UNO Nachhaltigkeitsziele | Teil 11
Nachhaltige Städte und Gemeinden

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KENNENLERNEN

Was ist das Ziel?
Städte und Gemeinden inklusiver, sicherer, widerstandsfähiger und nachhaltiger zu gestalten. Der Zugang zu bezahlbarem Wohnraum, die Bereitstellung sicherer öffentlicher Verkehrsmittel und der Erhalt des Weltkultur- und Weltnaturerbes sind wesentliche Ziele. Die Umweltbelastung soll gesenkt, und die Auswirkungen von Umweltkatastrophen sollen verringert werden.

Warum?
Städte sind Drehscheiben für Ideen, Handel, Kultur, Wissenschaft, Produktivität, soziale Entwicklung und vieles mehr. Städte haben es den Menschen im besten Fall ermöglicht, sich sozial und wirtschaftlich zu entwickeln. Da die Zahl der Menschen, die in Städten leben, bis 2030 auf 5 Milliarden Menschen ansteigen soll, ist eine nachhaltige Stadtplanung sehr wichtig.

Was sind die Probleme?
Es bringt viele Herausforderungen mit sich, Städte so zu verwalten, dass weiter Arbeitsplätze und Wohlstand geschaffen werden, ohne Land und Ressourcen zu belasten. Zu den weitverbreiteten städtischen Herausforderungen gehören die Verkehrsüberlastung, fehlende Mittel für die Grundversorgung, ein Mangel an angemessenen Wohnungen, die Abnutzung der Infrastruktur und eine zunehmende Luftverschmutzung.

Was muss getan werden?
Herausforderungen rasanter Urbanisierungsprozesse, wie die sichere und geordnete Abfallwirtschaft in Städten, können bewältigt werden, indem Städte weiterhin ausgebaut werden, während gleichzeitig die Ressourcennutzung verbessert und Umweltverschmutzung und Armut reduziert werden. Ein Beispiel dafür ist der Ausbau der kommunalen Abfallsammlung. Es muss eine Zukunft geben, in der Städte Chancen für alle bieten, mit Zugang zu Grundversorgung, Energie, Unterkunft, Verkehr und mehr.

HINSCHAUEN

mit Gudrun Walter
Österreich ist lebenswert. Steirische Städte und Gemeinden haben eine hohe Lebensqualität, die durch Vereine (u. a. Feuerwehr, Musik- und Kulturvereine) und das ehrenamtliche Engagement vieler Bewohnerinnen und Bewohner stark beeinflusst wird.
Die nachhaltige Gestaltung des Siedlungsraumes stellt aber auch die Steiermark vor Herausforderungen. Themen wie öffentlicher Verkehr – besonders in entlegenen Regionen, Landflucht oder auch die Verbindung zwischen städtischen, stadtnahen und ländlichen Gebieten beschäftigen steirische Gemeinden ebenso wie die Verhinderung von Katastrophen und das Management nach aufgetretenen Krisen (z. B. Schneechaos, Murenabgänge, Überschwemmungen), die Luftqualität (Feinstaub) und eine effiziente Abfallwirtschaft. Das Einbeziehen der Bevölkerung, um die Ressourcen und Kompetenzen in der Gemeinde bestmöglich zu nutzen, birgt großes Potenzial für Kommunen.
Städte und Gemeinden haben eine wesentliche Rolle bei der Umsetzung der 17 globalen Nachhaltigkeitsziele (Agenda 2030). Die steirischen Gemeinden und Städte agieren in vielen Bereichen sehr engagiert und zukunftsorientiert. Folgende Kommunen haben sich bereits mit Gemeinderatsbeschluss zur Umsetzung der Agenda 2030 verpflichtet: Feldbach, Knittelfeld, Lieboch, Leibnitz, Leoben, Murau, Schladming und Trofaiach. Unterstützt werden sie dabei von der Nachhaltigkeitskoordination Steiermark in Kooperation mit Gemeinde- und Städtebund. Auf www.nachhaltigkeit.steiermark.at gibt es viele Materialien und Unterlagen.
Aber auch jede einzelne Bürgerin und jeder einzelne Bürger kann etwas tun für die gemeinsame Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele. Zum Beispiel: lokal einkaufen, um die örtliche Infrastruktur zu stärken, an Beteiligungsprozessen zur Umsetzung von Nachhaltigkeit auf lokaler Ebene teilnehmen und sich ehrenamtlich in einem Verein, einer Initiative oder einem Nachbarschaftsnetzwerk engagieren.
Dipl.-Ing.in Gudrun Walter ist die Nachhaltigkeitskoordinatorin der Steiermärkischen Landesregierung.

Glossar zur Grafik
Slum nennt man ein dicht besiedeltes Stadtviertel der unteren Bevölkerungsgruppen mit mangelhafter Infrastruktur. Umgangssprachlich werden heute übervölkerte und verwahrloste Elendsviertel von Städten, die gewöhnlich von sehr armen Menschen, oft städtischen Zuwanderern, bewohnt werden, als Slums bezeichnet.
Siedlungsabfälle: Dazu zählen Haus- und Sperrmüll, Bio- und Grünabfälle sowie Wertstoffe wie Papier und Verpackungen (Kunststoff, Glas, Metall,...).
Feinstaub ist ein Teil des Schwebstaubs, auf Englisch "Particulate Matter" (PM). So bezeichnet man Teilchen in der Luft, die nicht sofort zu Boden sinken, sondern eine gewisse Zeit in der Atmosphäre verweilen. Je nach Korngröße der Staubpartikel wird er in verschiedene Gruppen unterteilt.

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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