KunstWerkKirche
Nahezu priesterlich
In Leoben-Göß trafen sich steirische KirchenführerInnen.
Stadtpfarrer Plöbst lobte den Dienst als Glaubensvermittlung.
Beim 16. Steirischen Kirchenführertag von „KunstWerkKirche“ am 20. April in Leoben-Göß kamen 113 ehrenamtliche Kirchenführerinnen und Kirchenführer aus der ganzen Steiermark zusammen, um sich weiterzubilden und die grandiose Stiftsanlage kennenzulernen.
Es sei „ein wichtiger Akt, unsere Kunstschätze den Menschen näherzubringen“, zeigte sich Stadtpfarrer Markus Plöbst angesichts der großen Teilnehmerschar „berührt“: „Wir kennen zum Teil die Bild- und Zeichensprache unserer Kirchen nicht mehr, ebenso wenig die Heiligen und ihre Geschichten.“ Und Plöbst bedankte sich bei den Anwesenden: „Es ist für mich ein nahezu priesterlicher Dienst, den Menschen via Kirchenführungen den Glauben zu vermitteln“. Leoben sei mit sechs Pfarr- und weiteren Filialkirchen „gut mit Kirchengebäuden ausgestattet“, hob Kulturstadtrat Johannes Gsaxner die „hohe Bedeutung“ der Kirche für die Stadt hervor: „Es gibt vieles, das es zu erhalten und zu pflegen gilt, und wir möchten als Stadt dazu beitragen, dass dies gelingt.“
PGR-Vorsitzender Simon Sebanz berichtete von der Neugestaltung des Schauraums der Pfarre Göß 2023: Während der Restaurierungsarbeiten fanden sich viele Interessierte ein und machten mit ihren Fragen die Kunstwerke lebendig. Auf die gleiche Weise „erfüllen Kirchenführer die Kirchen und Kunstwerke mit Leben“.
Unter dem Titel „Braucht Kunst Pflege?“ gab Restauratorin Elisabeth Sebanz spannende Einblicke in ihre Arbeitswelt und brachte anschaulich Beispiele von Schäden, Schadensursachen und Tipps zur Früherkennung: „Sie als Kirchenführer haben einen geschulten Blick, der Restaurierungsbedarf rechtzeitig erkennen kann“, ermutigte sie zur Wachsamkeit. Wichtig dabei: nicht selbst Hand anlegen, sondern zuerst Fachexpertise einholen!
Beim traditionellen „Fragen-Wunschkonzert“ ging Heimo Kaindl auf Fragen der KirchenführerInnen ein, die von „Wo ist das Gold der Hl. Drei Könige hingekommen?“ bis zu „Was hat die EU-Flagge mit den 12 Sternen Mariens zu tun?“ reichten.
Eindrucksvolle Zeitreise
Am Nachmittag stellten Markus Lendl und das engagierte Gösser KWK-Team die sehenswerte Stiftsanlage vor: ausgehend vom Brunnhöfl ging es von der romanischen Krypta über die Kirche und Sakristei bis hinauf zum gotischen Dachstuhl, wobei die Engelkapelle des einstigen Damenstifts ebenso beeindruckte, wie der Schauraum und die Mitterreither-Orgel aus 1718, die Organist Martin Österreicher präsentierte.
Nach dieser eindrucksvollen Zeitreise durch 1000 Jahre steirische (Kirchen-)Geschichte und der gemeinsamen Segensfeier in der Kirche überreichten Heimo Kaindl und Gertraud Schaller-Pressler als Verantwortliche von KunstWerkKirche die Dekretverlängerungen an langjährige KWK-Kirchenführerinnen und -Kirchenführer und dankten für die außerordentliche Gastfreundschaft in Leoben-Göß.
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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