Wir sind Sonntagsblatt | Teil 2
Stabil unterwegs
Herr Mag. Heinz Finster, Sie sind Geschäftsführer des Sonntagsblatt für Steiermark. Wie ist die Zeitung eigentlich durch die Krise(n) gekommen? Wie geht’s dem Sonntagsblatt im Moment?
Ich erinnere mich gut an den Februar 2020. Wir kamen gerade mit 200 Personen von einer Sonntagsblatt-Pilgerfahrt aus Israel zurück. Einen Tag später wurde das Land abgeriegelt, und auch bei uns begannen die Covid-Maßnahmen. Wir mussten unsere Arbeitsprozesse neu gestalten und haben mehr Flexibilität gelernt. Manche Zeitungen haben damals die Anzahl ihrer Seiten verringert. Wir wollten weiterhin top informieren und den Umfang beibehalten. Die gestiegenen Produktionskosten in den letzten Jahren haben uns freilich ganz schön durchgebeutelt. Auf einmal waren da etwa Papierpreiserhöhungen von 50% zu bewältigen. Unsere AbonnentInnen haben die Anpassungen der Abopreise aber freundlicherweise gut mitgetragen. Das Sonntagsblatt-Schifflein ist weiterhin stabil unterwegs.
Welche Baustellen gibt es? Wo ist das Sonntagsblatt gerade in Bewegung?
Inhaltlich bilden wir das Leben und die Ereignisse in der steirischen Kirche ganz gut ab, finde ich. Wie wahrscheinlich viele Engagierte in Kirche und Gesellschaft spüren auch wir, „immer mehr“ Inhalte und Kommunikationskanäle mit „immer weniger“ Zeit und Geld entwickeln zu sollen. Im Medienbereich wurden alle neu sich entwickelnden digitalen Kommunikationskanäle (Online und Social Media) ja organisatorisch und finanziell weitgehend von den Printprodukten gestützt. Nachdem die Auflagen der Zeitungen zurückgehen, beschäftigt auch uns sehr, wie wir weiterhin verlässliche (digitale) Informationen zu einem für die Nutzenden angemessenen Preis organisieren und finanzieren können.
Jetzt mal ehrlich: Was lesen Sie im Sonntagsblatt selbst am liebsten/als Erstes?
Schnell angesprochen fühle ich mich durch Texte und Fotos, die mich direkt ansprechen, die also signalisieren, dass da etwas Persönliches daherkommt. Das „Offen gesagt“, „Aus der Redaktion“, die Kolumnen „Aus meiner Sicht“, „Vorgestellt“, „Steirer mit Herz“ und die „Positionen“ sind da immer dabei. Die Witze sind auch oft witzig. Als Erstes lese ich oft die Kolumne „Vorgestellt“.
Einladung zu einer Fantasiereise: Wo/wie sehen Sie das Sonntagsblatt in 20 Jahren?
Oh, eine lange Zeit! Das ist also 2043 und wirklich Fantasie. Ich glaube, dass die Welt informationsmäßig und digital noch mehr zusammenwächst, wirklich zum „globalen Dorf“. Das „globale Dorf“ ist aber ein Dorf der Dörfer. Wir werden vieles voneinander wissen können. Aber wir werden vieles nicht mehr wissen wollen. Wir müssen aus der Unmenge an Informationen auswählen. Es wird KuratorInnen geben, die die für uns lebensfördernden, glaubensvertiefenden, Kraft spendenden und Hoffnung bringenden Informationen auswählen, bewerten und verbreiten.
Es wird vielleicht nicht mehr das Sonntagsblatt in gedruckter Form geben. Aber es wird weiterhin jenen „Geist des Sonntagsblatt“ brauchen und geben, der uns ja auch heute anfeuert.
ZUR SACHE
Das Motto des „SONNTAGSBLATT für Steiermark“ lautet „steirisch | katholisch | vielfältig | Kraft fürs Leben“. Auf dem Boden dieses Mottos bietet es:
■ Information
Das Sonntagsblatt informiert über aktuelle Ereignisse, Nachrichten und Entwicklungen in der Diözese. Dazu gehören pastorale und theologische Themen, Bildungs- und Kulturangebote, Caritas-Arbeit.
■ Glaubensbildung
Das Sonntagsblatt bietet eine Plattform für Artikel, Reflexionen und Kommentare zu religiösen Themen. So kann das Verständnis für den katholischen Glauben gefestigt werden.
■ Evangelisierung
Durch inspirierende Geschichten, Zeugnisse und Informationen werden Menschen dazu ermutigt, den eigenen Glauben im Gespräch mit der Welt zu vertiefen oder die Kraftquellen des Glaubens neu zu entdecken.
■ Vernetzung
Das Sonntagsblatt fördert das Gemeinschaftsgefühl und will Pfarren, Orden, kirchliche Einrichtungen innerhalb der Diözese miteinander verbinden. Es regt die Gläubigen an, sich mit anderen auszutauschen und die eigene religiöse Identität zu stärken. Das Sonntagsblatt will die Einheit innerhalb der Diözese stärken.
■ Dialog
Das Sonntagsblatt regt den Dialog und die Debatten innerhalb der Gesellschaft an. Unterschiedliche Standpunkte und Meinungen in Leserbriefen, Kommentaren oder Gastbeiträgen sollen eine vielfältige Diskussion ermöglichen.
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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