Rachau
Ein großes Werk

Stahl und Holz verbinden sich am Altar (Tisch des Brotes) und am Ambo (Tisch des Wortes), gestaltet von Christian Andexer. Im Bild die Altarweihe mit Bischof Wilhelm Krautwaschl.  | Foto: Neuhold
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  • Stahl und Holz verbinden sich am Altar (Tisch des Brotes) und am Ambo (Tisch des Wortes), gestaltet von Christian Andexer. Im Bild die Altarweihe mit Bischof Wilhelm Krautwaschl.
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Altarweihe nach Innenrestaurierung der Pfarrkirche zum hl. Oswald.

Am Südrand des Aichfeldes, unweit von Knittelfeld, liegt der kleine Ort Rachau, der vor allem Wanderern auf Steinplan, Gleinalmspeik oder Wipfelwanderweg bekannt ist. Sein geistliches Zentrum ist die vom Friedhof umgebene, 1406 erstmals urkundlich genannte Kirche. Ihr mittelalterlicher Ursprung ist am romanischen Chorquadrat mit Kreuzgratgewölbe gut zu erkennen.

Anfangs war die Kirche der Gottesmutter Maria geweiht und als Filiale nach St. Margarethen bei Knittelfeld zugehörig. 1782 wird sie Pfarrkirche und erhält den hl. Oswald als Patron. Zuvor wird der Kirchenraum vergrößert. Der heutige Turm an der Westseite entstand 1878. Er beherbergt eine wertvolle, 1672 von Adam Roßtauscher aus Graz gegossene Glocke. Hochaltar und Seitenaltäre besitzen barocke Aufbauten des 18. Jahrhunderts und sind dem Kirchenpatron Oswald, der lehrenden Anna mit Maria und Antonius von Padua geweiht. Das 1949 von Toni Hafner gemalte Deckenbild zeigt den seligen P. Engelbert Kolland, dessen Eltern in der Rachau lebten. Der Franziskaner hatte 1860 in Damaskus das Martyrium erlitten.

40 Jahre nach der letzten Sanierung 1980 musste die Kirche einer Innenrestaurierung unterzogen werden. Für die qualitätvolle Neugestaltung der Altarzone erfolgte ein Wettbewerb, den Architekt Christian Andexer für sich entscheiden konnte. Der Hauptaltar mit brüniertem, durchbrochenem Stahlträger und einer massiven Altarplatte aus Weißtanne bildet die neue Feiermitte auf der einstufig in das Langhaus vorgezogenen Altarinsel. Der Ambo greift diese Materialien auf und markiert die Mittelachse des Langhauses, während der Altar in der Achse des Chorquadrats steht. Wie ein architektonisches Scharnier ist die Osterkerze nordseitig zum Seitenaltar hin platziert. Davor hat der Taufstein – ehemals unter der Orgelempore versteckt – einen gut sichtbaren Feierort.

Mit ausgebessertem Putz, frischer Ausmalung, erneuerter Elektrik und Beleuchtung, gereinigter Ausstattung sowie dem neu gestalteten Eingangsbereich präsentiert sich die Oswaldikirche zur Altarweihe durch Bischof Wilhelm Krautwaschl am 14. November 2021 als Schmuckstück. Gelungen ist dieses große Werk mit Kosten von 130.000 Euro durch das außerordentliche Engagement der Menschen vor Ort. Ihnen und dem Pfarrgemeinderatsvorsitzenden Michael Afritsch ist ganz besonders zu danken und zu gratulieren. Bischof Krautwaschl ermutigte in seiner Predigt die Pfarrgemeinde, als Getaufte der Botschaft Jesu Hand und Fuß zu geben.

Die gemeinsame Freude über die gelungene Sanierung blieb nach dem Festgottesdienst sichtbar: Am Dorfplatz feierten die Rachauer mit heißen Würsteln und Getränken der Freiwilligen Feuerwehr – coronagerecht – ihren neuen Gottesraum.

Heimo Kaindl

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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