Positionen - Ernest Theußl
Tu was Gescheites!

Mein Vater hat mich einst gelehrt: Schön reden sollen die anderen, du tu was Gescheites! Ein weises Wort, das mich bis heute als gefühltes Hintergrundrauschen begleitet. Dabei habe ich gelernt, dass es gar nicht so sehr darauf ankommt, etwas Gescheites zu tun, als vielmehr, statt frustrierender Selbst- und Sinnsuche sich für eine Person oder eine Sache zu „verschwenden“.

Es war so um die Lebensmitte, da hat es mich zur Katholischen Männerbewegung verschlagen, Martin Heidegger hätte es „Geworfen in Da“ genannt, um das „Ohne eigenes Zutun“ auszudrücken. Aber geworfen „in KMB“, das ist etwas Anderes, das ist Sinn. Da habe ich eine Gemeinschaft von bodenständigen Leuten entdeckt, die ihren Glauben unaufgeregt leben und vertiefen wollen. Da konnte ich auch etwas von meinen Fähigkeiten einbringen, und ich tat es, so gut ich konnte. Und heute ist mir keine Stunde leid, die ich dafür aufgewendet habe. Und es waren nicht nur rosige dabei!

KMB heißt für mich auch ein Stück Demokratie in der Kirche, denn Demokratie heißt die Möglichkeit schaffen, dass alle vorhandenen Meinungen zu Wort kommen können. Wir sollten dieses Pflänzchen nicht achtlos zertreten!

KMB heißt für mich auch bereit sein für die „Mühen der Ebene“, in der Pfarre – und sei sie noch so klein –, weil dort der Humus noch feucht ist, auf dem unser Glaube wurzeln kann. Denn soll die Ernte eine reiche werden, bedarf es eben guten Bodens, wie uns das Gleichnis vom Sämann lehrt.

Meine Erfahrung: Sich engagieren lohnt sich!

Ernest Theußl

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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