der Effekt davon war in den ersten Partien schon deutlich erkennbar.
Ebenso wie im Fußball ist für unsere Vorstellung von Gott das Wir entscheidend. Wir glauben an einen dreifaltigen Gott, der die Einheit von drei Personen verkörpert, der in sich selbst das Wir lebt, der seinem Wesen nach Einheit in der Vielfalt verwirklicht, unterschiedliche Charaktere, die so zusammenwirken, dass sie ein Ganzes bilden. Gott ist kein Einzelkämpfer, sondern ein Teamplayer, kein Soloperformer, sondern ein Trio – wenn nicht gar ein Orchester.
Den Geist beschreibt Jesus als das verbindende Element, in dem sich diese Beziehung verwirklicht – seine Beziehung zum Vater ebenso wie jene zu uns Menschen. Der Geist überträgt die Idee, die Gott von seiner Schöpfung hat, auf alle Geschöpfe und lässt uns an dem göttlichen Wir, an seiner Kreativität und Gestaltungskraft teilhaben. Deshalb nennt ihn Jesus den Geist der Wahrheit, denn er hilft uns, die Wahrheit über diese Welt, über den allem innewohnenden Plan, den Gott mit ihr verfolgt, sowie auch die Wahrheit über uns selbst, über unseren je eigenen Part in dem großen Orchester, zu erkennen.
Alfred Jokesch
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.